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Führt der Ausbau der deutschen Photovoltaik in eine Sackgasse?
In einem Interview hat der für Energiepolitik zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger eine Breitseite gegen die deutsche Photovoltaik abgegeben. "In Deutschland stößt Photovoltaik an seine Grenzen. Wir sind kein Sonnenland“, zitiert ihn der ‚Passauer Neuen Presse‘. Die Photovoltaik werde in Deutschland nie eine große und kostengünstige Stromquelle in Deutschland sein. Man müsse die Förderung der Erneuerbaren Energien zunehmend europäisch zu koordinieren, etwa die Photovoltaik in sonnenreichen Mitgliedstaaten wie Griechenland verstärkt fördern.
Das Interview hat Kritiker wie Hans-Josef Fell auf den Plan gerufen, energiepolitische Sprecher der Grünen und Vizepräsident Eurosolar e.V. „Anders als EU-Kommissar Oettinger behauptet, wird Solarstrom in Zukunft mit zu den billigsten Stromquellen gehören, da nach 20 Jahren abgeschriebene Solarstromanlagen auf eine Stromproduktion von 0,5 bis 1 Cent pro Kilowattstunde kommen, abgeschriebene Kohle- und Atomkraftwerke produzieren den Strom fünf bis zehnmal teurer“, erklärte Fell.
Ihm zufolge wird die Einspeisevergütung für große Solar-Dachanlagen in Deutschland bereits 2013 rund 4 Cent pro Kilowattstunde unter der Vergütung von Offshore-Windkraft aus der Nordsee liegen. „Die Photovoltaik wird künftig neben Windkraft den Hauptanteil der Stromversorgung liefern - in Deutschland genauso wie in Griechenland“, so der Bundestagsabgeordnete weiter. Griechenland biete nur 10 bis 30 Prozent mehr Solarstromertrag gegenüber guten deutschen Standorten. Dezentraler Solarstrom aus Deutschland sei damit nicht teurer, schließlich müsste man griechischen Solarstrom erst über teure Leitungen nach Deutschland transportieren.
Fell warnte Oettinger davor, mit solchen Äußerungen die Technologieführerschaft Deutschlands in der Photovoltaikbranche zu gefährden. „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in den EU-Ländern sollte nicht gegeneinander ausgespielt werden“, stellte er fest.
Die Stellungnahmen der beiden Politiker sind auch eine Reaktion auf Spekulationen über drohende Strompreiserhöhungen und der Auswirkungen des Solarstroms darauf. So hatte das Magazin ‚Der Spiegel‘ über Berechnung des FDP-geführten Bundeswirtschaftsministeriums berichtet, wonach sich die Kilowattstunde Strom infolge der beschlossenen Energiewende mittelfristig um bis zu fünf Cent verteuern könnte. Eine derartige Verteuerung erwarte auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung und führe dies auf einen „planlosen Ausbau der Erneuerbaren Energien, vor allem der zu teuren und ineffizienten Photovoltaik“ zurück. Das Institut ist für Einschätzungen zugunsten der Betreiber von herkömmlichen Kraftwerken bekannt.
„Mit einer seriösen Betrachtung und Bewertung von Kosten und Nutzen der Energiewende hat das nichts zu tun“, kritisierte Björn Klusmann solche Warnungen vor steigenden Strompreisen. Er ist Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). „Gerade stromintensive Unternehmen profitieren schon heute von niedrigeren Börsenstrompreisen durch die Erneuerbaren. Im letzten Jahr betrug dieser Effekt immerhin rund drei Milliarden Euro“, so Klusmann. Hinzu komme, dass mit dem neuen EEG ab kommendem Jahr sogar noch weitere Unternehmen teilweise von der EEG-Umlage befreit würden, die sich im Strompreis niederschlage. Zudem müsse man bei den Berechnungen den ökonomischen Nutzen der Erneuerbaren Energien sowie die wahren Kosten der fossilen Energieträger einkalkulieren.
