Erneuerbare Energie

Feste Sonnenstrom-Tarife in Frankreich sinken weiter

Mit Beginn des dritten Quartals 2013 erhalten Betreiber von Solaranlagen in Frankreich weniger Vergütung für die ins Stromnetz eingespeiste Sonnenenergie. Der Tarif für Strom aus gebäudeintegrierter Solartechnik sinkt dann um 3,5 Prozent, der für Strom aus herkömmlichen Dachanlagen sogar um 9,5 Prozent. Ähnlich wie in Deutschland wird das Tarifsystem der festen, staatlich garantierten Einspeisevergütung fortlaufend überprüft und angepasst. In Deutschland ist das auch grade erst geschehen. Für die jüngste Kürzungsrunde galt die Entwicklung zwischen Juni 2012 bis Juli 2013 als Bemessensspielraum für die Neujustierung der Vergütung (ECOreporter.de berichtete).
Nach Angaben der Exportinitiative Erneuerbare  Energien des Bundeswirtschaftsministeriums hat die französische Regierung das zweite Quartal 2013 als Referenzzeitraum genutzt, um die Tarife zu senken. Ein Hauptgrund sei die Tatsache, dass die Modulpreise in Frankreich in dieser Zeit gefallen seien – um 7,5 Prozent bei Aufdach-Solartechnik und um 2,6 Prozent bei gebäudeintegrierter Photovoltaik-Technologie.
Zu Jahresbeginn hat die französische Regierung das Einspeisetarifsystem für Photovoltaikstrom deutlich vereinfacht. Heraus gekommen ist ein vierstufiges Vergütungssystem: Den mit 29,69 Cent je Kilowattstunde höchstmöglichen Tarif erhalten die Betreiber gebäudeintegrierter Kleinanlagen bis 9 Kilowatt Leistungskapazität. Der Strom aus (zum Teil) gebäudeintegrierten Solaranlagen bis 36 kW mit bis zu 36 kW Leistungskapazität wird mit 15,21 Cent je Kilowattstunde vergütet. Sind die Anlagen gebäudeintegriert und leisten in der Spitze bis zu 100 kW, erhalten die Betreiber noch 14,45 Cent pro Kilowattstunde. Der Strom aus Solaranlagen anderer Bauart, also aus klassischen Dachsolaranlagen und Freiflächensolaranlagen bis zu einer Größe von zwölf MW, wird  mit 7,76 Cent pro Kilowattstunde vergütet.

Aufgestockt wird der jeweilige Tarif durch den „Made-In-Europe-Bonus“, der im Februar 2013 eingeführt wurde. Der Aufschlag liegt zwischen fünf und zehn Prozent, je nachdem wie viele der Anlagekomponenten aus Europa stammen. Für die Betreiber herkömmlicher Solaranlage bis zwölf MW Leistungsstärke bedeutet das, sie können maximal 8,54 Cent Einspeisevergütung pro Kilowattstunde erhalten.
Zum Vergleich: Solaranlagen, die Anfang Juli ans Deutsche Stromnetz angeschlossen worden sind, bringen ihren Betreibern zwischen 15,07 und 10,44 Cent je Kilowattstunde. Und wenn sie im laufenden Monat in Betreib gehen, wird der Sonnenstrom mit Tarifen zwischen 14,8 und 10,25 Cent pro Kilowattstunde entlohnt.
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