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Flaute vor der starken Brise – Experten sehen große Zukunft für die Windkraft und warnen vor Stagnation in 2009
Nach einem mehrjährigen Boom droht das Geschäft der Hersteller von Windkraftanlagen in 2009 zustagnieren. Denn die weltweite Finanzkrise bremst die Umsetzung von Windparks. Sollte dieser Zustand bis in das 2. Quartal oder gar das 2. Halbjahr 2009 hinein andauern, droht sogar eine Schrumpfung des Marktes für Windräder. Davor warnt die West LB in einer aktuellen Analyse. Vor allem den Bereich der Offshore-Anlagen sehen die Experten der Landesbank „stark gefährdet. In den kommenden Monaten seien Banken wohl kaum bereit, die „hohen Risiken“ solcher Anlagen zu tragen. „Eine Verbriefung und damit Weitergabe der Projektrisiken an den Kapitalmarkt dürfte bis auf weiteres nicht möglich sein“, stellt die West LB fest.
Entsprechend sehen ihre Experten „viel Enttäuschungspotential bei Aktien von Windkraftanlagenherstellern“. Diese würden für 2009 ein deutliches Umsatzwachstum anstreben: zum Beispiel Nordex ein Umsatzplus von 10 Prozent, der Weltmarktführer Vestas ein Umsatzplus von 25 Prozent und die deutsche REpower sogar ein Umsatzplus von 30 bis 35 Prozent. Das die Unternehmen diese Ziele erreichen, halten die Experten der West LB angesichts der schrumpfenden Nachfrage für „mehr als fraglich“. Der derzeitige Auftragsbestand reiche bei weitem nicht aus, das Umsatzniveau von 2008 auch 2009 zu erreichen. Dafür müssten die Anlagenbauer vielmehr bereits im 1. Quartal dieses Jahres deutlich mehr fixe Aufträge generieren, und das trotz der gegenwärtigen Krise. Die West LB geht davon aus, dass die Hersteller von Windturbinen stattdessen in 2009 Überkapazitäten aufbauen werden.
Laut der Landesbank wird dies zum einen dazu führen, dass die Verschuldung der Unternehmen wächst. Denn die Windkraftanlagenhersteller würden „ihre Betriebsmittel zum beträchtlichen Teil mit den Anzahlungen ihrer Kunden finanzieren“, so dass bei schwindenden Aufträgen ein Anstieg des Umlaufvermögens (Working Capital) zu erwarten sei. Dafür müssten zusätzliche Mittel aufgenommen werden, die Zinsen dafür würden dann die gewinne der Unternehmen beeinträchtigen. Zum anderen geht die West LB davon aus, dass aufgrund der Überkapazitäten eine Neuordnung der Machtverhältnisse zwischen Anbietern und Abnehmern von Windrädern ansteht. Aufgrund bereits geleisteter Anzahlungen und möglicher Strafzahlungen bei Kündigungen der Rahmenverträge sei es zwar unwahrscheinlich, dass die Kunden der Windturbinenbauer schon 2009 kurzfristig den Lieferanten wechseln. In neuen Verträgen könnten die Anbieter aber kaum noch hohe „reservation fees“ durchsetzen, was die Tür für einen schärferen Preiswettbewerb in der Zukunft aufstoße. Je länger die Finanzkrise anhalte, desto schwächer werde die Position der Windturbinenbauer.
Im Vergleich zu vielen anderen Branchen steht die Windkraft weltweit aber immer noch gut da. Die weltweit installierte Windkraftkapazität ist 2008 von 94 Gigawatt (GW) im Vorjahr auf 120 GW gestiegen. Der Sektor befriedigt 1,5 Prozent der Energienachfrage weltweit und beschäftigt eine halbe Millionen Arbeitnehmer. Die Windmärkte in Nordamerika und in Asien zeigten 2008 das stärkste Wachstum. Mittlerweile werden in 80 Ländern der Erde Windräder kommerziell zur Energieerzeugung eingesetzt. Doch drei Viertel des weltweiten Windmarktes konzentrieren sich weiter auf nur fünf Staaten: Deutschland und Spanien, die USA, China und Indien. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Weltwindkraftverbandes WWEA (World Wind Energy Association) hervor. Sie geht davon aus, dass das starke Wachstum des Windmarktes in den letzten Jahren lediglich ein Vorspiel zu einer „Revolution“ des weltweiten Energiemarktes darstellt. Von ihrem Potential her könne die Windkraft gemeinsam mit anderen Erneuerbaren Energien im Jahr 2040 den gesamten Energiebedarf der Welt decken.
