Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Green-Building-Fondsanleger von „Wölbern Holland 72“ verlieren viel Geld – und brauchen Geduld
Die Anleger des skandalgebeutelten Green Building Fonds „Holland 72“ von Wölbern Invest gehen nicht leer aus. Das steht fest, nachdem der Fonds seine Büroimmobilie in den Niederlanden verkauft hat. Obwohl der Verkauf einen zweistelligen Millionenbetrag einbringt, müssen die Anleger massive Verluste hinnehmen. ECOreporter.de beleuchtet die Hintergründe.
Der Fall des Hamburger Emissionshauses Wölbern Invest zählt zu den größten Anlageskandalen der jüngeren Vergangenheit. Der Gründer und ehemalige Chef des Unternehmens wurde wegen Untreue zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof hatte die Revision im Januar 2016 in letzter Instanz abgeschmettert. Laut Richterspruch verursachte der ehemalige Chef von Wölbern Invest durch den fortlaufenden Griff in die Kassen der 38 Immobilienfonds des Hauses 115 Millionen Euro Schaden. Demnach hatte der er insgesamt 147 Millionen Euro abgezweigt, jedoch 31 Millionen Euro zwischenzeitlich zurückgezahlt (ECOreporter.de berichtete). Der Skandal betrifft insgesamt rund 40.000 Anleger, die 700 Millionen Euro in Wölbern-Fonds investiert hatten. 24 Fonds zu 30 Immobilien richteten sich an Privatanleger. Viele Wölbern-Fonds gerieten wegen der fehlenden Millionen in Not, einige schlitterten in die Insolvenz.
Der Green Building Fonds „Holland 72“ ist der Insolvenz entgangen. Dennoch sind die Verluste der Anleger hoch. Die Forderung einer Bank zwang den nachhaltig ausgerichteten Fonds, seine Büroimmobilie in Rotterdam zu verkaufen (ECOreporter.de berichtete). Der Verkauf ist jetzt geglückt. Das bestätigt das Emissionshaus Paribus Capital auf Nachfrage von ECOreporter.de. Paribus Capital hatte das Management der meisten Wölbern-Publikumsfonds übernommen, nachdem Wölbern Invest Insolvenz angemeldet hat. „Der Fonds war schon in Schieflage geraten, als wir ihn übernommen haben“, blickt Thomas Böcher, Geschäftsführer von Paribus Capital, zurück. Kurz vor der Übernahme des Fonds „Holland 72“ sei der Ex-Chef von Wölbern Invest in Untersuchungshaft genommen worden. Wölbern selbst sei es nicht gelungen, das laut Prospekt vorgesehene Eigenkapital von elf Millionen Euro bei Anlegern einzuwerben. Und eine Bank habe schon vor der Übernahme des Fonds gegenüber Wölbern Invest auf die Rückzahlung eines kurzfristigen Darlehens bestanden, so Böcher. Den Anlegern von „Holland 72“ sei die schwierige Lage bereits damals bewusst gewesen, betont Böcher. Die Bank sei zunächst jedoch geduldig geblieben. Schließlich habe sie aber alle ihre an Wölbern-Fonds ausgereichten Darlehen an einen britischen Investor verkauft. „Es blieb keine andere Option, als die Immobilie in Rotterdam zu veräußern“, so Böcher.
Bild: Thomas Böcher, Geschäftsführer der Paribus Capital GmbH. / Foto: Unternehmen
Anleger werden wohl 90 Prozent des Kapitaleinsatzes verlieren
Verkaufen konnte der Fonds seine Immobilie nur mit hohem Verlust –„angesichts des schwierigen Marktumfelds am niederländischen Immobilienmarkt“, wie Böcher erklärt. Der Verkauf brachte 12,25 Millionen Euro ein. Der Fonds hatte das Bürohaus für 15,9 Millionen Euro erworben. Damit ist nun klar, dass die Anleger von ihrem eingesetzten Kapital als Rückfluss ganze zehn Prozent zurückerhalten werden. Das erklärt der Paribus-Capital-Geschäftsführer Böcher. „Das ist schmerzlich für die Anleger“, sagt er. Allerdings habe das beste Kaufangebot den Zuschlag erhalten, betont Böcher. Bis die Anleger Geld aus dem Verkauf erhalten, wird aber noch einige Zeit vergehen. Grund seien die branchenüblichen Vertragsmodalitäten, die zum Vollzug einer solchen Transaktion gehören, beispielsweise Gewährleistungen, durch den Verkäufer. Deshalb könnten die Anleger damit rechnen, erst in etwa einem Jahr Geld zu erhalten, so Böcher.
Übrigen „grünen“ Wölbern-Immobilienfonds geht es besser
Außer „Holland 72“ gibt es derzeit noch drei weitere laufende Green Building Fonds, die Paribus Capital von Wölbern Invest übernommen hat. „Holland 69“, „Holland 70“ und „Deutschland 05“. Diese Fonds sind Böcher zufolge weiterhin gut vermietet: „Diese Fonds entwickeln sich gut“, sagt der Geschäftsführer von Paribus Capital. Bei Deutschland 05 sei kürzlich erfolgreich ein Mieterwechsel vollzogen worden und bei Holland 69 sei es gelungen, die Finanzstruktur zu optimieren.
