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Frühwarnsystem für Investoren und Unternehmen - RepRisk AG sammelt Umwelt- und Sozialdaten
Lange bevor der Golf von Mexiko Erdöl-schwarz wurde und die BP-Aktie etwa die Hälfte an Wert verlor, hätten Investoren wissen können, dass das Papier ein riskantes Investment ist: 2005 beispielsweise waren bei einem Unglück auf einer BP-Raffinerie in Texas viele Tote und Verletzte zu beklagen. 2006 setzte eine defekte Pipeline Alaskas sensible Natur unter Öl. „Unternehmen der Ölbranche sind besonders risikoanfällig“, sagt Dr. Philipp Aeby, Vorstand der RepRisk AG. Das junge schweizer Unternehmen sammelt und vergleicht Umwelt- und Sozialdaten über Unternehmen. „BP rangiert in unserer Reihenfolge der riskantesten Firmen fast jeden Monat unter den ersten zehn“, berichtet er.
Auch im März 2011 ist BP das kontroverseste Unternehmen in der RepRisk-Datenbank. Gefolgt von den Banken JP Morgan Chase, Goldman Sachs Group, Bank of America und den Ölunternehmen Exxon Mobil und Chevron. Auf dem Weg in die Gruppe dieser schlecht beleumundeten Unternehmen ist auch der japanische Atomkraftwerks-Betrieber Tepco.
2010 war die Bohrfirma Transocean das umstrittenste Großunternehmen. Transocean gehörte die Ölplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko. Laut RepRisk hatte das Unternehmen nicht auf Warnungen reagiert. Transocean werden laut RepRisk zudem rund um den Globus „schwere Mängel bei Gesundheit und Sicherheit“ der Beschäftigten vorgeworfen.
RepRisk enthält nicht nur Unternehmen, sondern auch Projekte. Das seit einiger Zeit kontroverseste ist "Fukushima Daiichi Nuclear Power Plant", das Katastrophen-Kraftwerk.
Wer mit solchen Projekten oder Unternehmen zu tun hat, geht Risiken ein. Ihre Aktienkurse können stürzen, manche können ihre Kredite nicht zurückzahlen – und immer strahlt das schlechte Image auf die Kooperationspartner ab. Insbesondere, wenn ein Zulieferer illegal Kinder beschäftigt oder nicht erlaubte Waffen herstellt. Das sind so genannte „Reputations-Risiken“, und von diesen leitet sich der Name „RepRisk“ ab. Denn RepRisk will diese Risiken vermindern, indem es eine Möglichkeit schafft, sie frühzeitig zu erkennen. Meist sind es aber Unternehmen aus dem Finanzsektor, die RepRisk nutzen. Wenn sie beispielsweise innerhalb einer Kooperation mit anderen Banken Kredite für Großprojekte vergeben, prüfen sie das Reputationsrisiko solcher Finanzierungen. Ein Kredit für ein Wasserkraftwerk in Kurdistan? RepRisk zeigt, ob das Projekt öffentlich angeprangert wurde.
„Wir schauen uns weltweit jegliche Quellen an – was Journalisten schreiben, was Nichtregierungsorganisationen mitteilen, was von Regierungsstellen erhältlich ist, und das ganze in den neun wichtigsten Sprachen“, erläutert der Klimatologe und Umweltphysiker Aeby. Seine Teams, die in verschiedenen Welt-Regionen sitzen, durchkämmen dazu tausende von Zeitungen, Newslettern, Webseiten, Blogs. „So stellen wir fest, ob Firmen ethische Grundsätze verletzten, von Kinderarbeit über Korruption bis zu großflächiger Umweltzerstörung“, sagt Aeby.
RepRisk gehört zu gut 60 Prozent dem Management. Entstanden ist es aus der züricher Umwelt-Unternehmensberatung Ecofact, die 1998 als eine Abspaltung der schweizer UBS Bank gegründet wurde. Anfangs finanzierte das Beratungsgeschäft die Datenbank mit. Mittlerweile ist RepRisk jedoch so gewachsen, dass es vom Beratergeschäft getrennt wurde und neue Investoren an Bord kamen. Die waren nötig, weil die Datenbank von RepRisk riesige Summen von Einzelfakten enthält. Über 50.000 Unternehmen weltweit sind gelistet, dazu Kritik an 13.000 von ihnen und zu über 2.600 Projekten. Doch die Kritik wird nicht nur aufgeführt. Das eigentliche Plus von RepRisk bilden die spezielle Suchsoftware und die Methode, die Informationen zu prüfen, mit Querverweisen zu versehen, zu bewerten und letztlich auch zu benoten. Erst daraus ergibt sich die schnelle Übersicht über Risiken. Bei noch recht wenig transparenten Märkten wie in Asien arbeitet RepRisk mit lokalen Partnern zusammen.
