Anleihen / AIF

"Es könnte sicher etwas mehr sein." - SEG AG Vorstand Trentzsch zum Stand der Emission von Anleihen und Genussscheinen seines Unternehmens

Die Salzkottener Energie Gesellschaft AG (SEG AG) hat im Mai Genussscheine und Anleihen in Höhe von 42 Millionen Euro emittiert, aufgeteilt in 32 Millionen Euro Anleihen und 10 Millionen Euro Genussscheine. Der Emissionserlös werde in baureife entwickelte Windkraftprojekte investiert, die die SEG dann betreibe, hieß es damals. ECOreporter.de hat den Vorstand des Unternehmens, Mike Rico Trentzsch, zum Stand der Emission befragt.

ECOreporter.de: Herr Trentzsch, wie hoch ist der Emissionserlös zur Zeit?

Trentzsch: Der Verkauf hat mit dem dritten Quartal dieses Jahres begonnen. Bislang haben wir bei den Genussscheinen einen Zeichnungsstand von 370 Tausend Euro. Die Anleihen sind etwas häufiger verkauft worden, in einem Umfang von schätzungsweise 450 bis 500 Tausend Euro.

ECOreporter.de: Ist das nicht ein wenig enttäuschend? Sie haben immerhin eine Gesamtemission von 42 Millionen Euro begeben...

Trentzsch: Es könnte sicher etwas mehr sein, aber wir sind zufrieden mit der kontinuierlichen Zeichnung. Wir haben für das laufende und das nächste Jahr einige Projekte im Vorlauf, die wir mit dem eingeworbenen Kapital zeitnah realisieren können. Wir sind aber auch nicht darauf angewiesen: Projekte, deren Betrieb wir nicht finanzieren können, verkaufen wir weiter. Auch wenn das manchmal schade ist, weil man gute Anlagen lieber behalten und selber betreiben würde.

ECOreporter.de: Wie lange wird die Emission noch dauern?

Trentzsch: Da wage ich keine Prognose. Aber wir haben ja auch keinen Ablauftermin für die Emissionen festgelegt. Insofern können wir einfach peu a peu je nach Eingang der Zeichungen unsere Projekte realisieren. Wenn die 42 Millionen Euro Gesamtemission irgendwann vollgelaufen sind, werden wir einen neuen Prospekt auflegen.

ECOreporter.de: Was haben Sie mit den bislang gezeichneten Summen unternommen?

Trentzsch: Wir haben zwei von insgesamt fünf im Mai anvisierten Windkraft-Projekten realisiert: In Wohlenhagen, Mecklenburg-Vorpommern, haben wir eine 132 KW Seewind-Turbine gekauft, die bislang störungsfrei gelaufen ist, in Querfurt, Sachsen-Anhalt, eine 900 KW NEG Micon. Bei beiden Projekten betrug der Eigenkapital-Anteil 35 Prozent. In Wohlenhagen besteht zudem die Möglichkeit eines Repowerings, das wir auch bereits beantragt haben. Geplant ist dort der Ersatz der Anlage durch eine Repower MD 77. Blaufelden in Baden-Württemberg, ein weiteres der fünf geplanten Projekte, geht nun in den Verkauf an eine Investorengruppe. Die Realisierung der übrigen Vorhaben, eines in Lindlein, das andere in Frauenthal, steht noch aus.

ECOreporter.de: Sie haben Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten begeben. Wie kommen die an?

Trentzsch: Besonders die langen Laufzeiten und die Zero Bonds sind gefragt. Noch gar nicht angerührt sind die Anleihen mit nur zwei Jahren Laufzeit. Die Zinsen bewegen sich bei den Anleihen je nach Laufzeit zwischen 4,75 % (bei 2 Jahren) und 7,25 % (bei 18 Jahren).

ECOreporter.de: Anleihen und Genusscheine sind bei Ihnen ab 1000 Euro Einzelanlagebetrag möglich. Welche Sicherheiten bieten sie den Anlegern?

Trentzsch: Wir übereignen den Anlegern die Projekte über einen Treuhänder - die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Treucon in Salzkotten. Außerdem kaufen wir unsere Anlagen nur nach eingehender Prüfung. Bestimmte Typen, Standorte und Getriebearten entfallen z.B. per se. Rund 95 Prozent der angebotenen Anlagen fallen dabei durch. Weil wir nur bereits errichtete Anlagen kaufen, entfallen bei uns darüber hinaus Planungsrisiken.

ECOreporter.de: Herr Trentzsch, wir danken Ihnen für das Gespräch!
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