Fonds / ETF

Erste-Sparinvest startet neuen nachhaltigen Aktienfonds

Einen neuen nachhaltigen Aktienfonds bringt die Erste Asset Management aus Wien auf den Markt. Der "Erste Responsible Stock Dividend" kann bis zum 28. Februar 2017 gezeichnet werden, Fondsstart ist am 1. März 2017. Es gibt den Fonds in verschiedenen Tranchen, die ausschüttende hat die ISIN AT0000A1QA61, die thesaurierende die ISIN AT0000A1QA79). Emittentin ist die Erste-Sparinvest, die zur Erste Asset Management gehört. Dominik Benedikt, Senior ESG-Analyst der Erste Asset Management, beantwortet Fragen zum neuen Aktienfonds, der auf ethische und nachhaltige Titel mit niedriger Volatilität sowie einer hohen Marktkapitalisierung und Dividendenrendite setzt. 

ECOreporter.de: Unter anderem investiert der  "Erste Responsible Stock Dividend" ja in Unternehmen wie Coca Cola, bei denen einem nicht unbedingt als erstes Nachhaltigkeit in den Sinn kommt. Wird ein Best-in-Class-Ansatz angewendet?

Dominik Benedikt:  Ja, wir benutzen einen Best-in-Class-Ansatz. Sinn und Zweck dieses Ansatzes ist es, jene Unternehmen zu identifizieren, die mittel- bis langfristig am besten die für ihren Geschäftserfolg relevanten ESG-Risiken managen. Bei Coca-Cola ist das in erster Linie das Thema Wasser. Das Unternehmen tut sich in diesem Punkt besonders hervor, da es als einer der ersten Getränkehersteller seinen Trinkwasserbedarf komplett ausgleicht , beispielsweise durch die Aufbereitung von nicht trinkbarem Wasser. Auch im Menschenrechtsbereich tut sich der Konzern gegenüber den meisten seiner Konkurrenten hervor: In Pakistan etwa hat der lokale Coca-Cola-Abfüller mit Partnern Trinkwasseraufbereitungsanlagen für 500.000 Menschen gebaut, die der lokalen Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser geben.

Stark investiert wird in den USA und Kanada – Kanada steht zum Beispiel wegen der Teersand-Ölförderung öfters in der Kritik. Auch die USA unter Trump könnte man kritisch sehen.

Im Gegensatz zu Staatsanleihen bewerten wir bei Aktien nur die Unternehmen selbst, nicht die Staaten, aus denen sie stammen. Allerdings fließen solche Länderrisiken sehr wohl in unsere Analyse ein: Verschlechtert sich in einem Land etwa die Korruption, fordern wir von den dort aktiven Unternehmen aufgrund des gestiegenen ESG-Risikos verbesserte Kontrollsysteme und Präventionsmaßnahmen ein. Können wir kein unter den neuen Gegebenheiten ausreichendes Management feststellen, wird das Unternehmen abgewertet oder ganz ausgeschlossen. Unternehmen, die mehr als 5 Prozent an Teersand oder Fracking in ihrer Produktion aufweisen, sind generell aus allen Erste Responsible Fonds ausgeschlossen.

Eine Frage zur Dividendenpolitik: Was kennzeichnet für das Fondsmanagement "hohe Ausschüttungen", die der neue Fonds ja erbringen soll?

In unserem Screening wird die Dividendenrendite der Unternehmen (Dividende/Kurs) analysiert. Diese sollte stabil sein und über dem Marktdurchschnitt liegen. Neben der Dividendenrendite fließen jedoch auch andere Kriterien mit ein. Unser Ziel ist es, mit unserem Fonds eine durchschnittliche Dividendenrendite zu erreichen, die höher ist als jene des MSCI World.  Zum Vergleich: Der Durchschnitt der Dividendenrendite des MSCI World liegt derzeit bei etwa 2,5 Prozent, wobei das geplante Startportfolio 3,7 Prozent aufweist.
Die Folge: Die sich aus der Strategie ergebende hohe Dividendenrendite des Portfolios wird direkt an die Kunden ausgeschüttet. (Angestrebt sind 3 Prozent) Wir definieren hoch als relativ im Direktvergleich höher mit dem globalen Aktienmarkt wie zum Beispiel dem MSCI World.
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