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Geldanlage Ackerland – wie wirkt sich die Preisexplosion bei Agrarflächen auf die KTG Agrar AG aus?
Die KTG Agrar AG aus Hamburg ist seit 2007 börsennotiert. Zudem hat das Unternehmen, das auf nachhaltige Landwirtschaft, Bioenergie und Biolebensmittelhandel setzt, in 2010 Anleihen im Umfang von 50 Millionen Euro heraus gegeben. KTG Agrar ist sowohl Besitzer als auch Pächter von Ackerland in Deutschland und in Litauen. Sie bewirtschaftet dort insgesamt über 35.000 Hektar Ackerland. In Deutschland bewirtschaftet die Gesellschaft ausschließlich Flächen in den neuen Bundesländern. Kritiker beklagen, dass dort die Preise für Agrarflächen zuletzt stark angestiegen sind.
„Das zunehmende Interesse an Ackerland ist kein deutsches, sondern ein weltweites Phänomen“, erläutert Fabian Lorenz, Unternehmenssprecher der KTG Agrar AG auf Nachfrage von ECOreporter.de. „Große Fonds und branchenfremde Großinvestoren erkennen zunehmend, dass hochwertige Agrarflächen ein immer knapper werdendes Gut sind. Das gilt besonders in Zeiten turbulenter Finanzmärke, wo Sachwerte wie Grundbesitz gefragt sind.“ Speziell im Osten Deutschlands habe die wachsende Nachfrage die Preise für gute Agrarflächen stark ansteigen lassen. Dort seien die Preise im bundesweiten Vergleich aber immer noch günstig, stellt Lorenz fest. „Die Preise für Agrarflächen in Ostdeutschland sind in den vergangenen acht Jahren schon deutlich gestiegen, von 4.000 bis 5.000 Euro pro Hektar auf rund 15.000 Euro. In Regionen mit besonders guten Böden wie der Magdeburger Börde werden auch Preise über 20.000 Euro bezahlt. Man muss sich allerdings vor Augen führen, dass die Preise im Westen der Republik bei gleicher Bodenqualität mit rund 30.000 Euro pro Hektar doppelt so hoch sind“, beschreibt er die Marktlage.
Lorenz hebt hervor, dass die KTG Agrar Ackerland zur Erzeugung von Agrarprodukten erwerbe und „nicht zu Spekulationszwecken“. Auch kaufe das Unternehmen kein Ackerland, das von anderen Landwirten bewirtschaftet werde oder gepachtet sei. Als Landwirtschaftsunternehmen sehe sie sich mit ihren Betrieben als Bestandteil der örtlichen Gemeinschaften.
In Deutschland verfügen Länder, Gemeinden oder die bundeseigenen Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH (BVVG) über die Agrarflächen. Nach offiziellen Angaben besitzt die BVVG insgesamt 315.000 Hektar Agrarflächen (Stand 31. Dezember 2011). Neue BVVG-Pachtverträge können entweder für vier oder für neun Jahre abgeschlossen werden. In 2012 sollen rund 40.000 Hektar durch die BVVG verkauft werden. Alteigentümer werden dabei per Gesetz bevorzugt behandelt. Klassische Landwirte und mittelständische Marktakteure in Ostdeutschland sieht die BVVG nicht übervorteilt: Nach Ansicht der BVVG sind die Landwirte selbst maßgeblich mitverantwortlich für die Preissteigerungen. Bei den Ausschreibungen der BVVG stünden durchschnittlich acht Hektar große Flächen zum Verkauf. Für Großinvestoren seien solche Flächen in der Regel noch zu klein, um als Kapitalanlage interessant zu sein. „Sie kaufen eher ganze Geschäftsbetriebe zum Beispiel durch die Übernahme von Geschäftsanteilen. Darauf hat die BVVG keinen Einfluss“, sagt Dr. Wilhelm Müller, Geschäftsführer der BVVG.
„Bei den öffentlichen Ausschreibungen der BVVG in Ostdeutschland gehen etwa 70 Prozent der Ausschreibungen an den bisherigen Pächter. Das Preisniveau ist derzeit so, dass auch kleinere Landwirte Landkäufe noch aus der eigenen Bewirtschaftung und dem Eigenkapital heraus finanzieren können“, erklärt dazu KTG-Sprecher Lorenz. Für die KTG Agrar AG stelle die Preisspirale am deutschen Agrarflächenmarkt Lorenz zufolge kein Problem dar, betont er. „KTG selber setzt in Deutschland vor allem auf Pachtverträge mit Laufzeiten zwischen 15 und 20 Jahren. Etwa elf Prozent der KTG Agrar-Flächen in Ostdeutschland sind gekauft, die restlichen 89 Prozent sind gepachtet“, erläutert der Firmensprecher.
