Grünstromerzeuger PNE übernimmt spanischen Solar-Entwickler

Das Erneuerbare-Energien-Unternehmen PNE aus Cuxhaven hat 51 Prozent der Anteile an dem spanischen Solarprojekt-Entwickler Coliaenergia Espana (Kolya) erworben. PNE kauft damit auch Photovoltaik-Projekte in einem Umfang von 1.808 Megawattpeak (MWp) zu. Mit den eigenen Zuwächsen im PV-Bereich im zweiten Quartal 2022 steigert PNE seine Solar-Projekt-Pipeline damit um über 40 Prozent auf insgesamt 4.216 MWp.

Verkäufer sind zwei spanische Beteiligungsgesellschaften mit dem Fokus auf Erneuerbaren Energien, der Zukauf ist gleichbedeutend mit PNEs Eintritt in den spanischen Markt. Der Kaufpreis liegt laut PNE im einstelligen Millionenbereich und ist in Teilen abhängig vom Projektentwicklungserfolg. Über den konkreten Betrag haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.

Das Team von Kolya besteht laut PNE derzeit aus zwei Geschäftsführern und sechs Mitarbeitern. Erste Flächen für die Entwicklung von Windprojekten sind demnach ebenfalls im Portfolio enthalten und ergänzen das Technologiespektrum.

Die Erweiterung des Bestands an geplanten Solar-Projekten und der Markteintritt in Spanien seien ein "wichtiger Baustein in unserer strategischen Weiterentwicklung", so PNE-Chef Markus Lesser in einer Pressemitteilung. PNE baut sein Geschäft aktuell von einem reinen Windkraftbetreiber zu einem breiter aufgestellten Erzeuger Erneuerbarer Energien um. Auch im Dienstleistungsgeschäft wächst das Unternehmen.

Aktienkurs auf Jahressicht mehr als verdoppelt

Die PNE-Aktie steht im Xetra-Handel aktuell bei 14,52 Euro und ist zum Vortag 2 Prozent im Plus (Stand: 27.7.2022, 13:05 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 9,5 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 104,6 Prozent an Wert gewonnen.

PNE hatte zuletzt seine neue Unternehmensanleihe 2022/27 (ISIN: DE000A30VJW3) mit einem Volumen von 55 Millionen Euro erfolgreich platziert. Der Zinskupon wurde während der Zeichnungsfrist auf 5,0 Prozent festgelegt. Inhaberinnen und Inhaber der PNE-Anleihe 2018/2023 hatten die Möglichkeit, ihre Schuldverschreibungen gegen die neue Anleihe zu tauschen.

Die Anleihe 2022/27 notiert an der Börse Frankfurt aktuell bei 102 Prozent ihres Nennwertes (Stand: 27.7.2022, 11:55 Uhr).

ECOreporter hat sich die Anleihe 2022/2027 hier näher angesehen.

Die PNE-Aktie hat sich in der Krise sehr stark entwickelt, der Kurs hat sich im Jahresvergleich mehr als verdoppelt. Zudem kommt das Unternehmen mit seinen Ausbauplänen voran. Allerdings ist unklar, ob PNE angesichts hoher Kosten in diesem Jahr Gewinn machen wird. Und durch den laufenden Unternehmensumbau ist die Aktie naturgemäß mit erhöhtem Risiko behaftet – Anlegerinnen und Anleger, die auf die Zukunft von PNE in der Energiewende vertrauen, sollten einen langfristigen Investitionshorizont einplanen.

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