Nachhaltige Aktien, Meldungen

Gamesa kündigt Produktionsstopp an – Kooperation von Solarkonzern Yingli Green Energy und Deutsche Bank AG – Evergreen Solar verklagt Tochter von Lehmann Brothers

An den Börsen herrscht weiter große Nervosität. Vor allem massive Einbrüche am Freitag führten dazu, dass die Leitzindices DAX, Dow Jones und Nikkei die vergangene Woche tief im Minus beendeten. Der DAX verlor über zehn Prozent auf 4.295,67 Punkte. Nicht ganz so schwach schnitt der US-amerikanische Dow Jones ab, der um 5,35 Prozent auf 8.373,53 Punkte absank. Der japanische Nikkei brach um 9,4 Prozent ein auf 7.649,08 Punkte. Der Ölpreis setze seine Talfahrt fort: Ein Barrel der Sorte "Brent Crude Oil" kostete mit 62,54 US-Dollar 9,65 Prozent weniger als zum Schluss der Vorwoche. Kupfer verbilligte sich ebenfalls. Eine Tonne kostete mit 3.721,00 Dollar (Copper Grade A) 20,8 Prozent weniger als eine Woche zuvor. Der Euro hat gegenüber dem Dollar 5,86 Prozent an Wert verloren, er wurde zuletzt mit 1,262 Dollar gehandelt.


Windaktien

Mit der Ankündigung, Ende des Jahres die Produktion in allen Produktionsstätten für sieben Tage zu unterbrechen, hat die spanische Gamesa eine Verkaufswelle für Aktien von Windkraftanlagenherstellern ausgelöst. Das Unternehmen will so Überkapazitäten abbauen. Der Windturbinenbauer betonte seine sehr gute Auftragslage. Der Auftragsbestand liege mit 11.500 Megawatt (MW) schon jetzt weit über dem des Gesamtjahres 2007, als er sich auf insgesamt 8.000 MW belief. Das Unternehmen geht davon aus, dass die weltweite Nachfrage für Windkraftanlagen das Angebot weiter übersteigen wird. Im Gesamtjahr will Gamesa die Jahresproduktion von 2007 deutlich übertreffen. Sie soll von 3.000 auf 3.600 MW ansteigen.
Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres meldete der Windturbinenbauer einen Umsatzsprung von 40 Prozent auf 2,89 Milliarden Euro. Man habe um 22 Prozent mehr Anlagen verkauft als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn sei um 67 Prozent auf 143 Millionen Euro gesteigert worden.

Der dänische Windkraftanlagenhersteller Vestas Wind Systems soll zwei Windparks mit insgesamt 116 Windkraftanlagen des Typs V52-850kW ausstatten. Die Lieferung der Anlagen für die Projekte in der Inneren Mongolei soll im 3. Quartal 2009 beginnen.

Solaraktien

Für rund 860 Millionen Euro will die Wacker Chemie AG ihre Produktionsleistung für Polysilizium um weitere 17.000 Jahrestonnen erweitern. Zusammen mit den laufenden Ausbaumaßnahmen steige die Jahreskapazität bis Ende 2011 auf insgesamt 35.500 Tonnen Polysilizium, erklärte das Münchener Unternehmen. Der nach eigenen Angaben weltweit zweitgrößte Hersteller des Rohstoffs für die Solarindustrie rechnet mit einer weiter steigenden Nachfrage und will durch den verstärkten Ausbau seine Marktposition festigen und ausbauen.

Mit seinem laut Unternehmensangaben ältesten und größten Kunden hat sich die deutsch-britische Solarwaferproduzentin PV Crystalox Solar PLC auf einen neuen Vertrag geeinigt. Wie die Gesellschaft mitteilte, hat sie ein Lieferabkommen über Solarwafer mit vier Jahren Laufzeit vereinbart. Das Auftragsvolumen betrage 345 Megawatt. Über das finanzielle Volumen und den Auftraggeber schwieg sich das Unternehmen aus.

Im 3. Quartal ist der Umsatz des norwegischen Solarkonzerns Renewable Energy Corp. (REC) um 30 Prozent auf 1,92 Milliarden Norwegisch Kronen (NOK) gestiegen. Wie er mitteilte, wurde er in den ersten neun Monaten um 22 Prozent auf 5,8 Milliarden verbessert. Dagegen sank der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) im 3. Quartal um neun Prozent auf 537 Millionen NOK (60,7 Millionen Euro). In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres reduzierte sich das EBIT um vier Prozent auf 1,8 Milliarden NOK.
Weiter gab REC einen Auftrag für feinkörniges Silizium im Gesamtwert von 500 Millionen Dollar bekannt. Auftraggeber sei ein ungenanntes Photovoltaikunternehmen aus Asien. Die Lieferung soll von 2009 bis 2015 erfolgen.

Der US-Solarzellenhersteller Evergreen Solar hat bei einem New Yorker Gericht Klagen gegen eine Tochter der insolventen Investmentbank Lehman Brothers und die britische Barclays Bank eingereicht. Laut dem Unternehmen aus Marlboro im Bundesstaat Massachusetts haben sie Evergreen-Aktien von der Lehman-Tochter Lehman Brothers International übernommen. Im Zusammenhang mit der Ausgabe von Wandelanleihen hatte Evergreen im Juli Lehman Brothers knapp 31 Millionen Aktien geliehen. Mit der Klage will der Solarzellenhersteller die Übergabe von 12,2 Millionen Aktien erreichen.
Mit der Deutsche Bank AG hat der chinesische Solarkonzern Yingli Green Energy ein Kooperationsmodell vereinbart. Der Solarkonzern empfiehlt demnach seine Kunden an die Bank, wenn diese für ihre Solarprojekte Finanzierungslösungen suchen. Umgekehrt sollen die Chinesen vorrangig mit der Lieferung der Solarmodule für Solarprojekte beauftragt werden, bei deren Finanzierung die Deutsche Bank beteiligt ist. In Frage kämen sowohl große Solarparks als auch Aufdachprojekte.
Ein Tochterunternehmen von Yingli erhielt bei einer Ausschreibung der China Mobile Communications den Zuschlag. Sie soll nun Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 1,5 MW liefern.

Ein ungenanntes Energieunternehmen aus den USA hat bei der chinesischen LDK Solar Solarwafer mit einer Kapazität von rund 90 MW bestellt. Die Lieferfrist beginne 2009 und ende 2011. Im Gegenzug für die von 2009 bis 2011 befristeten Lieferungen erhalte LDK von dem Kunden Siliziumlieferungen mit einer Kapazität von rund 300 MW, teilte sie mit.

Die japanische Hitachi High-Technologies Corporation soll bis 2011 an den Solarzellenhersteller China Sunergy aus dem chinesischen Nanjing Silizium mit einer Gesamtkapazität von 210 MW liefern. Nach dessen Angaben wurden für die Lieferungen in 2008 Festpreise vereinbart, ab 2009 werde man alle drei Monate die Preise neu verhandeln.

Die Verluste des Solarzulieferers Hoku Scientific sind im 2. Quartal weiter gestiegen. Laut dem chinesischen Unternehmen mit Tochtergesellschaften in den USA, stieg das Minus von 1,0 Millionen Dollar oder 6 Cent je Aktie auf 1,4 Millionen Dollar oder 7 Cent je Aktie. Der Umsatz kletterte von 239.000 Dollar auf 1,9 Millionen Dollar.

Der kanadische ICP Solar Technologies will 100 Prozent der Aktien der spanischen Ibersolar Energía übernehmen. Der Kaufpreis soll sich auf mindestens 15 Millionen US-Dollar belaufen. Bis Mitte Dezember muss ICP einen Finanzierungsplan für die Übernahme des Anbieters von Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Photovoltaik und Solarthermie vorlegen.

Im 3. Quartal ist der Umsatz der US-amerikanischen Waferproduzentin MEMC Electronic Materials (MEMC) um 15 Prozent auf 546 Millionen Dollar gewachsen. Der Quartalsgewinn stieg um 21 Prozent auf 182,8 Millionen Dollar oder 80 Cents je Aktie. Abzüglich der Schäden durch den Hurrikan hätte er sich laut MEMC auf 195,8 Millionen Dollar oder 86 Cents je Aktie belaufen.

Eine Tochtergesellschaft des Solarausrüsters Amtech Systems hat einen Auftrag über drei Millionen Dollar aus Europa erhalten. Der ungenannte Kunde sei ein Anbieter von Solarsystemen aus Europa. Für das Gesamtjahr hat das Unternehmen, das früher überwiegend im Halbleitergeschäft tätig war, einen Umsatz von 71 bis 75 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Das würde einer Steigerung zwischen 54 und 63 Prozent entsprechen.

Bioaktien

Die israelische IC Green Energy Ltd. will doch kein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für die Borkener Petrotec AG durchführen. Hintergrund ist nach Unternehmensangaben eine technische Unstimmigkeit zwischen dem BaFin und IC Green Energy. IC Green Energy werde ein Pflichtangebot für die Übernahme stellen

Sonstige Aktien


Für jeweils rund 76.000 Euro haben Vertriebsvorstand Reinhard Banasch und die Ehefrau des Aufsichtsratsvorsitzenden der Landsberger Rational AG Aktien des Unternehmens gekauft. Sie hatten in den letzten vier Wochen etwa ein Drittel an Wert verloren.

Die US-amerikanische Kadant Inc. hat ihre Jahresprognose abermals reduziert. Der Zulieferer für die Zellstoffindustrie senkte die Gewinnerwartung von 1,65 bis 1,70 Dollar je Aktie auf 1,54 bis 1,56 Dollar je Aktie. Der Umsatz werde sich voraussichtlich auf 337 bis 339 Millionen Dollar statt 365 bis 370 Millionen Dollar belaufen. Laut Kadant hat die internationale Finanzkrise dazu geführt, dass sich die Kunden stärker als erwartet mit Aufträgen zurückhalten. Im 3. Quartal sei der Auftragsbestand mit 64 Millionen um 39 Prozent niedriger gewesen als im Vorjahreszeitraum, als ein Rekordwert verbucht worden war. Der Umsatz schrumpfte trotz positiver Währungseffekte in Höhe von 3,8 Millionen Dollar um zehn Prozent auf 83,7 Millionen Dollar. Der Nettogewinn sank um ebenfalls zehn Prozent auf 9,0 Millionen Dollar.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer Informationsseite „Aktien: Kurse“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.



Bildhinweise: Windturbinen von Gamesa, Rohsilizium von PVA Tepla, Solarwafer von Unaxis. / Quelle jeweils: Unternehmen


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