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Greenpeace beklagt Schieflagen der Energiewende-Kosten
In die Debatte um steigende Strompreise hat sich jetzt die Umweltschutzorganisation Greenpeace eingemischt. Laut einem von ihr vorgestellten Rechtsgutachten könnte die Politik den Strompreis für private Haushalte deutlich verringern. „In der Grundversorgung machen die Energieanbieter Kasse. Übertriebene Industrievergünstigungen verteuern den Strom für Privathaushalte zusätzlich“, stellt dazu Tobias Austrup fest, Energie-Experte von Greenpeace. Würden alle Greenpeace Vorschläge umgesetzt, könnten die Verbraucher etwa 104 Euro im Jahr sparen.
In einem ersten Schritt sollten die Kartellbehörden laut der Umweltschutzorganisation untersuchen, ob Energiekonzerne und Stadtwerke mit ihren Grundversorgungstarifen eine marktbeherrschende Stellung missbrauchen. Aktuelle Recherchen des Beratungsunternehmens Energy Brainpool hätten ergeben, dass die Stromanbieter seit dem Jahr 2009 ihre Gewinnmargen in den Grundversorgungstarifen um mehr als 70 Prozent steigern konnten. Greenpeace habe jetzt bei allen 16 Landeskartellbehörden Anträge auf Überprüfung der Grundversorgungstarife gestellt. Ein durchschnittlicher Haushalt könne bei Anpassung der Grundversorgungstarife an die Börsenstrompreise rund 40 Euro im Jahr sparen.
Als zweiten Schritt fordert Greenpeace, dass der Staat die Standardtarife vorab prüft und genehmigt – wie es bis zum Jahr 2007 möglich war. Mit der damaligen Reform des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) habe sich die Regierung diese Einflussmöglichkeit auf die Strompreise genommen. Aber weil der Wettbewerb in der Grundversorgung offenbar nicht funktioniere müsse das EnWG erneut reformiert werden.
Zudem beklagt die Umweltschutzorganisation die Befreiung vieler Industrieunternehmen von der so genannten EEG-Umlage, über die deutsche Stromverbraucher an den Kosten für den Ausbau regenerativer Energiebeteiligt werden (wir berichteten). Der Staat begünstige derzeit mehr als 1600 Unternehmen bei der Ökostrom-Umlage. Begrenze man diese Befreiungen auf energieintensive Industrieunternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, sänke die Umlage um 1,6 Cent je Kilowattstunde, so Greenpeace. Die EEG-Umlage war zum Jahreswechsel um rund 47 Prozent auf 5,27 Cent pro Kilowattstunde angehoben worden. Im vergangenen Jahr wurden rund 23 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gewonnen.
Über diese Umlage haben die deutschen Stromverbraucher den Ausbau der erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr mit rund 17 Milliarden Euro gefördert. Ebenfalls von der Bevölkerung getragen werden Kosten für herkömmlich erzeugte Energie. Die liegen aber mit 40 Milliarden Euro deutlich höher. Das hat eine Untersuchung des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) ermittelt, die im Auftrag des Hamburger Grünstromanbieters Greenpeace Energy eG erstellt wurde. Dieser ist seit seiner Gründung mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace verbunden, wenngleich das genossenschaftlich organisierte Unternehmen von ihr unabhängig agiert.
Das FÖS addierte in der Studie die versteckten Kosten der konventionellen Energien wie Atom und Kohle – versteckte Summen, da sie im Gegensatz zur EEG-Umlage nicht auf der Stromrechnung stehen. Die versteckten Kosten der konventionellen Energien setzen sich aus staatlichen Förderungen wie Finanzhilfen und Steuervergünstigungen sowie den externen Kosten der einzelnen Energieträger zusammen, wozu etwa Klimaschäden oder Folgekosten eines nuklearen Unfalls gehören. Versteckte Kosten, die durch die Energiewende verringert werden. Während sich die versteckten Kosten der Braunkohle laut FÖS auf 13,9 Milliarden Euro belaufen, sind es bei Steinkohle 12,4 Milliarden Euro und bei Atomenergie 11 Milliarden Euro. Erdgas kommt auf 3,0 Milliarden Euro. Würden diese Zusatzkosten summiert und in Form einer „Konventionelle-Energien-Umlage“ transparent gemacht, ergäbe sich der Studie zufolge ein Wert von 10,2 Cent pro Kilowattstunde. Das ist fast doppelt so hoch wie die aktuelle EEG-Umlage.
