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Geschlossener Solarfonds von Enrexa wird rückabgewickelt
Nun ist es amtlich. Der auf Italien ausgerichtete geschlossener Solarfonds Enrexa Azzurro Uno UG & Co. KG wird rückabgewickelt. Das hat die Emittentin des Fonds, die Enrexa Capital Investors aus Hamburg, auf Nachfrage von ECOreporter.de erklärt.
Das Unternehmen hatte vor einigen Wochen den Investoren des Fonds die Rückabwicklung vorgeschlagen. Nun liegt laut Enrexa-Geschäftsführer André Werth der Beschluss der Investoren vor. Demnach haben sie sich zu 97 Prozent für die Rückabwicklung ausgesprochen. Wreth bestätigte auch unsere Nachfrage, dass dies für die Anleger einen Eigenkapitalverlust bedeutet. Wie viel von Ihrem Investment die Investoren abschreiben müssen, könne man erst in einigen Wochen sagen.
Der geschlossene Solarfonds Enrexa Azzurro Uno UG & Co. KG sollte Photovoltaikanlagen in Mittel und Süditalien erwerben. Geplant war, von Anlegern 15 Millionen Euro Eigenkapital einzuwerben und diese Eigenkapitalquote bei Bedarf gar auf 25 Millionen Euro zu erweitern. Weiteres Kapital wollte die Emittentin bei Großinvestoren als Fremdkapital einwerben.
Es war Enrexa aber nicht gelungen, genügend Kapital für den Fonds einzusammeln, um die angestrebten Investitionen in Photovoltaikprojekte zu tätigen. Wreth führt dies auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen auf dies starken Einschnitte bei der gesetzlich festgeschriebenen Solarstromvergütung in Italien. Kurz nach dem Start des Solarfonds Enrexa Azzurro Uno hatte die damalige Regierung unter Premier Berlusconi eine Debatte über ein neues Tarifsystem zur Vergütung von Solarstrom gestartet, die sich über das gesamte Frühjahr hinzog und erst im Mai 2011 in eine Entscheidung mündete. Über Monate hinweg hatte Enrexa den Vertrieb des Italien-Solarfonds auf Eis legen müssen, da die Rahmenbedingungen für Investitionen in italienische Solaranlagen völlig unklar waren.
Im Sommer 2011 herrschte dann endlich Klarheit und konnte der Solarfonds wieder für Investoren geöffnet werden. Aber die Solarstromvergütung über das Conto Energie, das italienische Gegenstück zum deutschen EEG, war deutlich gesenkt worden. Und im Frühjahr 2012 entbrannte in Italien abermals eine Debatte über weitere Einschnitte, die dann im Sommer dieses Jahres auch beschlossen wurden. Hinzu kam, dass dann die Euro-Krise immer bedrohlicher wurde und das hoch verschuldete Italien in den Ruf geriet, womöglich aus der Euro-Zone ausscheiden zu müssen. Noch heute ist die wirtschaftliche Zukunft des Landes ungewiss und ist es für Investoren schwierig, für Projekte in dem Land von Banken Fremdkapital zu erhalten. Für viele Finanzinstitute sind Darlehen in Krisenländern wie Italien derzeit tabu.
Im Gespräch mit ECOreporter.de räumte Wreth ein, dass es angesichts des Umfeldes außerordentlich schwierig gewesen sei, Anleger für Investments in italienische Photovoltaik zu gewinnen. Es gebe bei Investoren derzeit einfach kein Vertrauen in den Standort Italien, trotz der hervorragenden natürlichen Bedingungen für Photovoltaik in dem sonnenverwöhnten Land. Enrexa Capital Investors habe sich auch selbst an dem Fonds beteiligt.
Bildhinweis: André Wreth. / Quelle: Enrexa Capital Investors
Anleger konnten ab 10.000 Euro zuzüglich 3 Prozent Agio in den Solarfonds Enrexa Azzurro Uno einsteigen. Bei einer Fondslaufzeit von rund 20 Jahren hatte Enrexa den Investoren 265,24 Prozent Gesamtausschüttung in Aussicht gestellt. Stattdessen dürften die Anleger nun Kapital verlieren, selbst ein Totalverlust ist möglich. Denn es sind ja bereits Kosten angefallen, auch wenn das angestrebte Investitionsziel nicht erreicht wurde. Faktoren wie Aufwendungen für den Verkaufsprospekt und die Nachträge dazu, die Suche nach Investitionsobjekten, die Beauftragung von Gutachtern und anderen Experten für die Prüfung möglicher Investitionsobjekte und weiterer Verwaltungsaufwand oder Kreditzinsen für aufgenommene Darlehen können dazu führen, dass bereits größere Mengen des eingeworbenen Eigenkapitals verbraucht wurden und nicht mehr an die Investoren zurückgegeben werden können. Der Azzurro Uno hatte bereits Projekte erworben, zum Beispiel Dach- und Freilandanlagen in den Regionen Venedig, Mailand und Rimini. Deren Verkauf steht nun an, doch ist offen, was er einbringt.
Bei dem Enrexa Azzurro Uno handelte es sich um ein so genanntes Blindpool-Produkt. Es stand also nicht von vornherein fest, in welche Projekte der Fonds investiert. Solche geschlossenen Fonds bergen per se höhere Anlagerisiken als Fonds, bei denen die Projekte von Anfang an feststehen und zumindest teilweise bereits erworben sind. Zudem gab es bei dem Solarfonds von Enrexa eben keine Platzierungsgarantie, mit der manch andere Angebote das Anlegerrisiko mindern, indem sie so eine Rückabwicklung ausschließen.
