Nachhaltige Aktien, Meldungen

First Solar schreibt tiefrote Zahlen – Führung wird umgekrempelt

Tief in die Verlustzone ist der US-amerikanische Solarkonzern First Solar Inc. im ersten Quartal 2012 gestürzt. Die Spezialistin für Dünnschichtphotovoltaik-Technologie aus Tempe in Arizona fuhr in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres rund 450 Millionen Dollar Nettoverlust ein. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte First Solar noch 116 Millionen Dollar Nettogewinn erzielt. Der Verlust je Aktie belief sich damit für das erste Quartal 2012 auf 5,20 Dollar. Im Vorjahresquartal hatte First Solar noch 1,33 Dollar Gewinn je Aktie verbucht. Auch der Quartalsumsatz brach auf Jahressicht ein: Er sackte um 14 Prozent von 567,3 auf 497 Millionen Dollar ab.

Das Quartalsergebnis sei durch Sondereffekte belastet gewesen, hieß es. Allein Rückstellungen vor Steuern hätten 401 Millionen Dollar gekostet und das Ergebnis je Aktie um 4,64 Dollar gedrückt. Desweiteren seien unter anderem Kosten für laufende Restrukturierungsmaßnahmen angefallen. „Die Bilanz des ersten Quartals spiegelt das von starkem Konkurrenzruck geprägte Marktumfeld wider, in dem sich First Solar bewegt, weil  Angebot und Nachfrage ins Ungleichgewicht geraten sind“, kommmentierte First-Solar-Chairman Mike Ahearn. First Solar habe allerdings die richtige Langzeitstrategie, um nach Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen in 2016 zwischen 13 und 17 Prozent Gewinnmarge zu erreichen und Photovoltaikprodukte mit 2.600 bis 3.000 Megawatt (MW) Leistungskapazität abzusetzen.

Schon für das Gesamtjahr 2012 rechnet der Unternehmensvorstand damit, dass die Konzernrestrukturierung – weltweit entlässt First Solar 2.000 Mitarbeiter darunter 1.200 in Deutschland (mehr dazu lesen Sie Opens external link in new windowhier) – Wirkung zeigen wird. Deshalb schraubte die Konzernspitze die Prognose für 2012 nun von 3,75 bis 4,25 Dollar wertberichtigtem Gewinn je Aktie auf 4 bis 4,5 Dollar wertberichtigtem Gewinn je Aktie hoch. Auch das Polster der liquiden Mittel werde voraussichtlich größer sein als bislang vorausberechnet. Statt bis zu 900 Millionen Dollar Cashflow rechnet First Solar nunmehr mit bis zu 950 Millionen Dollar.

Außerdem gab der Solarkonzern Umbesetzungen an der Konzernspitze bekannt: Nach neun Monaten im Amt als Übergangs-CEO tritt Gründer und Chairman Mike Ahearn diesen Posten an den bisherigen Marketingchef (Chief Commercial Officer, CCO) James Hughes ab. Den Posten als Chairmen behalte Ahearn allerdings weiterhin, hieß es. Außerdem tritt Raffi Garabedian die Nachfolge von Dave Eaglesham als Technologievorstand an. Letzerer gehe in Rente. Der neue Chief Technology Officer war er seit 2006 im Unternehmen.

Unterdessen ist der Realisierung des First-Solar-Großprojekts Topaz, ein Freiflächensolarpark mit 550 MW geplanter Leistungskapazität, in eine entscheidende Phase getreten. Die Hauptbauarbeiten an dem Photovoltaikkraftwerk in San Luis im kalifornischen Obispo County haben begonnen, meldete First Solar.


Die First-Solar-Aktie setzte die Talfahrt der vergangenen Wochen an der US-Technologiebörse fort. Allerdings verlor sie bis Börsenschluss gestern lediglich noch knapp 0,8 Prozent an Wert und schloss bei 18,07 Dollar. Damit verlor sie in den vergangenen vier Wochen 20 Prozent und ist aktuell 86,6 Prozent billiger als heute vor einem Jahr.

First Solar Inc: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM
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