Die rasante internationale Preisentwicklung habe besonders in Osteuropa und Russland zu regelrechten Preisexplosionen geführt. „In Litauen sind die Preise seit 2004 von etwa 800 Euro auf 3.500 Euro gestiegen. In der russischen Schwarzerde-Region haben sich die Preise für große zusammenhängende landwirtschaftliche Flächen beispielsweise teils in den vergangenen sechs Monaten von 500 auf 1.000 Euro pro Hektar verdoppelt.
Dieses Preisniveau zeigt zugleich, dass Osteuropa und Russland für Investitionen immer in Ackerflächen immer noch sehr attraktiv sind“, so Lorenz.
Bildhinweis: Die KTG erzeugt auch Energie aus Biogasanlagen. / Quelle: Unternehmen
Die KTG erzeugt KTG betreibt auf etwa der Hälfte ihrer Agrarflächen ökologischen Anbau von Weizen, Roggen, Körnermais und Dinkel. Damit ist sie nach eigener Darstellung europaweit der führende Produzent von ökologischen Marktfrüchten. „All unsere Betriebe im Öko-Bereich erfüllen die EU-Öko-Richtlinien“, sagt Lorenz dazu. „Je nach Betrieb erfüllen wir darüber hinaus die Vorgaben namhafter Verbände und Institutionen wie der "guten Herstellungspraxis" (GMP), USDA organic, Verbund Ökohöfe oder Bioland. Alle Betriebe werden mehrmals im Jahr von unabhängigen Prüfern geprüft.“ Im Bio-Landbau wie im konventionellen Bereich sei die Produktion der KTG Agrar grundsätzlich genfrei. Das werde auch von den Saatgutherstellern verlangt. Monokulturen seien ebenfalls tabu.
Im Mai veröffentlicht das Landwirtschaftsunternehmen seine Bilanz für 2011. Im ersten Halbjahr hatte die KTG Agrar AG den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2010 um 37 Prozent von 4,6 auf 6,3 Millionen Euro gesteigert. Der war sogar um 165 Prozent auf 27,1 Millionen Euro gewachsen. Die Aktie notiert heute im Xetra dennoch mit 14 Euro um rund 13 Prozent unter dem Vorjahreskurs. Sie wurde im letzten Jahr vom schlechten Marktumfeld belastet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist mit 10 sehr günstig.
KTG Agrar: ISIN: DE000A0DN1J4 / WKN: A0DN1J
„Das zunehmende Interesse an Ackerland ist kein deutsches, sondern ein weltweites Phänomen“, erläutert Fabian Lorenz, Unternehmenssprecher der KTG Agrar AG auf Nachfrage von ECOreporter.de. „Große Fonds und branchenfremde Großinvestoren erkennen zunehmend, dass hochwertige Agrarflächen ein immer knapper werdendes Gut sind. Das gilt besonders in Zeiten turbulenter Finanzmärke, wo Sachwerte wie Grundbesitz gefragt sind.“ Speziell im Osten Deutschlands habe die wachsende Nachfrage die Preise für gute Agrarflächen stark ansteigen lassen. Dort seien die Preise im bundesweiten Vergleich aber immer noch günstig, stellt Lorenz fest. „Die Preise für Agrarflächen in Ostdeutschland sind in den vergangenen acht Jahren schon deutlich gestiegen, von 4.000 bis 5.000 Euro pro Hektar auf rund 15.000 Euro. In Regionen mit besonders guten Böden wie der Magdeburger Börde werden auch Preise über 20.000 Euro bezahlt. Man muss sich allerdings vor Augen führen, dass die Preise im Westen der Republik bei gleicher Bodenqualität mit rund 30.000 Euro pro Hektar doppelt so hoch sind“, beschreibt er die Marktlage.
Lorenz hebt hervor, dass die KTG Agrar Ackerland zur Erzeugung von Agrarprodukten erwerbe und „nicht zu Spekulationszwecken“. Auch kaufe das Unternehmen kein Ackerland, das von anderen Landwirten bewirtschaftet werde oder gepachtet sei. Als Landwirtschaftsunternehmen sehe sie sich mit ihren Betrieben als Bestandteil der örtlichen Gemeinschaften.
