Die Bau- und Möbelplatten der Strohplattenwerk Müritz GmbH sind brandsicher - obwohl sie nur aus Stroh hergestellt werden. / Foto: Green Rocket

  Crowd-Investment

Green Rocket: Strohplatten-Hersteller sucht Crowdinvestoren

Auf der Crowd-Plattform Green Rocket können Anleger ein Unternehmen finanzieren, das Möbel- und Dämmplatten aus Stroh herstellt. Die Zinsen sollen bei bis zu 7,5 Prozent liegen. Da es sich um die Finanzierung eines Start-ups handelt, sollten Anleger die Risiken nicht ausblenden.

Die Strohplattenwerk Müritz GmbH wirbt damit, das Baumaterial von morgen zu produzieren: Platten aus Stroh. Die Strohplatten sind Unternehmensangaben zufolge nicht brennbar, werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und enthalten keine Schadstoffe wie Formaldehyd. Mit ihnen lassen sich Möbel produzieren, Fassaden dämmen und Gebäude bauen. Hergestellt werden die Platten in einem Werk in Mecklenburg-Vorpommern. Als Rohstoff für die Platten dienen Agrar- und Industrieabfälle – wie etwa Weizenstroh, Seegras oder Hanf.

Erste Gewinne für 2020 erwartet

Das Start-up will die Möbel- und Bauplatten an Baustoffhändler, Holzgroßhändler und Bauunternehmen verkaufen. Die Preise für die Platten liegen zwischen 30 und 40 Euro pro Quadratmeter. Damit sind sie deutlich günstiger als herkömmliche Brandschutzplatten. Mit  Span- oder Gipsplatten, die sehr viel preiswerter sind, möchte das Unternehmen nicht konkurrieren.

Einen ersten Großauftrag hat sich das Unternehmen bereits gesichert: Für die Sanierung des Stadtschlosses in Dessau soll die Strohplattenwerk Müritz GmbH Strohplatten für eine 1.400 Quadratmeter große Fläche liefern. Für 2019 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 216.000 Euro, aber keinem positiven Jahresergebnis. 2020 will es in die Gewinnzone vorstossen.

Bis zu 7,5 Prozent Zins

Anleger können dem Unternehmen auf der Plattform Green Rocket (www.greenrocket.de) Kapital zur Verfügung stellen. Mit Beträgen ab 250 Euro geht es los. Ein ECOreporter-Porträt der Crowd-Plattform Green Rocket finden Sie hier.

Das Nachrangdarlehen hat eine Mindestlaufzeit bis zum 31.12.2023. Es wird eine Verzinsung von 6,5 Prozent pro Jahr in Aussicht gestellt. Bei einer Investition bis zum 3. September 2019 sollen Anleger ein Zusatzzins von 1 Prozent erhalten.

Hohe Zinsen, hohes Risiko

Die Strohplattenwerk Müritz GmbH will bei einem guten Geschäftsverlauf Bonuszinsen ausschütten. Außerdem erhalten Anleger eine sogenannte Exit-Beteiligung, falls ein Investor das Unternehmen übernimmt.

Da es sich um die Finanzierung eines Start-ups handelt, ist das Risiko besonders hoch. Anleger sollten nur investieren, wenn sie einen Totalausfall ihres Investments verkraften können.

Bei dem Crowd-Investment handelt es sich um ein qualifiziert partiarisches Nachrangdarlehen, das an die Strohplattenwerk Müritz GmbH vergeben wird. Falls das Unternehmen insolvent werden sollte, werden zuerst die anderen Gläubiger bedient (der Darlehensgeber wird "nachrangig" bedient). Die Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.

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