"Diese Rechnung entlarvt die Versuche der Atom- und Kohlelobby, die Erneuerbaren als Preistreiber darzustellen. Unterm Strich sind Wind, Wasser und Sonne die günstigste Art der Stromversorgung", sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy.
Die aktuelle Berechnung des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft sowie die FÖS-Studie "Was Strom wirklich kostet" aus dem Jahr 2012, auf dem die Berechnung beruht, stehen hier zum Download bereit.
In einem ersten Schritt sollten die Kartellbehörden laut der Umweltschutzorganisation untersuchen, ob Energiekonzerne und Stadtwerke mit ihren Grundversorgungstarifen eine marktbeherrschende Stellung missbrauchen. Aktuelle Recherchen des Beratungsunternehmens Energy Brainpool hätten ergeben, dass die Stromanbieter seit dem Jahr 2009 ihre Gewinnmargen in den Grundversorgungstarifen um mehr als 70 Prozent steigern konnten. Greenpeace habe jetzt bei allen 16 Landeskartellbehörden Anträge auf Überprüfung der Grundversorgungstarife gestellt. Ein durchschnittlicher Haushalt könne bei Anpassung der Grundversorgungstarife an die Börsenstrompreise rund 40 Euro im Jahr sparen.
Als zweiten Schritt fordert Greenpeace, dass der Staat die Standardtarife vorab prüft und genehmigt – wie es bis zum Jahr 2007 möglich war. Mit der damaligen Reform des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) habe sich die Regierung diese Einflussmöglichkeit auf die Strompreise genommen. Aber weil der Wettbewerb in der Grundversorgung offenbar nicht funktioniere müsse das EnWG erneut reformiert werden.
Zudem beklagt die Umweltschutzorganisation die Befreiung vieler Industrieunternehmen von der so genannten EEG-Umlage, über die deutsche Stromverbraucher an den Kosten für den Ausbau regenerativer Energiebeteiligt werden (wir berichteten). Der Staat begünstige derzeit mehr als 1600 Unternehmen bei der Ökostrom-Umlage. Begrenze man diese Befreiungen auf energieintensive Industrieunternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, sänke die Umlage um 1,6 Cent je Kilowattstunde, so Greenpeace. Die EEG-Umlage war zum Jahreswechsel um rund 47 Prozent auf 5,27 Cent pro Kilowattstunde angehoben worden. Im vergangenen Jahr wurden rund 23 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gewonnen.
Über diese Umlage haben die deutschen Stromverbraucher den Ausbau der erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr mit rund 17 Milliarden Euro gefördert. Ebenfalls von der Bevölkerung getragen werden Kosten für herkömmlich erzeugte Energie. Die liegen aber mit 40 Milliarden Euro deutlich höher. Das hat eine Untersuchung des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) ermittelt, die im Auftrag des Hamburger Grünstromanbieters Greenpeace Energy eG erstellt wurde. Dieser ist seit seiner Gründung mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace verbunden, wenngleich das genossenschaftlich organisierte Unternehmen von ihr unabhängig agiert.
Das FÖS addierte in der Studie die versteckten Kosten der konventionellen Energien wie Atom und Kohle – versteckte Summen, da sie im Gegensatz zur EEG-Umlage nicht auf der Stromrechnung stehen. Die versteckten Kosten der konventionellen Energien setzen sich aus staatlichen Förderungen wie Finanzhilfen und Steuervergünstigungen sowie den externen Kosten der einzelnen Energieträger zusammen, wozu etwa Klimaschäden oder Folgekosten eines nuklearen Unfalls gehören. Versteckte Kosten, die durch die Energiewende verringert werden. Während sich die versteckten Kosten der Braunkohle laut FÖS auf 13,9 Milliarden Euro belaufen, sind es bei Steinkohle 12,4 Milliarden Euro und bei Atomenergie 11 Milliarden Euro. Erdgas kommt auf 3,0 Milliarden Euro. Würden diese Zusatzkosten summiert und in Form einer „Konventionelle-Energien-Umlage“ transparent gemacht, ergäbe sich der Studie zufolge ein Wert von 10,2 Cent pro Kilowattstunde. Das ist fast doppelt so hoch wie die aktuelle EEG-Umlage.
"Diese Rechnung entlarvt die Versuche der Atom- und Kohlelobby, die Erneuerbaren als Preistreiber darzustellen. Unterm Strich sind Wind, Wasser und Sonne die günstigste Art der Stromversorgung", sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy.
Die aktuelle Berechnung des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft sowie die FÖS-Studie "Was Strom wirklich kostet" aus dem Jahr 2012, auf dem die Berechnung beruht, stehen hier zum Download bereit.