Der Ausbau der Windkraft wird laut der WWEA die Welt im 21. Jahrhundert so grundsätzlich verändern wie es im 20. Jahrhundert durch das Auto geschah, das den Menschen eine ungeahnte Mobilität ermöglicht habe. Die Erneuerbaren Energien und allen voran die Windkraft ermöglichten die Energiewende fort von einer zentralistischen und hin zu einer dezentralen Energieversorgung, bei der die Energie in der Nähe des Verbrauchers erzeugt wird. In immer mehr Ländern würden dafür die Voraussetzungen geschaffen, nach europäischem Vorbild insbesondere über feste Einspeisevergütungen. Diese und weitere Maßnahmen ermöglichten in immer mehr Ländern den Aufbau der erforderlichen Strukturen und Kapazitäten für funktionierende Windmärkte. Als ein jüngeres Beispiel führt der Verband Großbritannien an, wo jetzt für Windkraftprojekte ein Vergütungssystem eingeführt werden soll. Zwar sei dieses zunächst auf Projekte bis maximal fünf Megawatt begrenzt, doch nach langem Zögern schaffe auch die britische Regierung so die Grundlage für einen starken einheimischen Windmarkt.
Eine aktuelle Studie der von der Ludwig-Bölkow-Stiftung finanzierten Energy Watch Group stützt die Einschätzung der WWEA. Laut der in englischer Sprache vorgelegten Untersuchung mit dem Titel „Wind Power in Context“ sind die Windressourcen sogar groß genug, um den weltweiten Strombedarf mehrfach zu decken. Sie enthält konkrete Szenarien für die weitere Entwicklung des weltweiten Energiemarktes, wonach im günstigsten Fall schon in zehn Jahren knapp 50 Prozent der weltweit neu in Betrieb genommenen Kraftwerke Windenergie und andere alternative Energie erzeugt. Dieses Szenarium A basiert auf der Feststellung, dass von 1998 bis 2007 die globale Erzeugung von Windstrom pro Jahr um 30 Prozent gewachsen ist. Schreibe man diese Entwicklung fort und gehe zugleich von einer weiter hohen Stromnachfrage aus, so der Report, werde 2025 eine globale Windkraftleistung von 7,5 Millionen Megawatt bzw. 7.500 Gigawatt erreicht. Damit würden die Erneuerbaren Energien dann mehr als die Hälfte des weltweiten Energieangebots stellen.
Im Falle eines moderaten Wachstums des Windmarktes, das mit 15 Prozent nur halb so groß ausfallen würde wie in den letzten zehn Jahren, würde im Jahr 2025 ein Marktanteil von 23 Prozent erreicht. Zumindest wenn der Stromverbrauch weiter auf hohem Niveau bleibt, also wie in den letzten zehn Jahren jährlich um 3,6 Prozent ansteigt. Dieses Szenario B stellt den ungünstigsten Fall dar. Bei einem nur halb so großen Anstieg der Stromnachfrage und einem moderaten Wachstum des Windmarktes würden die Erneuerbaren Energien 2025 laut der Studie 31 Prozent des Energienangebots stellen (Szenario D). Die stärkste Position würden die alternativen Energien im Jahr 2025 erreichen, wenn bis dahin der Strombedarf moderat ansteigt, also nur halb so viel wie in den letzten zehn Jahren; dagegen die globale Erzeugung von Windstrom weiter pro Jahr um 30 Prozent (Szenario C).
Dann käme die Windkraft gemeinsam mit anderen Regenerativen auf einen Anteil am Energieangebot von 65 Prozent.