„Allein im Jahr 2010 haben die Erneuerbaren Energien nach Berechnungen renommierter Forschungsinstitute im Auftrag des Bundesumweltministeriums insgesamt Umweltschäden in einer Höhe von 8,4 Milliarden Euro vermieden“, betonte der BEE-Vertreter. Zudem seien im vergangenen Jahr Energieimporte im Wert von insgesamt 7,4 Milliarden Euro durch heimische Erneuerbare ersetzt worden.
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Mausklick gelangen Sie zu einem Beitrag von ECOreporter.de über Studien des DWI und des Umweltbundesamtes, wonach der Ausbau der Erneuerbaren Energien den Strom sogar billiger macht.
Das Interview hat Kritiker wie Hans-Josef Fell auf den Plan gerufen, energiepolitische Sprecher der Grünen und Vizepräsident Eurosolar e.V. „Anders als EU-Kommissar Oettinger behauptet, wird Solarstrom in Zukunft mit zu den billigsten Stromquellen gehören, da nach 20 Jahren abgeschriebene Solarstromanlagen auf eine Stromproduktion von 0,5 bis 1 Cent pro Kilowattstunde kommen, abgeschriebene Kohle- und Atomkraftwerke produzieren den Strom fünf bis zehnmal teurer“, erklärte Fell.
Ihm zufolge wird die Einspeisevergütung für große Solar-Dachanlagen in Deutschland bereits 2013 rund 4 Cent pro Kilowattstunde unter der Vergütung von Offshore-Windkraft aus der Nordsee liegen. „Die Photovoltaik wird künftig neben Windkraft den Hauptanteil der Stromversorgung liefern - in Deutschland genauso wie in Griechenland“, so der Bundestagsabgeordnete weiter. Griechenland biete nur 10 bis 30 Prozent mehr Solarstromertrag gegenüber guten deutschen Standorten. Dezentraler Solarstrom aus Deutschland sei damit nicht teurer, schließlich müsste man griechischen Solarstrom erst über teure Leitungen nach Deutschland transportieren.
Fell warnte Oettinger davor, mit solchen Äußerungen die Technologieführerschaft Deutschlands in der Photovoltaikbranche zu gefährden. „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in den EU-Ländern sollte nicht gegeneinander ausgespielt werden“, stellte er fest.
Die Stellungnahmen der beiden Politiker sind auch eine Reaktion auf Spekulationen über drohende Strompreiserhöhungen und der Auswirkungen des Solarstroms darauf. So hatte das Magazin ‚Der Spiegel‘ über Berechnung des FDP-geführten Bundeswirtschaftsministeriums berichtet, wonach sich die Kilowattstunde Strom infolge der beschlossenen Energiewende mittelfristig um bis zu fünf Cent verteuern könnte. Eine derartige Verteuerung erwarte auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung und führe dies auf einen „planlosen Ausbau der Erneuerbaren Energien, vor allem der zu teuren und ineffizienten Photovoltaik“ zurück. Das Institut ist für Einschätzungen zugunsten der Betreiber von herkömmlichen Kraftwerken bekannt.
„Mit einer seriösen Betrachtung und Bewertung von Kosten und Nutzen der Energiewende hat das nichts zu tun“, kritisierte Björn Klusmann solche Warnungen vor steigenden Strompreisen. Er ist Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). „Gerade stromintensive Unternehmen profitieren schon heute von niedrigeren Börsenstrompreisen durch die Erneuerbaren. Im letzten Jahr betrug dieser Effekt immerhin rund drei Milliarden Euro“, so Klusmann. Hinzu komme, dass mit dem neuen EEG ab kommendem Jahr sogar noch weitere Unternehmen teilweise von der EEG-Umlage befreit würden, die sich im Strompreis niederschlage. Zudem müsse man bei den Berechnungen den ökonomischen Nutzen der Erneuerbaren Energien sowie die wahren Kosten der fossilen Energieträger einkalkulieren.
„Allein im Jahr 2010 haben die Erneuerbaren Energien nach Berechnungen renommierter Forschungsinstitute im Auftrag des Bundesumweltministeriums insgesamt Umweltschäden in einer Höhe von 8,4 Milliarden Euro vermieden“, betonte der BEE-Vertreter. Zudem seien im vergangenen Jahr Energieimporte im Wert von insgesamt 7,4 Milliarden Euro durch heimische Erneuerbare ersetzt worden.
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