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Erneuerbare-Energien-Aktienfonds: Renditebringer oder Renditerisiko für Privatanleger?
Die Rahmenbedingungen für Erneuerbare-Energien-Aktienfonds erscheinen perfekt. Weltweit boomt der Markt für regenerative Energie. In immer mehr Ländern werden immer mehr Windräder und Photovoltaikanlagen errichtet. Haben Erneuerbare-Energien-Aktienfonds von dieser Entwicklung profitiert und sind sie für Anleger ein aussichtsreiches Investment?
Erneuerbare-Energien-Aktienfonds investieren in Aktien von Unternehmen aus der Solar- und aus der Windkraftbranche, aber auch in andere Marktsegmente wie etwa Brennstoffzellenanbieter. Für viele dieser Fonds kommen auch Unternehmen in Frage, die sich stark um Energieeffizienz bemühen oder auf andere Weise einen wesentlichen Beitrag zum umweltschonenderen Einsatz von Energie bemühen. Die also genau das leisten, was Klimaschutzexperten seit langem fordern und für das viele Ökonomen berechnet haben, warum es auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Doch ein Blick auf die Wertentwicklung von Erneuerbare-Energien-Aktienfonds führt zu einer ernüchternden Erkenntnis. Sie haben sich überwiegend schwach entwickelt.
Über die letzten zwölf Monate hinweg haben alle Erneuerbare-Energien-Aktienfonds auf dem deutschen Markt an Wert verloren (Stand: 22. März 2016). Sie gaben um 3 bis 27 Prozent nach. Erst wenn man länger zurückblickt wird das Bild positiver. Elf von zwölf Erneuerbare-Energien-Aktienfonds notieren über drei Jahre im Plus, zehn von ihnen mit 10 bis 30 Prozent. Der beste hat in diesem Zeitraum sogar 78 Prozent zugelegt. Doch über die letzten fünf Jahre haben sich nur fünf dieser Fonds verbessert, um bis zu 18 Prozent. Die übrigen Erneuerbare-Energien-Aktienfonds verzeichneten über fünf Jahre Verluste von sieben bis 34 Prozent. Das zeigt unsere Datenbank ECOfondsreporter.
Scheu vorm Ausstieg aus alten Energieformen
Dabei ist der Klimawandel eine Tatsache, er ist eine Herausforderung, und er ist, was oft in Vergessenheit gerät: eine Riesen-Chance. Allerdings wirken die weltweiten Bemühungen, die Herausforderung Klimawandel anzunehmen und die Probleme zu lösen, immer noch halbherzig - wenn man es wohlwollend ausdrückt. Wenigstens kommt der Menschheit heute zugute, dass sich insbesondere auch in Deutschland seit den 1980-er Jahren des letzten Jahrtausends viele Tüftler und besorgte, investitionswillige und risikofreudige Bürger dem Gedanken der Erneuerbaren Energien verschrieben haben. Im Anfang ging es ihnen eher um eine Alternative zur Atomkraft als um Klimaschutz. Aber genau diese Alternative ist nun so weit, dass beispielsweise die deutsche Stromerzeugung schon in 10 oder 20 Jahren zum allergrößten Teil auf klimafreundlicher Erneuerbarer Energie fußen könnte, wenn man es wollte. Was Energie für Kraft, Wärme und Mobilität angeht, wird der Wechsel länger dauern, aber die technischen Möglichkeiten sind auf dem Weg. Und in den meisten Industriestaaten kann die Energiewende wohl mehr Zeit benötigen als bei uns.
Warum aber gilt selbst hierzulande die Energiewende immer noch eher als Bedrohung denn als Chance? Ein Hauptgrund ist relativ simpel und menschlich nachvollziehbar: Der Umstieg auf Erneuerbare Energie bringt den Ausstieg aus alten Energieformen mit sich, und diese alten Formen sorgen derzeit für die Beschäftigung hunderttausender Menschen, vom LKW-Fahrer bis zum Konzern-Vorstandsvorsitzenden. Verlieren dort viele ihre Stelle, gewinnen zwar andere mit den Erneuerbaren neue Jobs. Und insgesamt gesehen würde der Arbeitsmarkt in Deutschland am meisten profitieren, wenn die Energiewende schnell vorankäme (während sie hier derzeit eher kriecht). Aber die Interessen derjenigen, die mit konventioneller Energie Geld verdienen, sind allemal handfester als die Chancen derer, die dank neuer Techniken neue Jobs erst finden könnten. Dass Erneuerbare Energie die Öllieferungen aus Diktaturen überflüssig machen würde, dass damit eine Ursache für Kriege und bürgerkriegsähnliche Konflikte beseitigt würde, dass letztlich auch weniger Menschen ihre Heimat verlassen müssten, um in der Fremde Asyl zu suchen: Politisch scheinen diese Folgen einer Energiewende zumindest in Deutschland und wohl auch in vielen anderen Industriestaaten nicht zu zählen.