Der Fall des Hamburger Emissionshauses Wölbern Invest zählt zu den größten Anlageskandalen der jüngeren Vergangenheit. Der Gründer und ehemalige Chef des Unternehmens wurde wegen Untreue zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof hatte die Revision im Januar 2016 in letzter Instanz abgeschmettert. Laut Richterspruch verursachte der ehemalige Chef von Wölbern Invest durch den fortlaufenden Griff in die Kassen der 38 Immobilienfonds des Hauses 115 Millionen Euro Schaden. Demnach hatte der er insgesamt 147 Millionen Euro abgezweigt, jedoch 31 Millionen Euro zwischenzeitlich zurückgezahlt (ECOreporter.de berichtete). Der Skandal betrifft insgesamt rund 40.000 Anleger, die 700 Millionen Euro in Wölbern-Fonds investiert hatten. 24 Fonds zu 30 Immobilien richteten sich an Privatanleger. Viele Wölbern-Fonds gerieten wegen der fehlenden Millionen in Not, einige schlitterten in die Insolvenz.
Der Green Building Fonds „Holland 72“ ist der Insolvenz entgangen. Dennoch sind die Verluste der Anleger hoch. Die Forderung einer Bank zwang den nachhaltig ausgerichteten Fonds, seine Büroimmobilie in Rotterdam zu verkaufen (ECOreporter.de berichtete). Der Verkauf ist jetzt geglückt. Das bestätigt das Emissionshaus Paribus Capital auf Nachfrage von ECOreporter.de. Paribus Capital hatte das Management der meisten Wölbern-Publikumsfonds übernommen, nachdem Wölbern Invest Insolvenz angemeldet hat. „Der Fonds war schon in Schieflage geraten, als wir ihn übernommen haben“, blickt Thomas Böcher, Geschäftsführer von Paribus Capital, zurück. Kurz vor der Übernahme des Fonds „Holland 72“ sei der Ex-Chef von Wölbern Invest in Untersuchungshaft genommen worden. Wölbern selbst sei es nicht gelungen, das laut Prospekt vorgesehene Eigenkapital von elf Millionen Euro bei Anlegern einzuwerben. Und eine Bank habe schon vor der Übernahme des Fonds gegenüber Wölbern Invest auf die Rückzahlung eines kurzfristigen Darlehens bestanden, so Böcher. Den Anlegern von „Holland 72“ sei die schwierige Lage bereits damals bewusst gewesen, betont Böcher. Die Bank sei zunächst jedoch geduldig geblieben. Schließlich habe sie aber alle ihre an Wölbern-Fonds ausgereichten Darlehen an einen britischen Investor verkauft. „Es blieb keine andere Option, als die Immobilie in Rotterdam zu veräußern“, so Böcher.
Bild: Thomas Böcher, Geschäftsführer der Paribus Capital GmbH. / Foto: Unternehmen
Anleger werden wohl 90 Prozent des Kapitaleinsatzes verlieren
Verkaufen konnte der Fonds seine Immobilie nur mit hohem Verlust –„angesichts des schwierigen Marktumfelds am niederländischen Immobilienmarkt“, wie Böcher erklärt. Der Verkauf brachte 12,25 Millionen Euro ein. Der Fonds hatte das Bürohaus für 15,9 Millionen Euro erworben. Damit ist nun klar, dass die Anleger von ihrem eingesetzten Kapital als Rückfluss ganze zehn Prozent zurückerhalten werden. Das erklärt der Paribus-Capital-Geschäftsführer Böcher. „Das ist schmerzlich für die Anleger“, sagt er. Allerdings habe das beste Kaufangebot den Zuschlag erhalten, betont Böcher. Bis die Anleger Geld aus dem Verkauf erhalten, wird aber noch einige Zeit vergehen. Grund seien die branchenüblichen Vertragsmodalitäten, die zum Vollzug einer solchen Transaktion gehören, beispielsweise Gewährleistungen, durch den Verkäufer. Deshalb könnten die Anleger damit rechnen, erst in etwa einem Jahr Geld zu erhalten, so Böcher.
Übrigen „grünen“ Wölbern-Immobilienfonds geht es besser
Außer „Holland 72“ gibt es derzeit noch drei weitere laufende Green Building Fonds, die Paribus Capital von Wölbern Invest übernommen hat. „Holland 69“, „Holland 70“ und „Deutschland 05“. Diese Fonds sind Böcher zufolge weiterhin gut vermietet: „Diese Fonds entwickeln sich gut“, sagt der Geschäftsführer von Paribus Capital. Bei Deutschland 05 sei kürzlich erfolgreich ein Mieterwechsel vollzogen worden und bei Holland 69 sei es gelungen, die Finanzstruktur zu optimieren.