Erste Forschungsarbeiten zeigen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Reputationsrisiko und finanziellem Risiko: Aktien von besonders kontrovers diskutierten Unternehmen, die in der RepRisk-Liste weit oben stehen, fallen häufiger und kräftiger im Kurs als solche, die wenig Vorwürfen ausgesetzt sind. Neben Vermögensverwaltern und Lieferketten- („Supply-Chain“) Managern sind es auch die nachhaltigen Fonds, die auf RepRisk-Informationen zugreifen. Da sie oft nicht in Unternehmen investieren dürfen, die beispielsweise in Zusammenhang stehen mit Atomkraft, Rüstung, Kinderarbeit oder Gentechnik, können sie mit den aktuellen Daten ihre Aktienauswahl kontrollieren. Sogar Hedgefonds nutzen die RepRisk-Datenbank bereits.
Auch im März 2011 ist BP das kontroverseste Unternehmen in der RepRisk-Datenbank. Gefolgt von den Banken JP Morgan Chase, Goldman Sachs Group, Bank of America und den Ölunternehmen Exxon Mobil und Chevron. Auf dem Weg in die Gruppe dieser schlecht beleumundeten Unternehmen ist auch der japanische Atomkraftwerks-Betrieber Tepco.
2010 war die Bohrfirma Transocean das umstrittenste Großunternehmen. Transocean gehörte die Ölplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko. Laut RepRisk hatte das Unternehmen nicht auf Warnungen reagiert. Transocean werden laut RepRisk zudem rund um den Globus „schwere Mängel bei Gesundheit und Sicherheit“ der Beschäftigten vorgeworfen.
RepRisk enthält nicht nur Unternehmen, sondern auch Projekte. Das seit einiger Zeit kontroverseste ist "Fukushima Daiichi Nuclear Power Plant", das Katastrophen-Kraftwerk.
Wer mit solchen Projekten oder Unternehmen zu tun hat, geht Risiken ein. Ihre Aktienkurse können stürzen, manche können ihre Kredite nicht zurückzahlen – und immer strahlt das schlechte Image auf die Kooperationspartner ab. Insbesondere, wenn ein Zulieferer illegal Kinder beschäftigt oder nicht erlaubte Waffen herstellt. Das sind so genannte „Reputations-Risiken“, und von diesen leitet sich der Name „RepRisk“ ab. Denn RepRisk will diese Risiken vermindern, indem es eine Möglichkeit schafft, sie frühzeitig zu erkennen. Meist sind es aber Unternehmen aus dem Finanzsektor, die RepRisk nutzen. Wenn sie beispielsweise innerhalb einer Kooperation mit anderen Banken Kredite für Großprojekte vergeben, prüfen sie das Reputationsrisiko solcher Finanzierungen. Ein Kredit für ein Wasserkraftwerk in Kurdistan? RepRisk zeigt, ob das Projekt öffentlich angeprangert wurde.
„Wir schauen uns weltweit jegliche Quellen an – was Journalisten schreiben, was Nichtregierungsorganisationen mitteilen, was von Regierungsstellen erhältlich ist, und das ganze in den neun wichtigsten Sprachen“, erläutert der Klimatologe und Umweltphysiker Aeby. Seine Teams, die in verschiedenen Welt-Regionen sitzen, durchkämmen dazu tausende von Zeitungen, Newslettern, Webseiten, Blogs. „So stellen wir fest, ob Firmen ethische Grundsätze verletzten, von Kinderarbeit über Korruption bis zu großflächiger Umweltzerstörung“, sagt Aeby.
RepRisk gehört zu gut 60 Prozent dem Management. Entstanden ist es aus der züricher Umwelt-Unternehmensberatung Ecofact, die 1998 als eine Abspaltung der schweizer UBS Bank gegründet wurde. Anfangs finanzierte das Beratungsgeschäft die Datenbank mit. Mittlerweile ist RepRisk jedoch so gewachsen, dass es vom Beratergeschäft getrennt wurde und neue Investoren an Bord kamen. Die waren nötig, weil die Datenbank von RepRisk riesige Summen von Einzelfakten enthält. Über 50.000 Unternehmen weltweit sind gelistet, dazu Kritik an 13.000 von ihnen und zu über 2.600 Projekten. Doch die Kritik wird nicht nur aufgeführt. Das eigentliche Plus von RepRisk bilden die spezielle Suchsoftware und die Methode, die Informationen zu prüfen, mit Querverweisen zu versehen, zu bewerten und letztlich auch zu benoten. Erst daraus ergibt sich die schnelle Übersicht über Risiken. Bei noch recht wenig transparenten Märkten wie in Asien arbeitet RepRisk mit lokalen Partnern zusammen.
Erste Forschungsarbeiten zeigen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Reputationsrisiko und finanziellem Risiko: Aktien von besonders kontrovers diskutierten Unternehmen, die in der RepRisk-Liste weit oben stehen, fallen häufiger und kräftiger im Kurs als solche, die wenig Vorwürfen ausgesetzt sind. Neben Vermögensverwaltern und Lieferketten- („Supply-Chain“) Managern sind es auch die nachhaltigen Fonds, die auf RepRisk-Informationen zugreifen. Da sie oft nicht in Unternehmen investieren dürfen, die beispielsweise in Zusammenhang stehen mit Atomkraft, Rüstung, Kinderarbeit oder Gentechnik, können sie mit den aktuellen Daten ihre Aktienauswahl kontrollieren. Sogar Hedgefonds nutzen die RepRisk-Datenbank bereits.