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Experte aktualisiert Einschätzung zu Erneuerbare-Energie-Unternehmen – zweimal kaufen, zweimal verkaufen
Eine aktualisierte Einschätzung zu fünf Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche hat Alexander Stiehler, Equity Analyst bei der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HVB) vorgelegt. Anlaß für das Update der Empfehlungen war laut Stiehler der Erfahrungsbericht zum Erneuerbare Energie Gesetz EEG, den Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat am 5. Juli 2007 vorgelegt hat. Wie Stiehler miteilt, soll der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch als generelles Ziel auf 27 Prozent bis 2020 gesteigert werden (altes Ziel 20 Prozent) und bis 2030 auf 45 Prozent. Neben diesen allgemeinen Zielen habe der Minister für jeden einzelnen Sektor Handlungsempfehlungen präsentiert. Die Novelle des Gesetzes se für 2008 geplant, heißt es.
Nach Einschätzung des HVB-Experten könnte die Windenergie von dem Erfahrungsbericht profitieren. Windkraft sei derzeit das Zugpferd der Erneuerbaren Energien; mit rund 30,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) in 2006 leiste sie zirka fünf Prozent der Stromversorgung. Das bislang eher schleppend verlaufende Repowering-Geschäft solle nach dem neuen EEG mehr Anreize erhalten. Die bislang bestehenden Hürden sollten abgebaut werden. Ähnlich wie bei der Biomasse solle die Degression für Onshore- Anlagen aufgrund von gestiegenen Rohstoffkosten von derzeit zwei Prozent jährlich auf ein Prozent gesenkt werden. Der für 2008 geplante Degressionsstart für Offshore-Anlagen solle auf 2014 verschoben werden. Darüber hinaus soll die Vergütung auf 11-14 ct/kWh angehoben werden (derzeit ca. 9 ct/kWh), die geplante Degression würde dann bei ca. 5-7 Prozent jährlich liegen. Grundsätzlich seien die Vorschläge für Windkraftunternehmen, die in Deutschland aktiv sind als positiv einzuschätzen, fasst Stiehler zusammen.
Stiehler weiter: „Für Nordex sehen wir allerdings aufgrund diverser Faktoren nur beschränkt positive Auswirkungen. Dies ist zunächst einmal darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen den größten Teil seines Umsatzes außerhalb Deutschlands realisiert und zudem bislang nahezu keine Umsätze im Offshore-Bereich hat. Dies wird sich unseres Erachtens auch mittelfristig nicht ändern. Nordex könnte demnach von zwei Änderungen profitieren; erstens von der geplanten Prämie für netzverträgliche Anlagen und zweitens von zusätzlichen Anreizen für Repowering. Im ersten Fall stehen die technischen Anforderungen, die eine Anlage erfüllen muss noch nicht fest und im zweiten Fall ist die Wirkung der geplanten Anreize noch ungewiss. Wir schätzen die Änderungen als positiv ein, können allerdings mit dem derzeitigen Kenntnisstand die resultierenden Effekt noch nicht abschätzen. Es ist davon auszugehen, dass mit diesen Änderungen der deutsche Markt wieder belebt wird. Wir erwarten allerdings aufgrund der Internationalisierung von Nordex nur geringfügig positive Umsatzeffekte.“
Negative Auswirkungen einer Überarbeitung des EEG befürchtet der HVB-Analyst für die Photovoltaikbranche. Trotz des starken Wachstums der Solarenergie in den letzten Jahren in Deutschland führe der Sektor verglichen mit den anderen Erneuerbaren Energien in Bezug auf die Stromversorgung eher ein Schattendasein. Solarenergie habe im letzten Jahr nur 0,3 Prozent der Stromversorgung geleistet. Stiehler rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Degression bei der Einspeisevergütung von aktuell 5 Prozent jährlich auf 8 Prozent ab 2011. Unternehmen, die ihren Verkaufsfokus primär im deutschen Markt hätten, werden laut seiner Einschätzung mittelfristig dem Degressionseffekt am ehesten ausgesetzt