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Green City Energy AG: Einnahmen aus Ökostrom-Verkauf steigen – warum trotzdem vorübergehend negative Konzernjahresabschlüsse entstehen

Derzeit nimmt die Green City Energy AG aus München nach eigenen Angaben wegen des Aufbaus eigener Kraftwerksparks und den damit verbundenen Investitionen vorübergehende negative Konzernjahresabschlüsse in Kauf. Die Green City Energy AG selbst (also nicht der Konzern) weise gute operative Geschäftsergebnisse aus, so meldet das Unternehmen, das breit aufgestellte Projektgeschäft biete eine konstante Ertragslage. Der Jahresabschluss der Green City Energy AG soll geplant deutlich positiv bleiben.

Hintergrund: Die Green City Energy AG erstellt seit dem Geschäftsjahr 2011 Konzernjahresabschlüsse, in denen die Ergebnisse aller Gesellschaften des Green City Energy-Konzerns zusammengefasst werden. Alle Konzernjahresabschlüsse wurden mit einem uneingeschränkten Prüfungsvermerk versehen. Eine Verpflichtung dazu bestehe nicht, so Green City Energy, aber es sei transparent. Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015 wurde freiwillig erstellt, geprüft und unter  www.unternehmensregister.de veröffentlicht.

Die Green City Energy AG setzt auf den Betrieb Erneuerbarer-Energie-Kraftwerke. Das führe dazu, dass die Green City Energy AG bislang keinen handelsrechtlichen Konzernjahresüberschuss ausgewiesen habe, so das Unternehmen. Die Unternehmensplanung sehe vor, mit den konzerneigenen Kraftwerksparks Substanz und Sachwerte aufzubauen. Das ist ein anderes Geschäftsmodell, als Windkraftanlagen und Solarkraftwerke zu projektieren und zu verkaufen.

Langfristiges nachhaltiges Wirtschaften statt kurzfristiger Gewinnmaximierung

Die Kraftwerksparks aus Wind- und Solaranlagen und anderen regenerativen Energieanlagen, beispielsweise Wasserkraftwerken, seien ein wichtiger Bestandteil der langfristigen Unternehmensplanung, so Green City Energy. Vorübergehende bilanzielle Negativeffekte seien eine logische Folge. Die Verluste entstünden wegen der notwendigen so genannten "Zwischengewinneliminierung" auf Konzernebene sowie wegen Anlaufkosten für die Finanzproduktentwicklung und für Abschlussprovisionen. Mit dem Verkauf der Kraftwerke an konzernfremde Gesellschaften hätte die Green City Energy AG positive Konzernjahresabschlüsse erzielen können, dafür jedoch keine eigene Substanz aufgebaut, erläutert Green City Energy.

Im laufenden Jahr werden sich die Stromerlöse der Kraftwerksparks I bis III nach Unternehmensangaben laut Plan um 136 Prozent auf 19,5 Millionen Euro steigern. Für 2017 sieht die Prognose Einnahmen aus Stromerlösen in Höhe von rund 25,4 Millionen Euro vor. Dementsprechend würden sich die Anlaufverluste der Kraftwerksparkgesellschaften schrittweise verringern, so das Unternehmen.

Nicht jeder Gewinn taucht auch in der Bilanz auf

Ursprünglich sieht das Geschäftsmodell der Green City Energy AG vor, selbst entwickelte bzw. erworbene Erneuerbare-Energien-Anlagen an Dritte zu veräußern, beispielsweise an geschlossene Fonds. Im Rahmen des 2011 begonnenen Kraftwerkspark-Konzepts werden die Energieerzeugungsanlagen nun aber in konzerneigene Kraftwerksparkgesellschaften wie zum Beispiel die  Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG überführt. In diesem Fall wird der auf Ebene der Green City Energy AG erwirtschaftete Deckungsbeitrag (Rohertrag) in der Bilanz konsolidiert. So werden Gewinne im Projektgeschäft bei einem Verkauf an konzerneigene Gesellschaften für die Konzernbilanz eliminiert. Mit anderen Worten: Sie tauchen nicht als Gewinn in der Bilanz auf.

Ein weiterer Effekt sind die geplanten Anlaufkosten der konzerneigenen Kraftwerksparks. So ergeben sich vor allem im Jahr der Platzierung der Kraftwerksparks an die Anleger handelsrechtliche Verluste, etwa aus den Kosten für die Finanzproduktentwicklung und aus den Abschlussprovisionen. Auch in den Folgejahren schlügen sich die Liquiditätsüberschüsse der Projektgesellschaften erst mit deutlicher Verzögerung in handelsrechtlichen Gewinnen nieder, so Green City Energy. Seitdem die Kraftwerksparks im Eigenbestand der Green City Energy AG gehalten werden, schlagen sich diese negativen Ergebnisse in der Konzernbilanz nieder.
Kraftwerke von Green City Energy arbeiten wirtschaftlich

Operativ erwirtschafteten die Projektgesellschaften der Kraftwerksparks zum Teil deutliche Liquiditätsüberschüsse, beruhigt Green City Energy. Wie bei Erneuerbaren-Energien-Anlagen üblich, würden substantielle handelsrechtliche Gewinne aber erst in den letzten Jahren der Projektlaufzeiten ausgewiesen. Dann seien sowohl die regulären Abschreibungen als auch die Zinsaufwendungen aus der Fremdfinanzierung ausgelaufen.

Steigende Stromerlöse weisen Green City Energy den Weg in die Gewinnzone 

Die Green City Energy-Kraftwerksparks I und II haben nach Unternehmensangaben eine Gesamtleistung von ca. 90 Megawatt (MW), das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt ca. 154 Millionen Euro. Die Kraftwerksparks I und II erwirtschafteten im Jahr 2015 Stromerlöse in Höhe von 8,3 Millionen Euro, so Green City Energy. Die Stromerlöse sollen sich im laufenden Jahr laut Plan um 97 Prozent auf 16,3 Millionen Euro steigern. Der Verlust der Kraftwerksparkgesellschaften I und II werde schrittweise abgebaut.
Wertberichtigung der Biogasanlagen im Eigenbestand

Die von der Green City Energy AG im Eigenbestand gehaltenen Biogasanlagen erwirtschafteten in der Vergangenheit Verluste. Green City Energy hat zwei Biogasanlagen aus Bürgerbeteiligungs-Fonds aus den Jahren 2011 und 2013 zum Schutz der Anleger herausgekauft und ein Sanierungskonzept für die defizitären Anlagen entwickelt; eine Verpflichtung dazu habe nicht bestanden, so das Unternehmen. Durch das Sanierungskonzept habe sich die wirtschaftliche Ertragslage der Anlagen deutlich verbessert, so das Unternehmen.

Die Green City Energy AG selbst weist gute operative Geschäftsergebnisse aus, das breit aufgestellte Projektgeschäft bietet eine konstante Ertragslage. Der Jahresabschluss der Green City Energy AG (nicht Konzern) soll geplant deutlich positiv bleiben.

Hier (Link entfernt)  gelangen Sie zu einem Kurzportrait der Green City Energy AG.
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