Ein Beispiel für einen erfolgreichen Italien-Solarfonds ist der Chorus CleanTech Solar 5. KG Italien des Münchener Emissionshaus Chorus. Obwohl ebenfalls in 2011 aufgelegt ist dieser Fonds im Sommer 2012 ausplatziert worden (wir
berichteten). Es wurden insgesamt 23,4 Millionen Euro Eigenkapital eingesammelt und damit weitaus mehr als die ursprünglich von Chorus anvisierten 10 Millionen Euro. Aber dieses Angebot war mit einer Platzierungsgarantie verbunden.
Das Unternehmen hatte vor einigen Wochen den Investoren des Fonds die Rückabwicklung vorgeschlagen. Nun liegt laut Enrexa-Geschäftsführer André Werth der Beschluss der Investoren vor. Demnach haben sie sich zu 97 Prozent für die Rückabwicklung ausgesprochen. Wreth bestätigte auch unsere Nachfrage, dass dies für die Anleger einen Eigenkapitalverlust bedeutet. Wie viel von Ihrem Investment die Investoren abschreiben müssen, könne man erst in einigen Wochen sagen.
Der geschlossene Solarfonds Enrexa Azzurro Uno UG & Co. KG sollte Photovoltaikanlagen in Mittel und Süditalien erwerben. Geplant war, von Anlegern 15 Millionen Euro Eigenkapital einzuwerben und diese Eigenkapitalquote bei Bedarf gar auf 25 Millionen Euro zu erweitern. Weiteres Kapital wollte die Emittentin bei Großinvestoren als Fremdkapital einwerben.
Es war Enrexa aber nicht gelungen, genügend Kapital für den Fonds einzusammeln, um die angestrebten Investitionen in Photovoltaikprojekte zu tätigen. Wreth führt dies auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen auf dies starken Einschnitte bei der gesetzlich festgeschriebenen Solarstromvergütung in Italien. Kurz nach dem Start des Solarfonds Enrexa Azzurro Uno hatte die damalige Regierung unter Premier Berlusconi eine Debatte über ein neues Tarifsystem zur Vergütung von Solarstrom gestartet, die sich über das gesamte Frühjahr hinzog und erst im Mai 2011 in eine Entscheidung mündete. Über Monate hinweg hatte Enrexa den Vertrieb des Italien-Solarfonds auf Eis legen müssen, da die Rahmenbedingungen für Investitionen in italienische Solaranlagen völlig unklar waren.
Im Sommer 2011 herrschte dann endlich Klarheit und konnte der Solarfonds wieder für Investoren geöffnet werden. Aber die Solarstromvergütung über das Conto Energie, das italienische Gegenstück zum deutschen EEG, war deutlich gesenkt worden. Und im Frühjahr 2012 entbrannte in Italien abermals eine Debatte über weitere Einschnitte, die dann im Sommer dieses Jahres auch beschlossen wurden. Hinzu kam, dass dann die Euro-Krise immer bedrohlicher wurde und das hoch verschuldete Italien in den Ruf geriet, womöglich aus der Euro-Zone ausscheiden zu müssen. Noch heute ist die wirtschaftliche Zukunft des Landes ungewiss und ist es für Investoren schwierig, für Projekte in dem Land von Banken Fremdkapital zu erhalten. Für viele Finanzinstitute sind Darlehen in Krisenländern wie Italien derzeit tabu.

Bildhinweis: André Wreth. / Quelle: Enrexa Capital Investors
Anleger konnten ab 10.000 Euro zuzüglich 3 Prozent Agio in den Solarfonds Enrexa Azzurro Uno einsteigen. Bei einer Fondslaufzeit von rund 20 Jahren hatte Enrexa den Investoren 265,24 Prozent Gesamtausschüttung in Aussicht gestellt. Stattdessen dürften die Anleger nun Kapital verlieren, selbst ein Totalverlust ist möglich. Denn es sind ja bereits Kosten angefallen, auch wenn das angestrebte Investitionsziel nicht erreicht wurde. Faktoren wie Aufwendungen für den Verkaufsprospekt und die Nachträge dazu, die Suche nach Investitionsobjekten, die Beauftragung von Gutachtern und anderen Experten für die Prüfung möglicher Investitionsobjekte und weiterer Verwaltungsaufwand oder Kreditzinsen für aufgenommene Darlehen können dazu führen, dass bereits größere Mengen des eingeworbenen Eigenkapitals verbraucht wurden und nicht mehr an die Investoren zurückgegeben werden können. Der Azzurro Uno hatte bereits Projekte erworben, zum Beispiel Dach- und Freilandanlagen in den Regionen Venedig, Mailand und Rimini. Deren Verkauf steht nun an, doch ist offen, was er einbringt.
Bei dem Enrexa Azzurro Uno handelte es sich um ein so genanntes Blindpool-Produkt. Es stand also nicht von vornherein fest, in welche Projekte der Fonds investiert. Solche geschlossenen Fonds bergen per se höhere Anlagerisiken als Fonds, bei denen die Projekte von Anfang an feststehen und zumindest teilweise bereits erworben sind. Zudem gab es bei dem Solarfonds von Enrexa eben keine Platzierungsgarantie, mit der manch andere Angebote das Anlegerrisiko mindern, indem sie so eine Rückabwicklung ausschließen.
Ein Beispiel für einen erfolgreichen Italien-Solarfonds ist der Chorus CleanTech Solar 5. KG Italien des Münchener Emissionshaus Chorus. Obwohl ebenfalls in 2011 aufgelegt ist dieser Fonds im Sommer 2012 ausplatziert worden (wir
