Die Markteinführung des Mia 2.0 ist mittlerweile auf 2025 verschoben. Die Aktie von fox e-mobility schwankt derzeit sehr stark. / Foto: fox e-mobility

  Nachhaltige Aktien, Wachhund

fox e-mobility: Darum hat die Aktie an einem Tag 45 % gewonnen

Das finanziell angeschlagene Elektroauto-Start-up fox e-mobility hat Probleme mit einem Darlehen aus den USA. Das Geld soll nun bis Ende dieser Woche auf dem Konto des Münchner Unternehmens eingehen. Die Aktie nimmt wieder Fahrt auf – oder doch nicht?

fox e-mobility hatte eigenen Angaben zufolge im April eine Darlehenszusage von einer US-Tochter der südkoreanischen Yangji Investment Group erhalten. Bis Ende Mai sollten die ersten 2 Millionen Euro des insgesamt 10 Millionen Euro umfassenden Darlehens überwiesen werden. Das Geld traf jedoch nicht fristgerecht ein, weshalb fox e-mobility seinen bereits überfälligen Jahresfinanzbericht 2022 nicht wie zuletzt vorgesehen bis 31. Mai veröffentlichte.

Gestern teilte das Unternehmen mit, es habe bei dem Darlehen Verzögerungen aufgrund südkoreanischer Regulierungsverfahren gegeben. Dabei sei es vor allem um Geldausfuhrbestimmungen gegangen. Nach Angaben von fox e-mobility wird Yangji die 2 Millionen Euro jetzt bis Freitag (30. Juni) überweisen. Der Finanzbericht 2022 soll „aufgrund der Verfügbarkeit des Wirtschaftsprüfers“ aber erst im August vorgelegt werden. Das Management weist auch darauf hin, dass die Liquiditätslage des Unternehmens angespannt bleibe, jedoch durch die Investition von Yangji „erheblich gestärkt“ werde.

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Die Aktie von fox e-mobility hat gestern 45 Prozent an Wert gewonnen. Allerdings bewegt sie sich weiterhin auf extrem niedrigem Niveau und hat heute an der Hamburger Börse bereits wieder 19 Prozent eingebüßt. Aktuell kostet sie dort 0,073 Euro (Stand 28.6.2023, 8:16 Uhr). Auf drei Jahre gesehen notiert die Aktie 91 Prozent im Minus. Zu ihren besten Zeiten war sie fast 2,90 Euro wert.

fox e-mobility möchte sein erstes Serienfahrzeug, den elektrischen Kleinwagen Mia 2.0, nach letztem Planungsstand 2025 auf den Markt bringen. Laut Halbjahresbericht erzielte das Unternehmen von Januar bis Juni 2022 einen Nettoverlust von 1 Million Euro. Die Firma erwirtschaftet bislang noch keine nennenswerten Umsätze.

Im Rahmen der Konzernumbauten will sich fox e-mobility in Foxmia umbenennen, von einer deutschen zu einer irischen Aktiengesellschaft (Plc) werden und Tochtergesellschaften in Irland, Deutschland und Großbritannien gründen. Die Unternehmensleitung kommt damit Forderungen von Geldgebern nach. Das operative Geschäft soll weiterhin von München aus gesteuert werden.

„Bestandsgefährdendes Risiko“

In seinem Bestätigungsvermerk des Jahresabschlusses 2021 hatte der Wirtschaftsprüfer auf ein „bestandsgefährdendes Risiko“ bei dem Unternehmen hingewiesen. Die Finanzlage der fox e-mobility AG zeige, „dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann“ (ECOreporter berichtete hier).

fox e-mobility hatte seinen Jahresabschluss 2021 mehrfach verschieben müssen, weil dem Unternehmen „von einem ausländischen Finanzinvestor zugesagte Finanzmittel nicht fristgerecht zur Verfügung gestellt worden“ seien. Im August 2022 hatte die Firma bereits diverse Änderungen im Management vorgenommen. Mittlerweile sind auch einige Beraterverträge gekündigt.

Wie gut die Marktchancen des Mia 2.0 sind, ist unklar. Dazu kommen die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens. ECOreporter rät weiterhin von einem Einstieg in die Aktie ab.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Tesla, BYD, Polestar: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test

fox e-mobility AG: ISIN DE000A2NB551 / WKN A2NB55

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