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fox e-mobility hat Liquiditätsprobleme
Das Münchener Elektroauto-Start-up fox e-mobility hat wenige Tage nach seinem verspäteten Jahresabschluss 2021 auch Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2022 veröffentlicht. Die Aktie verliert weiter an Wert.
Laut Halbjahresbericht erzielte die fox e-mobility AG von Januar bis Juni einen Nettoverlust von 1 Million Euro. Das Unternehmen erwirtschaftet bislang noch keine nennenswerten Umsätze. Das erste Fahrzeug, der elektrische Kleinwagen Mia 2.0, soll nach aktuellem Planungsstand erst 2025 auf den Markt kommen.
In seinem Bestätigungsvermerk des Jahresabschlusses 2021 weist der Wirtschaftsprüfer auf ein „bestandsgefährdendes Risiko“ bei dem Unternehmen hin. Die Finanzlage der fox e-mobility AG zeige, „dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann“ (ECOreporter berichtete hier).
fox e-mobility braucht eigenen Angaben zufolge bis Ende 2023 1,95 Millionen Euro frisches Kapital, um weitermachen zu können. Zusagen über 1,55 Millionen Euro lägen bereits vor, seien aber an Bedingungen geknüpft. So müsse das Unternehmen im ersten Halbjahr 2023 unter anderem seine Rechtsform ändern. fox e-mobility soll künftig als Aktiengesellschaft nach irischem Recht (Plc) am Handelsplatz Düsseldorf notiert bleiben und ein Zweitlisting an der Börse Euronext erhalten. Die Umstrukturierungen müssen noch am 31. Januar auf einer ordentlichen Hauptversammlung von den Aktionären abgesegnet werden.
Im Halbjahresbericht 2022 präzisiert fox e-mobility einige der derzeitigen Risiken.
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So geht das Management davon aus, dass seine Ausgaben „durch die vorhandenen liquiden Mittel in Höhe von 119.000 Euro per 30. Juni 2022 auf Grundlage des aktuellen Geschäftsplans für den Prognosezeitraum von zwölf Monaten bis Ende 2023 nicht finanziert werden können“. Die „Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und damit die Annahme der Unternehmensfortführung“ hänge von frischem Kapital externer Geldgeber ab. Es liege aber eine Finanzplanung vor, nach der bis Ende 2023 alle fälligen Verpflichtungen bezahlt werden könnten.
Für Wandelanleihen ist die Aktie zu schwach
Durch neue Wandeldarlehen aus der Rahmenvereinbarung mit der Atlas Special Opportunities LLC wird fox e-mobility sich vorerst nicht finanzieren können, weil die Aktie des Unternehmens derzeit nur 0,063 Euro kostet (Börse Düsseldorf, 22.12.2022, 9:32 Uhr) und damit weit unter ihrem Nominalwert von 1,00 Euro liegt. fox e-mobility hat deshalb auf eine Darlehensvereinbarung mit der Green Assets Holding AG zurückgegriffen. Man habe über diese Darlehen allerdings nur 0,7 Millionen Euro statt wie vorgesehen 2,1 Millionen Euro erhalten, weil Green Assets Holding seit Mai 2022 keine Tranchen mehr überwiesen habe. Mit weiteren Zahlungen sei nicht zu rechnen. Dadurch steige das Liquiditätsrisiko des Unternehmens.
fox e-mobility hatte seinen Jahresabschluss 2021 mehrfach verschieben müssen, weil dem Unternehmen „von einem ausländischen Finanzinvestor zugesagte Finanzmittel nicht fristgerecht zur Verfügung gestellt worden“ seien. Im August hatte die Firma bereits diverse Änderungen im Management vorgenommen. Der Börsenkurs ist auf Sicht von drei Jahren um mehr als 93 Prozent eingebrochen.
Wie gut die Marktchancen des Mia 2.0 sind, ist unklar. Dazu kommen die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens. ECOreporter rät von einem Einstieg in die Aktie ab.
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fox e-mobility AG: ISIN DE000A2NB551 / WKN A2NB55