In Deutschland verfügen Länder, Gemeinden oder die bundeseigenen Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH (BVVG) über die Agrarflächen. Nach offiziellen Angaben besitzt die BVVG insgesamt 315.000 Hektar Agrarflächen (Stand 31. Dezember 2011). Neue BVVG-Pachtverträge können entweder für vier oder für neun Jahre abgeschlossen werden. In 2012 sollen rund 40.000 Hektar durch die BVVG verkauft werden. Alteigentümer werden dabei per Gesetz bevorzugt behandelt. Klassische Landwirte und mittelständische Marktakteure in Ostdeutschland sieht die BVVG nicht übervorteilt: Nach Ansicht der BVVG sind die Landwirte selbst maßgeblich mitverantwortlich für die Preissteigerungen. Bei den Ausschreibungen der BVVG stünden durchschnittlich acht Hektar große Flächen zum Verkauf. Für Großinvestoren seien solche Flächen in der Regel noch zu klein, um als Kapitalanlage interessant zu sein. „Sie kaufen eher ganze Geschäftsbetriebe zum Beispiel durch die Übernahme von Geschäftsanteilen. Darauf hat die BVVG keinen Einfluss“, sagt Dr. Wilhelm Müller, Geschäftsführer der BVVG.
„Bei den öffentlichen Ausschreibungen der BVVG in Ostdeutschland gehen etwa 70 Prozent der Ausschreibungen an den bisherigen Pächter. Das Preisniveau ist derzeit so, dass auch kleinere Landwirte Landkäufe noch aus der eigenen Bewirtschaftung und dem Eigenkapital heraus finanzieren können“, erklärt dazu KTG-Sprecher Lorenz. Für die KTG Agrar AG stelle die Preisspirale am deutschen Agrarflächenmarkt Lorenz zufolge kein Problem dar, betont er. „KTG selber setzt in Deutschland vor allem auf Pachtverträge mit Laufzeiten zwischen 15 und 20 Jahren. Etwa elf Prozent der KTG Agrar-Flächen in Ostdeutschland sind gekauft, die restlichen 89 Prozent sind gepachtet“, erläutert der Firmensprecher.
Die rasante internationale Preisentwicklung habe besonders in Osteuropa und Russland zu regelrechten Preisexplosionen geführt. „In Litauen sind die Preise seit 2004 von etwa 800 Euro auf 3.500 Euro gestiegen. In der russischen Schwarzerde-Region haben sich die Preise für große zusammenhängende landwirtschaftliche Flächen beispielsweise teils in den vergangenen sechs Monaten von 500 auf 1.000 Euro pro Hektar verdoppelt.

Bildhinweis: Die KTG erzeugt auch Energie aus Biogasanlagen. / Quelle: Unternehmen
Die KTG erzeugt KTG betreibt auf etwa der Hälfte ihrer Agrarflächen ökologischen Anbau von Weizen, Roggen, Körnermais und Dinkel. Damit ist sie nach eigener Darstellung europaweit der führende Produzent von ökologischen Marktfrüchten. „All unsere Betriebe im Öko-Bereich erfüllen die EU-Öko-Richtlinien“, sagt Lorenz dazu. „Je nach Betrieb erfüllen wir darüber hinaus die Vorgaben namhafter Verbände und Institutionen wie der "guten Herstellungspraxis" (GMP), USDA organic, Verbund Ökohöfe oder Bioland. Alle Betriebe werden mehrmals im Jahr von unabhängigen Prüfern geprüft.“ Im Bio-Landbau wie im konventionellen Bereich sei die Produktion der KTG Agrar grundsätzlich genfrei. Das werde auch von den Saatgutherstellern verlangt. Monokulturen seien ebenfalls tabu.
Im Mai veröffentlicht das Landwirtschaftsunternehmen seine Bilanz für 2011. Im ersten Halbjahr hatte die KTG Agrar AG den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2010 um 37 Prozent von 4,6 auf 6,3 Millionen Euro gesteigert. Der war sogar um 165 Prozent auf 27,1 Millionen Euro gewachsen. Die Aktie notiert heute im Xetra dennoch mit 14 Euro um rund 13 Prozent unter dem Vorjahreskurs. Sie wurde im letzten Jahr vom schlechten Marktumfeld belastet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist mit 10 sehr günstig.
KTG Agrar: ISIN: DE000A0DN1J4 / WKN: A0DN1J