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Green City: Anleihen sind wieder handelbar – hohe Kursverluste
Wochenlang waren Anleihen des Münchener Green City-Konzerns vom Börsenhandel ausgesetzt. Mittlerweile können sie wieder gehandelt werden. Aber nicht für jede Anleihe gibt es aktuelle Kurse.
Das sind die aktuellsten Preise der sechs börsennotierten Green City-Anleihen (Stand 18.1.2022, 13 Uhr):
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Anleihe | ISIN | Kurs in % | Kursdatum | Börse |
Green City Energy Kraftwerkspark II (15/23) | DE000A161MQ1 | 75,00 | 10.1. | Frankfurt |
Green City Energy Kraftwerkspark II (15/33) | DE000A161MR9 | 98,00 | 17.12. | Frankfurt |
Green City Energy Kraftwerkspark III (16/26) | DE000A2AALN4 | 46,00 | 18.1. | München |
Green City Energy Kraftwerkspark III (16/36) | DE000A2AALP9 | 47,00 | 18.1. | München |
Green City Energy Kraftwerkspark III (18/26) | DE000A2G8V82 | 60,00 | 18.1. | München |
Green City Solarimpuls 2017 | DE000A2GSTH8 | 20,00 | 18.1. | München |
Datenstand: 18.1.2022, 13:00 Uhr; Daten ohne Gewähr
Auf Anfrage von ECOreporter erklärte Green City heute, die beiden in Frankfurt notierten Anleihen seien „laut unseren Informationen“ seit 3. Januar wieder handelbar, die übrigen seit 10. Januar. Für die beiden in Frankfurt gelisteten Wertpapiere liegen allerdings keine aktuellen Kurse vor. Wie gut und zu welchem Preis diese Anleihen derzeit veräußert oder gekauft werden können, ist daher unklar.
Der Handelsstopp der Anleihen war im Dezember erfolgt, nachdem Green City auf eine mögliche Insolvenzgefahr der Konzerngesellschaften Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG, Green City Energy Kraftwerkspark III GmbH & Co. KG und Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG hingewiesen hatte (ECOreporter berichtete hier).
„Der Handel der Anleihen an der Börse wurde zum Schutz der Anleger:innen zeitweise ausgesetzt“, erläuterte Green City am 23. Dezember auf Nachfrage der Redaktion. „Die Aussetzung soll allen Investoren die Chance geben, aktuelle Sachverhalte zu kennen, die für eine etwaige Investitionsentscheidung wichtig sind.“
Konzernabschluss 2020 liegt weiterhin nicht vor
Um die derzeitige Situation bei Green City einschätzen zu können, wäre ein aktueller Konzernabschluss hilfreich. Der überfällige Abschluss für das Geschäftsjahr 2020 ist allerdings nach wie vor nicht veröffentlicht. Green City hierzu im Dezember: „An der Fertigstellung und anschließenden Veröffentlichung der Zahlen für den Jahresabschluss 2020 arbeiten wir mit Hochdruck. Hier sind noch nicht alle Konzerngesellschaften finalisiert. Einige Konzerngesellschaften haben ihre Jahresabschlüsse 2020 bereits fertiggestellt und veröffentlicht. Für den Jahresabschluss 2021 möchten wir wieder im normalen Turnus sein.“
Als Grund für die finanziellen Probleme der drei oben genannten Anleihe-Gesellschaften nannte Green City, dass „Zahlungen von Konzerngesellschaften auf Darlehensrückzahlungsansprüche nicht gesichert sind“. Das Unternehmen bestätigte gegenüber ECOreporter, dass es sich dabei um Projektentwicklungsdarlehen handelt, die an die Green City Energy Service GmbH & Co. Windpark Bayern 2014 KG und die Green City Energy Windpark Projektentwicklungs GmbH & Co. KG vergeben wurden. Auf die Risiken dieser Darlehen weist Green City im Konzernabschluss 2019 hin. Die Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG habe zudem ein Projektentwicklungsdarlehen an die Konzernmutter Green City AG ausgegeben. Zahlungen aus diesen Darlehen seien derzeit nicht gesichert. Dazu passt, dass auch die Green City AG kurz vor Weihnachten schwerwiegende finanzielle Probleme eingeräumt hat (ECOreporter berichtete hier).
Wegen der engen Verflechtungen der zahlreichen Green City-Gesellschaften und des fehlenden Konzernabschlusses 2020 kann ECOreporter nicht seriös einschätzen, ob Anlegerinnen und Anleger ihre Anleihen zum jetzigen Zeitpunkt verkaufen sollten, um höhere Verluste, etwa durch mögliche Insolvenzen, zu vermeiden.
Die Redaktion wird weiterhin zeitnah über die Entwicklungen bei Green City berichten. Neue Erkenntnisse könnte die für den 20. Januar anberaumte außerordentliche virtuelle Hauptversammlung der Green City AG bringen.
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