sein. Stiehler: „Ein Modulhersteller wie aleo solar, der eher am unteren Ende der solaren Wertschöpfungskette agiert, dürfte unseres Erachtens den ab 2009 verstärkten Degressionseffekt mittelfristig spüren. Die steigende Internationalisierung sollte sich zwar mildernd auswirken, den Effekt jedoch nicht gänzlich abfangen können. Für Sunways ergibt sich nach unserer Einschätzung grundsätzlich ein ähnliches Bild. Das Unternehmen ist Hersteller von Solarzellen und vertreibt zudem Solarsysteme Der überraschende Einstieg in die Siliziumproduktion dürfte sich jedoch mittelfristig positiv auf die Unternehmensentwicklung auswirken, weshalb wir unsere Schätzungen unverändert gelassen haben. Der Zellproduzent ersol ist unseres Erachtens am wenigsten von der Vorschlägen betroffen, das Unternehmen hatte in 2006 bereits einen Auslandsanteil von knapp 50 Prozent und baut diesen stetig aus.“
Die Aussichten für den Bereich Biomasse bezeichnet der Analyst als „neutral“. Aufgrund der in den letzten Jahren steigenden Rohstoffkosten würden die Vorschläge eine Minderung der Degression von derzeit 1,5 Prozent jährlich auf 1 Prozent jährlich ab 2009 vorsehen. Die Basisvergütung solle im Zuge der Reform für kleinere und mittlere Biogas-Anlagen um 0,5 ct/kWh gesenkt werden und für größere um 2 ct/. Im Gegenzug sei geplant, den Bonus für KWK-Anlagen (Kraft-Wärme- Kopplung) um einen Cent auf 3 ct/kWh zu erhöhen. Damit wolle Gabriel die Nutzungseffizienz der Biogas- Anlagen weiter vorantreiben, so Stiehler. Der bislang gültige Innovationsbonus (2 ct/kWh) für Anlagen, die auf reiner Trockenfermentation basieren solle gemäß der Vorschläge entfallen. Zur Vermeidung von negativen Effekten aus der Nutzung von Biomasse, solle zudem die Nutzung von Palmöl zur Stromerzeugung überprüft werden.
Für die Schwandorfer Schmack Biogas rechnet der Analyst „nur bedingt“ mit Auswirkungen. Einerseits würde Schmack Biogas 2 ct/kWh Innovationsbonus für seine Anlagen, die auf Trockenfermentation basieren verlieren. Gemäß Unternehmensauskünften betreffe dies über 70 Prozent der Anlagen. Andererseits steige die Vergütung für KWK-Anlagen auf 3 ct/kWh (bislang 2 ct/kWh). Unabhängig davon erhielten Schmack Biogas Anlagen, die ins Erdgasnetz einspeisen die 2 ct/kWh Innovationsbonus nach wie vor. Das Unternehmen rechne selbst mit einem tatsächlichen Verlust von zirka 1,25 ct/kWh Einspeisevergütung für seine Anlagen. Für Biogas-Anlagen, die ins Erdgasnetz einspeisen fielen keine negativen Effekte an.
Die aktuellen Empfehlungen der HVB für die fünf Unternehmen lauten:
aleo solar – Sell – Kursziel EUR 13,20
ersol – Buy – Kursziel EUR 76,50
Nordex – Buy – Kursziel 31,50
Schmack Biogas – Sell – Kursziel EUR 46,00
Sunways – Hold – Kurziel EUR 10,40
Nach Einschätzung des HVB-Experten könnte die Windenergie von dem Erfahrungsbericht profitieren. Windkraft sei derzeit das Zugpferd der Erneuerbaren Energien; mit rund 30,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) in 2006 leiste sie zirka fünf Prozent der Stromversorgung. Das bislang eher schleppend verlaufende Repowering-Geschäft solle nach dem neuen EEG mehr Anreize erhalten. Die bislang bestehenden Hürden sollten abgebaut werden. Ähnlich wie bei der Biomasse solle die Degression für Onshore- Anlagen aufgrund von gestiegenen Rohstoffkosten von derzeit zwei Prozent jährlich auf ein Prozent gesenkt werden. Der für 2008 geplante Degressionsstart für Offshore-Anlagen solle auf 2014 verschoben werden. Darüber hinaus soll die Vergütung auf 11-14 ct/kWh angehoben werden (derzeit ca. 9 ct/kWh), die geplante Degression würde dann bei ca. 5-7 Prozent jährlich liegen. Grundsätzlich seien die Vorschläge für Windkraftunternehmen, die in Deutschland aktiv sind als positiv einzuschätzen, fasst Stiehler zusammen.
