Erneuerbare Energie

Geht dem Windkraftboom in den USA das Geld aus? - Energieunternehmen kappen Ausbauziele für Erneuerbare Energien

Nachdem vor wenigen Wochen  im US-Kongress die Förderung von Erneuerbare Energie-Projekten verlängert und zum Teil deutlich verbessert wurde, erhoffen sich viele Experten einen Boom der Branche in den Vereinigten Staaten. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass dort für große Investitionen in alternative Energien die Mittel knapper werden.
So teilte die FPL Group Inc., in den USA die größte Einzelproduzentin von Windenergie, jetzt mit, dass sie ihre Ausbaupläne deutlich beschneiden will. Zur Begründung verwies sie auf die Bankenkrise und auf die Krise an den Finanzmärkten.

Im Juli hatte FPL angekündigt, seine Windkraftkapazitäten verdreifachen zu wollen. Bis 2012 wolle man eine Gesamtleistung der Windparks von 8.000 bis 10.000 Megawatt erreichen. Dafür sollten 20 Milliarden Dollar zur Verfügung stehen. Nun erklärte das Unternehmen, es werde seine Ausgaben in 2009 deutlich kürzen, von rund sieben auf 5,3 Millairden Dollar. Statt wie ursprünglich geplant 1,500 Megawatt (MW) werde man nur noch neue Windparks mit einer Gesamtleistung von 1.100 MW zu installieren.

Zuvor hatte die US-amerikanische Duke Energy angekündigt, ihre Ausbaupläne im Bereich der Solarenergie zu halbieren. Statt 100 Millionen Dollar würden dafür nur noch 50 Millionen Dollar bereit gestellt.


Tyler Tringas, ein auf Windkraft spezialisierter Analyst der US-amerikanischen New Energy Finance, warnt jedoch davor, diese Beispiel zu verallgemeinern. Der Mutterkonzern von FPL Energy, der Energiekonzern FPL (Florida Power and Light) Group, habe kürzlich die schlechtesten Quartalszahlen der letzten 35 Jahre veröffentlich und wolle offenbar mit seiner Ankündigung, den Ausbau der Windkraft zu bremsen, neues Vertrauen gewinnen. Angesichts der miserablen Zahlen und der sehr ambitionierten Ausbauziele bei der Windkraft habe es einfach nahe gelegen, dass FPL in diesem Bereich den Rotstift ansetzt.
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