Anleihen / AIF

Führungswechsel bei Oikocredit Westdeutscher Förderkreis

Helmut Pojunke wird zum 1. Januar 2016 neuer Geschäftsführer des in Bonn ansässigen Westdeutschen Förderkreises von Oikocredit. Wie die internationale Entwicklungsgenossenschaft mitteilt, geht seine Vorgängerin Ulrike Chini zum 31. Januar 2016 in den Ruhestand. Sie hatte die Geschäfte des Förderkreises seit 1994 geführt. In der Zeit ihrer Tätigkeit wurde der Westdeutsche Förderkreis zum größten Einzelinvestor bei Oikocredit. Das Anlagekapital wuchs von acht auf über 110 Millionen Euro.

Die 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen gegründete Oikocredit vergibt Kredite und Kapitalbeteiligungen an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und andere sozial orientierte Unternehmen in Entwicklungsländern. Eine Arbeitsgruppe des Weltkirchenrates hatte vor 40 Jahren die Gründung eines kirchlichen Entwicklungsfinanzierers angeregt. Anfangs investierten vor allem Kirchen und kirchliche Organisationen in Oikocredit, die ihren Hauptsitz in den Niederlanden hat. Inzwischen stellen jedoch Privatpersonen die Mehrheit der Investoren von Oikocredit. Deutsche Anleger können ab 200 Euro über einen der acht deutschen Förderkreise Genossenschaftsanteile erwerben und sich so an Oikocredit beteiligen. Die jährliche Dividende liegt in der Regel bei zwei Prozent. Laut dem Entwicklungsfinanzierer haben allein die deutschen Oikocredit-Anleger mittlerweile über 400 Millionen Euro investiert. Der Westdeutsche Förderkreis ist der größte Einzelinvestor bei Oikocredit.

Dessen neu bestellter Geschäftsführer Helmut Pojunke studierte evangelische Theologie und war zuletzt als Kaufmännischer Direktor des Beethovenfests Bonn tätig. „Der Förderkreis wächst, wir freuen uns, mit Herrn Pojunke jemanden gefunden zu haben, der Management und gesellschaftliches Engagement zu verbinden weiß“, erklärte der Vorstand des Westdeutschen Förderkreises von Oikocredit. „Unser Anliegen ist, das Bewusstsein für ethisches Investment in den kommenden Jahren weiter zu stärken und auch junge Menschen dafür zu gewinnen, mit ihrem Geld Entwicklung in den Ländern des globalen Südens zu fördern.“
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