Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Nachhaltige Aktien, Fonds / ETF
Fonds, ETFs & Aktien: Was bringt mehr Rendite – Sparplan oder Einmalanlage?
Viele Anlegermagazine raten bei Fonds und Aktien zu Sparplänen – auch ECOreporter. Allerdings kann es manchmal sinnvoller sein, direkt eine größere Summe zu investieren statt jeden Monat eine kleine.
Eines vorweg: Für viele Anlegerinnen und Anleger stellt sich die Frage „Sparplan oder Einmalanlage?“ nicht, weil sie keine nennenswerten Rücklagen haben. Das Geld, das sie investieren, zweigen sie von ihrem monatlichen Gehalt ab. Hier ist ein Sparplan die sinnvollste Lösung.
Was Sie auf keinen Fall tun sollten: einen Kredit aufnehmen, um eine größere Summe anlegen zu können. Sich zu verschulden, um am Kapitalmarkt Geld zu verdienen, war noch nie eine gute Idee. Und achten Sie darauf, dass Sie immer eine Barreserve von mindestens drei Monatsgehältern auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto haben. Wenn Sie in einer Börsenflaute Wertpapiere verkaufen müssen, weil Sie Geld für eine neue Waschmaschine brauchen, können die Kursverluste sehr schmerzhaft sein.
Aber angenommen, Sie haben einen größeren Geldbetrag angespart oder geerbt und wollen davon jetzt beispielsweise nachhaltige Fonds kaufen – ist es dann besser, die komplette Summe auf einmal anzulegen oder nach und nach über Sparpläne?
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Einmalanlagen bringen mehr
Die Zeitschrift „Finanztest“ (Stiftung Warentest) hat dazu umfangreiche Berechnungen angestellt. Das Ergebnis: Wenn das ganze Geld zu Beginn des Investitionszeitraums in einen Fonds oder ETF angelegt wurde, der den breit gestreuten MSCI World Index nachbildet, war die Rendite seit 1970 in zwei Drittel der Fälle höher als bei einem einjährigen Sparplan mit zwölf monatlichen Raten. Das galt auch, wenn der Einstieg in einer Phase mit hohen Kursen erfolgte. Und nach einem Börsencrash zahlte es sich besonders aus, direkt „all in“ zu gehen: Dann war ein Einmal-Investment sogar in 86 Prozent der Fälle die bessere Entscheidung.
Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, mit einer Einmalanlage besser zu fahren, mit der Anlagedauer: Je länger ein entsprechender Sparplan läuft, desto seltener schlägt er das direkte Investment. Bei einer Laufzeit von 15 Jahren gelingt dies nur in weniger als 10 Prozent der Fälle, ab 23 Jahren ist die Chance gleich null.
Woran liegt das? Langfristig sind Aktienkurse immer gestiegen, im Schnitt um 7 Prozent pro Jahr. Das heißt: Je früher Geld am Kapitalmarkt investiert ist, desto mehr Rendite bringt es. Auch wenn die Kurse zwischenzeitlich mal in den Keller gehen.
Warum Sparpläne trotzdem die bessere Wahl sein können
Also sämtliche Sparpläne kündigen und Großmutters komplettes Erbe auf einen Schlag investieren? Rein rational macht das Sinn. Aber: Erstens gibt es immer wieder auch Phasen, in denen (kurze) Sparpläne erfolgreicher sind, beispielsweise 2008 während der Finanzkrise. Und zweitens handeln die meisten Menschen bei der Geldanlage nicht ausschließlich rational.
Stürzen Aktienkurse ab, freuen sich manche Anlegerinnen und Anleger, weil sie für ihre monatliche Sparplanrate jetzt mehr Fondsanteile erhalten (hier spielt der sogenannte Durchschnittskosteneffekt oder Cost-Average-Effekt eine Rolle). Wer schon mit seinem gesamten Kapital in Fonds oder Aktien investiert ist, gerät hingegen in schwierigen Börsenzeiten eher in Panik und verkauft alles – häufig mit hohen Verlusten. Diese Menschen steigen dann auch später seltener wieder ein. Ihre Verluste bleiben Verluste, während Anlegerinnen und Anleger mit Sparplänen weiterhin investiert sind und auf lange Sicht gute Renditen erzielen.
Deshalb rät auch ECOreporter im Zweifelsfall eher zu (möglichst kostenlosen) Sparplänen. Denn dort ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Sie dabeibleiben. Besser eine etwas schwächere Rendite als letztlich überhaupt keine.
Fünf weitere psychologische Investment-Fallen finden Sie im ECOreporter-Dossier Nachhaltige Geldanlage: Alles Kopfsache?.
Lesen Sie auch:
Nachhaltige Fonds – hier finden Sie unabhängige Tests, Analysen, Wertentwicklungen