2022 ist ein Rekordjahr für Moller-Maersk. Für die Zukunft rechnet der Konzern mit geringeren Margen. / Foto: imago images, Lagencia

  Nachhaltige Aktien

Frachtraten im Sinkflug – was heißt das für die Maersk-Aktie?

Die Mietpreise für Schiffscontainer sind in den letzten Wochen eingebrochen. Das freut viele Wirtschaftszweige – allerdings nicht Reedereien wie A.P. Moller-Maersk.

Nach Recherchen des „Handelsblatts“ liegen die Frachtraten für Überseecontainer häufig kaum noch über dem Niveau aus der Vor-Corona-Zeit, teilweise sogar darunter. Dadurch würden für Kunden die Logistikkosten spürbar sinken und in der Folge auch die Verbraucherpreise.

Viele Transportengpässe hätten sich mittlerweile aufgelöst, dazu käme ein Nachfragerückgang aufgrund der hohen Inflation und der enorm gestiegenen Energiekosten. 2023 und 2024 sei laut Marktexperten sogar mit einem deutlichen Überangebot an Frachtkapazitäten zu rechnen.

Für die Reedereibranche ist das auch deshalb ein Problem, weil viele Unternehmen wegen der Engpässe und sehr hoher Gewinne in den letzten Monaten zahlreiche neue Containerschiffe bestellt haben. Außerdem drücken hohe Treibstoffkosten die Margen.

Maersk hat einen grünen Wettbewerbsvorteil

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Auch bei Moller-Maersk, der zweitgrößten Reederei der Welt, dürften die Gewinne nach den diesjährigen Rekordergebnissen spürbar sinken. ECOreporter hat darauf wiederholt hingewiesen. Das aktuell sehr niedrige erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2022 von 1,3 und die enorm hohe erwartete Dividendenrendite von 31 Prozent sind Momentaufnahmen in einem außergewöhnlich erfolgreichen Geschäftsjahr (mehr dazu erfahren Sie hier). Für 2023 rechnen Analysten mit einem deutlich höheren KGV von 5,5.

Allerdings wäre die Aktie auch damit weiterhin günstig bewertet. ECOreporter sieht bei Maersk unverändert solide Perspektiven. Der Konzern kalkuliert selbst bereits mit geringeren Margen und hat zudem einen Wettbewerbsvorteil, weil er konsequenter als die Konkurrenz auf klimafreundliche Antriebe setzt, etwa mit grünem Methanol.Zudem dürften die sinkenden Frachtraten zumindest teilweise schon im Börsenkurs eingepreist sein: Auf drei Monate gesehen hat die bis Anfang 2022 stark gestiegene Aktie 20 Prozent an Wert verloren. Auf Sicht von drei Jahren liegt sie 68 Prozent im Plus. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 1.991,00 Euro (Stand 24.11.2022, 8:45 Uhr).

A.P. Moller-Maersk A/S Class A: 

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