Rudolf Rechsteiner, der Autor der Studie, verweist darauf, dass in der Vergangenheit die Prognosen von Studien etwa der Internationalenenergie Agentur (IEA) deutlich unter der tatsächlichen Entwicklung des Windmarktes lagen. Stets habe dieser deutlich stärker zugelegt als angenommen. Unter neuen Kraftwerken sei Windenergie häufig die billigste Technik zur Stromerzeugung. Eine Kilowattstunde könne in vielen Regionen für 6 bis 8 Eurocent erzeugt werden, an sehr guten Standorten noch billiger. Nachdem eine Windkraftanlage abgeschrieben sei, würden nur noch die Betriebskosten von 1 bis 2 Eurocent anfallen. Zudem zeichneten sich Windkraftprojekte durch eine kurze Planungs- und Bauzeit aus. Ein Windpark könne oft schon innerhalb eines Jahres errichtet werden. Laut Werner Zittel, ein weiterer Experte der Energy Watch Group, spricht auch der verstärkte Einstieg internationaler Konzerne in den Markt für ein weiter beschleunigtes Wachstum der Windkraft. Und nach Großkonzernen wie Siemens, General Electric oder Alstom drängten nun auch immer mehr Akteure in China auf den Markt. Sie alle würden verstärkt auf alternative Energien setzen, weil diese auf lange Sicht eine stabile und berechenbare Form der Energieversorgung garantieren.
Bildhinweis: Windpark mit Anlagen von Nordex und Produktionshalle des Windturbinenbauers. / Quelle: Unternehmen
Entsprechend sehen ihre Experten „viel Enttäuschungspotential bei Aktien von Windkraftanlagenherstellern“. Diese würden für 2009 ein deutliches Umsatzwachstum anstreben: zum Beispiel Nordex ein Umsatzplus von 10 Prozent, der Weltmarktführer Vestas ein Umsatzplus von 25 Prozent und die deutsche REpower sogar ein Umsatzplus von 30 bis 35 Prozent. Das die Unternehmen diese Ziele erreichen, halten die Experten der West LB angesichts der schrumpfenden Nachfrage für „mehr als fraglich“. Der derzeitige Auftragsbestand reiche bei weitem nicht aus, das Umsatzniveau von 2008 auch 2009 zu erreichen. Dafür müssten die Anlagenbauer vielmehr bereits im 1. Quartal dieses Jahres deutlich mehr fixe Aufträge generieren, und das trotz der gegenwärtigen Krise. Die West LB geht davon aus, dass die Hersteller von Windturbinen stattdessen in 2009 Überkapazitäten aufbauen werden.
Laut der Landesbank wird dies zum einen dazu führen, dass die Verschuldung der Unternehmen wächst. Denn die Windkraftanlagenhersteller würden „ihre Betriebsmittel zum beträchtlichen Teil mit den Anzahlungen ihrer Kunden finanzieren“, so dass bei schwindenden Aufträgen ein Anstieg des Umlaufvermögens (Working Capital) zu erwarten sei. Dafür müssten zusätzliche Mittel aufgenommen werden, die Zinsen dafür würden dann die gewinne der Unternehmen beeinträchtigen. Zum anderen geht die West LB davon aus, dass aufgrund der Überkapazitäten eine Neuordnung der Machtverhältnisse zwischen Anbietern und Abnehmern von Windrädern ansteht. Aufgrund bereits geleisteter Anzahlungen und möglicher Strafzahlungen bei Kündigungen der Rahmenverträge sei es zwar unwahrscheinlich, dass die Kunden der Windturbinenbauer schon 2009 kurzfristig den Lieferanten wechseln. In neuen Verträgen könnten die Anbieter aber kaum noch hohe „reservation fees“ durchsetzen, was die Tür für einen schärferen Preiswettbewerb in der Zukunft aufstoße. Je länger die Finanzkrise anhalte, desto schwächer werde die Position der Windturbinenbauer.
Im Vergleich zu vielen anderen Branchen steht die Windkraft weltweit aber immer noch gut da. Die weltweit installierte Windkraftkapazität ist 2008 von 94 Gigawatt (GW) im Vorjahr auf 120 GW gestiegen. Der Sektor befriedigt 1,5 Prozent der Energienachfrage weltweit und beschäftigt eine halbe Millionen Arbeitnehmer. Die Windmärkte in Nordamerika und in Asien zeigten 2008 das stärkste Wachstum. Mittlerweile werden in 80 Ländern der Erde Windräder kommerziell zur Energieerzeugung eingesetzt. Doch drei Viertel des weltweiten Windmarktes konzentrieren sich weiter auf nur fünf Staaten: Deutschland und Spanien, die USA, China und Indien. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Weltwindkraftverbandes WWEA (World Wind Energy Association) hervor. Sie geht davon aus, dass das starke Wachstum des Windmarktes in den letzten Jahren lediglich ein Vorspiel zu einer „Revolution“ des weltweiten Energiemarktes darstellt. Von ihrem Potential her könne die Windkraft gemeinsam mit anderen Erneuerbaren Energien im Jahr 2040 den gesamten Energiebedarf der Welt decken.

Eine aktuelle Studie der von der Ludwig-Bölkow-Stiftung finanzierten Energy Watch Group stützt die Einschätzung der WWEA. Laut der in englischer Sprache vorgelegten Untersuchung mit dem Titel „Wind Power in Context“ sind die Windressourcen sogar groß genug, um den weltweiten Strombedarf mehrfach zu decken. Sie enthält konkrete Szenarien für die weitere Entwicklung des weltweiten Energiemarktes, wonach im günstigsten Fall schon in zehn Jahren knapp 50 Prozent der weltweit neu in Betrieb genommenen Kraftwerke Windenergie und andere alternative Energie erzeugt. Dieses Szenarium A basiert auf der Feststellung, dass von 1998 bis 2007 die globale Erzeugung von Windstrom pro Jahr um 30 Prozent gewachsen ist. Schreibe man diese Entwicklung fort und gehe zugleich von einer weiter hohen Stromnachfrage aus, so der Report, werde 2025 eine globale Windkraftleistung von 7,5 Millionen Megawatt bzw. 7.500 Gigawatt erreicht. Damit würden die Erneuerbaren Energien dann mehr als die Hälfte des weltweiten Energieangebots stellen.
Im Falle eines moderaten Wachstums des Windmarktes, das mit 15 Prozent nur halb so groß ausfallen würde wie in den letzten zehn Jahren, würde im Jahr 2025 ein Marktanteil von 23 Prozent erreicht. Zumindest wenn der Stromverbrauch weiter auf hohem Niveau bleibt, also wie in den letzten zehn Jahren jährlich um 3,6 Prozent ansteigt. Dieses Szenario B stellt den ungünstigsten Fall dar. Bei einem nur halb so großen Anstieg der Stromnachfrage und einem moderaten Wachstum des Windmarktes würden die Erneuerbaren Energien 2025 laut der Studie 31 Prozent des Energienangebots stellen (Szenario D). Die stärkste Position würden die alternativen Energien im Jahr 2025 erreichen, wenn bis dahin der Strombedarf moderat ansteigt, also nur halb so viel wie in den letzten zehn Jahren; dagegen die globale Erzeugung von Windstrom weiter pro Jahr um 30 Prozent (Szenario C).

Rudolf Rechsteiner, der Autor der Studie, verweist darauf, dass in der Vergangenheit die Prognosen von Studien etwa der Internationalenenergie Agentur (IEA) deutlich unter der tatsächlichen Entwicklung des Windmarktes lagen. Stets habe dieser deutlich stärker zugelegt als angenommen. Unter neuen Kraftwerken sei Windenergie häufig die billigste Technik zur Stromerzeugung. Eine Kilowattstunde könne in vielen Regionen für 6 bis 8 Eurocent erzeugt werden, an sehr guten Standorten noch billiger. Nachdem eine Windkraftanlage abgeschrieben sei, würden nur noch die Betriebskosten von 1 bis 2 Eurocent anfallen. Zudem zeichneten sich Windkraftprojekte durch eine kurze Planungs- und Bauzeit aus. Ein Windpark könne oft schon innerhalb eines Jahres errichtet werden. Laut Werner Zittel, ein weiterer Experte der Energy Watch Group, spricht auch der verstärkte Einstieg internationaler Konzerne in den Markt für ein weiter beschleunigtes Wachstum der Windkraft. Und nach Großkonzernen wie Siemens, General Electric oder Alstom drängten nun auch immer mehr Akteure in China auf den Markt. Sie alle würden verstärkt auf alternative Energien setzen, weil diese auf lange Sicht eine stabile und berechenbare Form der Energieversorgung garantieren.
Bildhinweis: Windpark mit Anlagen von Nordex und Produktionshalle des Windturbinenbauers. / Quelle: Unternehmen