Anleihen / AIF

Experten warnen vor Aus für Deutschland-Solarfonds

Geschlossene Solarfonds zu großen Photovoltaikanlagen in Deutschland werden sich schon bald nicht mehr lohnen. Das prognostizieren die Experten der Berliner Rating-Agentur Scope. Grund seien die Einschnitte ins Einspeisetarifsystem für Sonnenstrom, die bereits in wenigen Tagen in Kraft treten sollen (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).


„Vor allem große Freiflächenanlagen werden von den Kürzungen besonders betroffen sein. Für Anlagen, deren Leistung größer als zehn Megawatt ist, entfällt die staatliche Förderung komplett. Es waren jedoch vor allem Anlagen dieser Größenklasse, die bislang in geschlossene Fonds eingebracht wurden. Denn nur mit größeren Volumen lassen sich Skaleneffekte erreichen“, erklären die Analysten. Betroffen seien auch so genannte Blindpool-Fonds. Zur Erklärung: Solche Fonds starten am Markt ohne konkrete Investitionsprojekte im Portfolio. Der Kauf der Solarparks an dem sich Anleger beteiligen sollen, steht also noch bevor, während der Fonds bereits Geld bei Investoren einwirbt. Solche Beteiligungen sollen es den Experten von Scope zufolge künftig schwerer haben, ihre Anlagen wie geplant erwerben zu können. Auch Fondsinitiatoren sehen die von der Regierung bereits verabschiedeten Veränderungen sehr kritisch und fürchten schwere Folgen für die Solarfondsbranche (lesen Sie hierzu diesen Opens external link in new windowECOreporter.de-Beitrag).


Geschlossene Energie-Fonds hatten schon 2011 einen Rückgang zu verzeichnen. In der Gunst der Anleger brach das platzierte Eigenkapital ein: Von 830 Millionen Euro im Jahr 2010 sank es Scope zufolge auf rund 630 Millonen Euro im vergangenen Jahr – dies entspricht einem Rückgang um rund 25 Prozent. „Damit scheint der Höhenflug des Energiesegments erst einmal gestoppt“, so die Analysten. Zwischen 2008 und 2010 war Jahr für Jahr deutlich mehr Eigenkapital von Anlegern in geschlossene Neue-Energie-Fonds geflossen: 2008 betrug das legten Investoren 220 Millionen Euro Eigenkapital in dieser Anlageklasse an, 2009 waren es 550 Millionen und 2010 schließlich 830 Millionen Euro Eigenkapital.


Auf Verschiebungen innerhalb des Segments deute die aktuelle Befragung zum Scope-Geschäftsklimaindex hin. Der Anteil der Emissionshäuser, die 2012 Windkraftfonds planen, stieg deutlich an: Waren es 2011 noch elf Prozent aller Initiatoren, lag der Wert 2012 bei 27 Prozent.
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