Stiehler weiter: „Für Nordex sehen wir allerdings aufgrund diverser Faktoren nur beschränkt positive Auswirkungen. Dies ist zunächst einmal darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen den größten Teil seines Umsatzes außerhalb Deutschlands realisiert und zudem bislang nahezu keine Umsätze im Offshore-Bereich hat. Dies wird sich unseres Erachtens auch mittelfristig nicht ändern. Nordex könnte demnach von zwei Änderungen profitieren; erstens von der geplanten Prämie für netzverträgliche Anlagen und zweitens von zusätzlichen Anreizen für Repowering. Im ersten Fall stehen die technischen Anforderungen, die eine Anlage erfüllen muss noch nicht fest und im zweiten Fall ist die Wirkung der geplanten Anreize noch ungewiss. Wir schätzen die Änderungen als positiv ein, können allerdings mit dem derzeitigen Kenntnisstand die resultierenden Effekt noch nicht abschätzen. Es ist davon auszugehen, dass mit diesen Änderungen der deutsche Markt wieder belebt wird. Wir erwarten allerdings aufgrund der Internationalisierung von Nordex nur geringfügig positive Umsatzeffekte.“
Negative Auswirkungen einer Überarbeitung des EEG befürchtet der HVB-Analyst für die Photovoltaikbranche. Trotz des starken Wachstums der Solarenergie in den letzten Jahren in Deutschland führe der Sektor verglichen mit den anderen Erneuerbaren Energien in Bezug auf die Stromversorgung eher ein Schattendasein. Solarenergie habe im letzten Jahr nur 0,3 Prozent der Stromversorgung geleistet. Stiehler rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Degression bei der Einspeisevergütung von aktuell 5 Prozent jährlich auf 8 Prozent ab 2011. Unternehmen, die ihren Verkaufsfokus primär im deutschen Markt hätten, werden laut seiner Einschätzung mittelfristig dem Degressionseffekt am ehesten ausgesetzt sein. Stiehler: „Ein Modulhersteller wie aleo solar, der eher am unteren Ende der solaren Wertschöpfungskette agiert, dürfte unseres Erachtens den ab 2009 verstärkten Degressionseffekt mittelfristig spüren. Die steigende Internationalisierung sollte sich zwar mildernd auswirken, den Effekt jedoch nicht gänzlich abfangen können. Für Sunways ergibt sich nach unserer Einschätzung grundsätzlich ein ähnliches Bild. Das Unternehmen ist Hersteller von Solarzellen und vertreibt zudem Solarsysteme Der überraschende Einstieg in die Siliziumproduktion dürfte sich jedoch mittelfristig positiv auf die Unternehmensentwicklung auswirken, weshalb wir unsere Schätzungen unverändert gelassen haben. Der Zellproduzent ersol ist unseres Erachtens am wenigsten von der Vorschlägen betroffen, das Unternehmen hatte in 2006 bereits einen Auslandsanteil von knapp 50 Prozent und baut diesen stetig aus.“
Die Aussichten für den Bereich Biomasse bezeichnet der Analyst als „neutral“. Aufgrund der in den letzten Jahren steigenden Rohstoffkosten würden die Vorschläge eine Minderung der Degression von derzeit 1,5 Prozent jährlich auf 1 Prozent jährlich ab 2009 vorsehen. Die Basisvergütung solle im Zuge der Reform für kleinere und mittlere Biogas-Anlagen um 0,5 ct/kWh gesenkt werden und für größere um 2 ct/. Im Gegenzug sei geplant, den Bonus für KWK-Anlagen (Kraft-Wärme- Kopplung) um einen Cent auf 3 ct/kWh zu erhöhen. Damit wolle Gabriel die Nutzungseffizienz der Biogas- Anlagen weiter vorantreiben, so Stiehler. Der bislang gültige Innovationsbonus (2 ct/kWh) für Anlagen, die auf reiner Trockenfermentation basieren solle gemäß der Vorschläge entfallen. Zur Vermeidung von negativen Effekten aus der Nutzung von Biomasse, solle zudem die Nutzung von Palmöl zur Stromerzeugung überprüft werden.
Für die Schwandorfer Schmack Biogas rechnet der Analyst „nur bedingt“ mit Auswirkungen. Einerseits würde Schmack Biogas 2 ct/kWh Innovationsbonus für seine Anlagen, die auf Trockenfermentation basieren verlieren. Gemäß Unternehmensauskünften betreffe dies über 70 Prozent der Anlagen. Andererseits steige die Vergütung für KWK-Anlagen auf 3 ct/kWh (bislang 2 ct/kWh). Unabhängig davon erhielten Schmack Biogas Anlagen, die ins Erdgasnetz einspeisen die 2 ct/kWh Innovationsbonus nach wie vor. Das Unternehmen rechne selbst mit einem tatsächlichen Verlust von zirka 1,25 ct/kWh Einspeisevergütung für seine Anlagen. Für Biogas-Anlagen, die ins Erdgasnetz einspeisen fielen keine negativen Effekte an.
Die aktuellen Empfehlungen der HVB für die fünf Unternehmen lauten:
aleo solar – Sell – Kursziel EUR 13,20
ersol – Buy – Kursziel EUR 76,50
Nordex – Buy – Kursziel 31,50
Schmack Biogas – Sell – Kursziel EUR 46,00
Sunways – Hold – Kurziel EUR 10,40