Geberit verzeichnete in den letzten Monaten eine deutlich gesunkene Nachfrage. / Foto: Unternehmen

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Geberit meldet für 2022 Umsatzrückgang

Der Schweizer Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im Geschäftsjahr 2022 vor allem wegen des Währungseinflusses etwas weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr. Die zweite Jahreshälfte lief dabei schwächer als die erste.

Insgesamt gab der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2 Prozent auf 3,4 Milliarden Schweizer Franken nach, wie Geberit am Donnerstag mitteilte. Die Erwartungen der Analysten wurden damit deutlich verfehlt. Grund für den leichten Umsatzrückgang waren dem Unternehmen zufolge negative Währungseffekte in Höhe von 234 Millionen Franken.

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In lokalen Währungen, also bereinigt um Wechselkurseffekte, ergab sich hingegen ein organisches Wachstum von 4,8 Prozent. Dies sei auf Verkaufspreiserhöhungen von rund 9 Prozent und ein starkes Volumenwachstum im ersten Halbjahr zurückzuführen. Im zweiten Halbjahr seien die Verkaufszahlen aber "stark rückläufig" gewesen, wie Geberit erklärte. Im vierten Quartal habe man zudem Lagerbestände abgebaut.

Mit Blick auf das Ergebnis wurden die Aussagen vom vergangenen November bestätigt, wonach die Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) im Gesamtjahr 2022 einen Wert von rund 27 Prozent erreichen werde. Die Gewinnzahlen sowie den vollständigen Geschäftsbericht wird Geberit erst am 8. März veröffentlichen.

Abhängigkeit vom Bausektor

Am deutschen Handelsplatz Lang & Schwarz startete die Geberit-Aktie heute mit einem Minus von 3,8 Prozent zum Vortag in den Handel, aktuell kostet sie 480,00 Euro (Stand: 19.1.2023, 8:51 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 8,2 Prozent zugelegt, auf Jahressicht ist sie 22,4 Prozent im Minus.

ECOreporter weist bereits seit längerem auf ein erhöhtes Risiko bei der Geberit-Aktie hin. Im ersten Halbjahr 2022 hatte der Gewinn des Konzerns trotz eines soliden Wachstums deutlich unter den gestiegenen Kosten gelitten. Dieser Effekt dürfte sich in den vergangenen sechs Monaten angesichts sinkender Umsätze noch verstärkt haben. Diese Entwicklung muss als Normalisierung des Geberit-Geschäfts verstanden werden: In der Hochphase der Corona-Krise hatte der Konzern stark vom Trend zu Badsanierungen profitiert.

Das größte Risiko bleibt Geberits hohe Abhängigkeit vom konjunktursensiblen Bausektor. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Geschäftsjahr 2022 von 23 ist die Aktie daher aktuell hoch bewertet. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei attraktiven 2,8 Prozent.

Interessenten sollten beachten: Die Geberit-Aktie ist wie die meisten Schweizer Aktien in EU-Ländern seit 2019 nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Geberit ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Mittelklasse-Aktien. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Lesen Sie auch: Langfristig gut investiert – diese nachhaltigen Mittelklasse-Aktien sind aktuell empfehlenswert.

Geberit AG: ISIN CH0030170408 / WKN A0MQWG

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