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Gewinneinbruch beim Siliziumhersteller Wacker Chemie AG

Die weltweite Krise der Solarbranche trifft auch die Wacker Chemie AG hart. Wie hart, das zeigt die aktuelle Bilanz der Münchner Spezialistin für Solarsilizium zum dritten Quartal und zu den ersten neuen Monaten: Umsatz und Gewinn gingen in beiden Berichtszeiträumen zurück. Das Börsenecho auf diese Entwicklung war ebenfalls negativ.

Im Vergleich zum Vortagskurs verlor die Wacker-Aktie bis 10:10 Uhr im Xetra der Deutschen Börse 1,5 Prozent und fiel auf 43,68 Euro. Damit verbilligte sie sich auf Monatssicht um 15,6 Prozent. Und heute vor einem Jahr war der Beteiligungsschein noch 42,3 Prozent teurer gewesen.

Während der Umsatzrückgang im Vergleich mit den Vorjahreszeiträumen noch moderat ausfällt, verbucht Wacker sowohl für das dritte Quartal als auch die Zeit von Januar bis September mehr als die Hälfte weniger Gewinn vor Zinsen und Steuern. Hintergrund sei die Entwicklung in der Siliziumsparte des Chemiekonzerns gewesen, hieß es: „Der anhaltende Konsolidierungsdruck in der Solarbranche, hohe Vorratsbestände in der gesamten Photovoltaiklieferkette und die schwierige finanzielle Lage vieler Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen beeinträchtigen den Absatz und das Preisniveau für polykristallines Silizium“, erklärte die Wacker-Chemie-Führung. Silizium ist der zentrale Rohstoff zur Herstellung von kristallinen Solarzellen. „Die Preise für Solarsilizium lagen im dritten Quartal 2012 um rund 40 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres Die Anlagenauslastung lag in den Monaten Juli bis September 2012 bei rund 80 Prozent“, hieß es weiter.

Für die ersten neun Monate  weist die Wacker Chemie AG mit rund 3,6 Milliarden Euro 7,2 Prozent weniger Umsatz aus. Zugleich brach das EBIT dieser Zeit um 60 Prozent auf 263,4 Millionen Euro ein. Das dritte Quartal beschloss der Konzern mit 1,2 Milliarden Euro Umsatz, gemessen am Vorjahresquartal 6,2 Prozent Rückgang. Das Quartals-EBIT lag mit 70,7 Millionen Euro 64,1 Prozent unter dem des Vergleichszeitraums in 2011.

Speziell die Krise der Solarbranche werde auch die weiteren Geschäfte der Wacker Chemie AG weiterhin belasten, so der Vorstand: Für das Gesamtjahr 2012 erwartet Wacker zwischen 4,6 und 4,7 Milliarden Euro Konzernumsatz. In der Ergebnisentwicklung werden insbesondere die geringeren Abnahmepreise für Solarsilizium zu Buche schlagen. Deshalb wird das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für das laufende Geschäftsjahr deutlich niedriger als im Jahr 2011 ausfallen und aus heutiger Sicht bei etwa 750 Millionen  Euro liegen“, blickt die Konzernspitze voraus.  

Wacker Chemie AG: ISIN DE000WCH8881 / WCH888
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