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Führungswechsel bei Union Pacific, Aktie gewinnt 10 %
Trotz guter Geschäftszahlen hat die Aktie der US-Güterzuggesellschaft Union Pacific im Jahresvergleich 14 Prozent verloren. Ein aktivistischer Aktionär erwirkt deshalb jetzt einen Wechsel an der Konzernspitze.
Der Hedgefonds Soroban Capital Partners, der mit ungefähr 1,6 Milliarden US-Dollar bei Union Pacific investiert ist, hat den Konzern dazu aufgefordert, seinen CEO Lance Fritz zu entlassen. Wie das Unternehmen am gestrigen Montag mitteilte, wird man dieser Bitte nachkommen und in diesem Jahr einen Nachfolger für Fritz suchen.
Soroban hatte kritisiert, dass Fritz in den acht Jahren seiner Amtszeit das Gewinnpotenzial von Union Pacific nicht ausgereizt habe – daher der zuletzt schwächelnde Aktienkurs. Als Nachfolger schlägt der Hedgefonds Jim Vena vor, einen ehemaligen Mitarbeiter des mittlerweile verstorbenen Bahnexperten Hunter Harrison, der bei den Union Pacific-Konkurrenten CSX, Canadian National Railway und Canadian Pacific Railway durch verbesserte Zeitpläne die Kosten deutlich gesenkt haben soll.
Nach Bekanntwerden des anstehenden Personalwechsels gewann die Aktie von Union Pacific gestern an der New Yorker Börse 10 Prozent. Aktuell kostet sie im Tradegate-Handel 200,00 Euro (Stand 28.2.2023, 8:54 Uhr).
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Union Pacific ist gut durch die Corona-Krise gekommen, 2021 und 2022 waren die profitabelsten Jahre der über 160-jährigen Unternehmensgeschichte. Der Nettogewinn legte 2022 um 7 Prozent auf 7 Milliarden US-Dollar zu. Dank hoher Cash-Reserven konnte Union Pacific im letzten Jahr eigene Aktien im Wert von 6,3 Milliarden Dollar zurückkaufen. Die erwartete Dividendenrendite liegt derzeit bei guten 2,7 Prozent.
ECOreporter schätzt auch die angeblich zu niedrigen Gewinnmargen von Union Pacific aus den letzten Jahren als gut ein und sieht weiterhin viel Potenzial für den Konzern und die Aktie. Der Börsenkurs hat sich langfristig gut entwickelt, auf fünf Jahre gesehen liegt er 82 Prozent im Plus. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 von 18 ist die Aktie nach wie vor nicht zu hoch bewertet. Anlegerinnen und Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.
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Aus nachhaltiger Sicht erfreulich: Die Unfallrate sank bei Union Pacific im letzten Jahr um 18 Prozent auf 0,8 pro 200.000 Arbeitsstunden, die Energieeffizienz der Lokomotiven verbesserte sich um 1 Prozent. Mittelfristig will der Konzern zudem viele seiner Diesel-Loks ausrangieren und mehr Elektrolokomotiven fahren lassen als jeder andere Bahnbetreiber.
Union Pacific Corp.: