Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Gibt es im weltweiten Photovoltaikmarkt weniger Überkapazitäten als befürchtet?
In einer nun veröffentlichten Studie analysieren die Marktforscher der US-amerikanischen NPD Solarbuzz aus San Francisco die Entwicklung bei den Ausrüstern von Photovoltaikherstellern. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, das diese zwar im vergangenen Jahr nochmals massiv in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert haben. Vieles davon sei aber wieder verpufft. Das meiste Zubehör sei auf Grund sehr ehrgeiziger Expansionspläne verkauft worden, die nicht von einer entsprechenden Marktnachfrage untermauert gewesen seien. Viele Produktionslinien seien inzwischen wieder geschlossen worden oder zumindest vorübergehend stillgelegt. Andere würden derzeit umgebaut und daher nicht genutzt oder seien nicht einmal zur Hälfte ausgelastet.
Laut Solarbuzz müssen diese Aspekte bei der Einschätzung der weltweiten Produktionskapazitäten berücksichtigt werden. In den letzten Wochen war vielfach davon die Rede gewesen, dass die Solarhersteller weltweit Produktionskapazitäten von rund 50 Gigawatt (GW) aufgebaut hätten. Sie würden damit etwa doppelt so hoch ausfallen wie die gesamte Nachfrage des vergangenen Jahres. Diese Annahme hatte Prognosen beflügelt, wonach die enormen Überkapazitäten den Preisverfall bei Solarprodukten weiter befördern, den Preisdruck auf die Solarhersteller verschärfen und der gegenwärtigen Marktbereinigung zusätzliche Dynamik verleihen würden.
Die Marktforscher von Solarbuzz gehen jedoch davon aus, dass die weltweit installierte Fertigungskapazität tatsächlich eher bei 30 GW liegt. Wenn sie Recht behalten, dürften sich Nachfrage und Angebot in diesem Jahr stark annähern. Die Analysten von IMS Research, einem ebenfalls auf den Solarmarkt spezialisierten Marktforschungsinstitut aus den USA, gehen zum Beispiel davon aus, dass die weltweit neu installierte Photovoltaik-Leistung sich im Gesamtjahr 2012 auf 26 bis 29 GW belaufen wird.