Design-Entwurf der geplanten neuen Intel-Fabriken in Magdeburg. Die Wachstumspläne des Konzerns treffen derzeit auf eine sinkende Nachfrage. / Illustration: Intel

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Gewinneinbruch bei Intel, Aktie büßt 10 % ein

Der Chip-Hersteller Intel leidet noch stärker als erwartet unter Absatzproblemen im PC-Bereich und bei Halbleitern für Rechenzentren. Im letzten Quartal rutschte der US-Konzern in die Verlustzone.

Von Oktober bis Dezember setzte Intel 14 Milliarden US-Dollar um. Das sind 32 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Nach einem Nettogewinn von 4,6 Milliarden Dollar im vierten Quartal 2021 musste der Chip-Riese im letzten Jahresviertel 2022 einen Verlust von 664 Millionen Dollar verbuchen.

Intel-Chef Pat Gelsinger führt das schwache Ergebnis vor allem auf hohe Investitionen sowie die schwache Konjunktur zurück und erwartet auch in den nächsten Monaten keine deutlichen Verbesserungen. Für das erste Quartal 2023 geht Gelsinger von einem weiteren Umsatzrückgang auf 10,5 bis 11,5 Milliarden Dollar aus.

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Weil viele Analysten mit deutlich besseren Zahlen gerechnet hatten, notiert die Intel-Aktie derzeit im Tradegate-Handel 10 Prozent niedriger als gestern bei 24,86 Euro (Stand 27.1.2023, 10:21 Uhr). Die Aktie verliert seit Anfang 2020 beständig an Wert. Im Jahresvergleich notiert sie 40 Prozent im Minus, auf drei Jahre gesehen hat sie 56 Prozent abgegeben. Zuletzt ging es wieder leicht aufwärts, auf Monatssicht steht der Kurs 12 Prozent im Plus.

ECOreporter sieht Intel schon seit längerer Zeit als Investment mit Risiko. In den beiden wichtigsten Sparten läuft es für den Konzern nicht gut: Der weltweite PC-Markt ist nach dem Corona-Boom eingebrochen, alleine im vierten Quartal 2022 um 28 Prozent. Und im Geschäft mit Halbleitern für Rechenzentren haben Konkurrenten wie AMD viel Boden gutgemacht.

Intel will als Reaktion darauf vermehrt Chips für Drittfirmen herstellen und plant, seine Produktionskapazitäten deutlich auszubauen. Die neuen Chip-Werke werden aber erst in einigen Jahren fertiggestellt sein. Zuletzt strich der Konzern einige Investitionen zusammen und cancelte beispielsweise den Bau eines 200 Millionen Dollar teuren Entwicklungszentrums im israelischen Haifa. Andere Projekte in Oregon und in Indien wurden ebenfalls aufgegeben. Zudem wird sich der Bau der geplanten Fabriken in Magdeburg verzögern. Wegen gestiegener Kosten verhandelt Intel noch für höhere Fördergelder. Ursprünglich war der Baustart für das erste Quartal 2023 vorgesehen.

Anlegerinnen und Anleger brauchen einen langen Atem und einiges Vertrauen in die langfristige Strategie von Intel, wenn sie aktuell in die Aktie einsteigen möchten. Diese ist zudem mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Geschäftsjahr 2023 von 33 nicht günstig bewertet. Die erwartete Dividendenrendite bleibt hingegen mit hohen 5,5 Prozent weiter attraktiv.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.

Welche Dividendenkönige ECOreporter aktuell empfiehlt, erfahren Sie in unserem Überblick Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien bieten sich jetzt Kaufgelegenheiten.

Welche Chip-Aktien derzeit aussichtsreich sind, lesen Sie im ECOreporter-Dossier Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien.

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