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Expertin erwartet "Gesundschrumpfung" der Solarbranche in Europa - welche Märkte sind aussichtsreich?

Neben der weltweiten Wirtschaftskrise setzt auch der zunehmende Wettbewerb die europäischen Solarunternehmen unter Druck. Darauf weist Alina Bakhareva, Green Energy Research Manager bei der Unternehmensberatung Frost & Sullivan, hin. Aufgrund fallender Preise für Polysilizium und Solarmodule werde es China gelingen, seine Rolle als wichtigster Lieferant von Solarmodulen auszubauen.

„Angesichts der weltweit schwierigen Wirtschaftslage, restriktiver Kreditmärkte und eines im Vergleich zu 2008 rückläufigen Niveaus an staatlicher Unterstützung dürfte der Einzelhandel für Solarmodule aktuell am meisten leiden", meint Bakhareva. „Wir gehen davon aus, dass eine Gesundschrumpfung die Branche stärker machen wird, da letztlich nur die Akteure übrig bleiben werden, die in der Lage sind, die besten Produkte zu den besten Preisen anzubieten. Dabei dürften Unternehmen mit besseren Bilanzen damit beginnen, ihre schlechter gestellten Wettbewerber aufzukaufen. Trotz der großen Herausforderungen ist der langfristige Trend zu erneuerbaren Energien und insbesondere zu Solarenergie jedoch ungebrochen.“

Die Expertin von Frost & Sullivan geht davon aus, dass Europa – und hier wiederum insbesondere Deutschland – der wichtigste Akteur im globalen Solarenergiemarkt bleiben wird. Italien und Griechenland hätten zwar das Potenzial, aufgrund attraktiver Tarife erfolgreiche neue Märkte zu werden. Allerdings führten administrative Hürden dazu, dass sie „vorerst schlafende Riesen bleiben“. Dagegen könne sich die Tschechische Republik schon in diesem Jahr in einen der wachstumsstärksten Märkte verwandeln (wir stellten den tschechischen Solarmarkt bereits im Mai ausführlich vor, per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu dem ECOreporter.de-Beitrag).

Laut Bakhareva dürfte in Spanien nach  Einführung eines neuen Einspeisungstarifs in diesem Jahr bei der neu installierten Kapazität kaum wieder das Niveau von 2008 erreicht werden. Frankreich habe in den letzten fünf Jahren „recht vernünftige Wachstumsraten erzielt“. Das Potential dieses landes werde jedoch nicht ausgeschöpft, da Paris traditionell die Technologien der gebäudeintegrierten Photovoltaik (GIPV) favorisiere.
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