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First Solar will Produktion drosseln - Analyst rät zum Akienverkauf

Der US-Solarkonzern First Solar Inc. leidet weiter unter dem Konsolidierungsdruck, der die gesamte Solarbranche erfasst hat. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge plant das Unternehmen mit Hauptsitz in Tempe im US-Bundesstaat Arizona seine weltweite Produktionskapazität für Photovoltaik-Komponenten zeitweise um 20 Prozent zu reduzieren. Ziel sei es, auf das weltweite Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach Solarmodulen zu reagieren.

Deshalb erwägt First Solar unter anderem, bis zu 1200 Mitarbeiter der Solarmodulproduktion in Frankfurt an der Oder für bis zu sechs Monate in Kurzarbeit zu schicken. Drei geplante neue Produktionslinien für Dünnschichtsolarmodule in den USA, Frankreich und Vietnam seien bereits „auf Eis gelegt“, so ein Unternehmenssprecher.

Die schlechten Nachrichten sorgten für einen Kurseinbruch der First Solar-Aktie an der US-Technologiebörse Nasdaq. Im Verlauf des gestrigen Handelstages verlor der Beteiligungsschein knapp zehn Prozent an Wert und schloss bei 38,70 Dollar. Damit fand der seit Dezember 2011 anhaltende Aufwärtstrend der Aktie ein jähes Ende, denn in den vergangenen vier Wochen hatte die Aktie 27 Prozent zugelegt. Dennoch notiert sie 73 Prozent unter ihrem Kurs vor einem Jahr.

Dale Pfau, Analyst von Cantor Fitzgerald, geht davon aus, dass die Aktie weiterhin überbewertet ist. Seiner Ansicht nach dürfte sie bis auf 26,50 Dollar fallen. Er bekräftigt seine Verkaufsempfehlung für die Aktie. Das Marktumfeld für die alle Solarhersteller sei unverändert schwierig. Deshalb bliebe auch die First-Solar-Aktie schwankungsanfällig. Einige Positivmeldungen der jüngsten Vergangenheit wie der Photovoltaik-Zubau-Rekord in Deutschland im vierten Quartal 2011 (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete) oder die Ankündigungen Chinas, den Ausbau der Photovoltaik in den kommenden Jahren massiv voranzutreiben, sieht der Analyst als mögliche, kurzfristige Kurstanreiber für die First Solar-Aktie.

Diese Meldungen dürften laut Pfau jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Preis für Solarmodule auf dem Weltmarkt nach wie vor von großen Überkapazitäten gedrückt werde. „Wir glauben, dass die weltweite Nachfrage nach Solarmodulen 2012 nicht nennenswert anziehen wird. Alle Hersteller werden um ihr Fortbestehen kämpfen müssen. Die Preise für Solarpanele werden weiter fallen, bis das sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wieder stabilisiert“, so Pfau in seiner Analyse.

First Solar Inc. ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM
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