Ausgewählte Erneuerbare-Energien-Investments sind aussichtsreich
Wenn aber die Erneuerbare Energie eine Riesen-Chance für die Menschheit ist, dann müsste doch bald die Politik rational reagieren und ihr den Weg frei machen – mit entsprechenden Chancen für die Erneuerbare-Energien-Aktiengesellschaften und die Fonds, die genau hier investieren? Sollten also Anleger gerade jetzt, da die Erneuerbare Energie immer noch unterschätzt wird, ihr Geld in solche Fonds stecken? Wer sich die Entwicklung dieser Fonds über die letzten Jahre anschaut, der wird eher vorsichtig sein. Während der Aktienmarkt bis weit in 2015 hinein boomte, lief es für etliche Erneuerbare-Energien-Aktienfonds schleppend. Denn der Markt ist schier unberechenbar: Chinesische Solaraktien beispielsweise schienen eine Zeitlang als sichere Gewinner, bis dann aus verschiedensten Gründen viele Kurse purzelten. Dass deutsche Solarwerte an der Börse nahezu ein Nischendasein fristen, weil die frühere Koalition aus CDU/CSU und FDP diese Industrie hier strangulierte: an der Börse Schnee von gestern. Und Brennstoffzellen-Technologie? Da weiß man seit Jahren nicht, ob hü oder hott. Bio-Energie? An der Börse fast nicht wahrnehmbar. Einzig die Windkraft wirkt immer konstanter. Das reicht aber nicht aus, um einen Erneuerbare-Energien-Aktienfonds zu einem halbwegs kalkulierbaren Investment zu machen. Und das dürfte zumindest 2016 so bleiben – es ist eben keine echte, einheitliche Trendwende im Weltmarkt der Erneuerbaren Energie absehbar. Und so bleibt für Anleger eine paradox scheinende Börsen-Situation: Da gibt es diese wunderbare, chancenreiche Erneuerbare Energie – aber Spezialfonds, die sich darauf konzentrieren, sollte man derzeit nicht anfassen, wenn man sein Geld sicher anlegen will. Was aber keinesfalls heißt, dass man als Anleger das Thema Erneuerbare Energie insgesamt meiden sollte. Denn Bürger-Wind- und Bürger-Solarfonds, Erneuerbare-Energien-Genossenschaften, auch einige Anleihen und etliche Aktien sind nach wie vor als Beimischung sehr gut geeignet. Aber hier erfordert jedes einzelne Investment eine vorherige genaue Analyse und laufende Beobachtung. Das ist der persönliche Preis, den Erneuerbare-Energien-Anleger (zusätzlich zum Investment) bezahlen müssen. Doch das kann sich lohnen. Für Depot und Klima.
Erneuerbare-Energien-Aktienfonds investieren in Aktien von Unternehmen aus der Solar- und aus der Windkraftbranche, aber auch in andere Marktsegmente wie etwa Brennstoffzellenanbieter. Für viele dieser Fonds kommen auch Unternehmen in Frage, die sich stark um Energieeffizienz bemühen oder auf andere Weise einen wesentlichen Beitrag zum umweltschonenderen Einsatz von Energie bemühen. Die also genau das leisten, was Klimaschutzexperten seit langem fordern und für das viele Ökonomen berechnet haben, warum es auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Doch ein Blick auf die Wertentwicklung von Erneuerbare-Energien-Aktienfonds führt zu einer ernüchternden Erkenntnis. Sie haben sich überwiegend schwach entwickelt.
Über die letzten zwölf Monate hinweg haben alle Erneuerbare-Energien-Aktienfonds auf dem deutschen Markt an Wert verloren (Stand: 22. März 2016). Sie gaben um 3 bis 27 Prozent nach. Erst wenn man länger zurückblickt wird das Bild positiver. Elf von zwölf Erneuerbare-Energien-Aktienfonds notieren über drei Jahre im Plus, zehn von ihnen mit 10 bis 30 Prozent. Der beste hat in diesem Zeitraum sogar 78 Prozent zugelegt. Doch über die letzten fünf Jahre haben sich nur fünf dieser Fonds verbessert, um bis zu 18 Prozent. Die übrigen Erneuerbare-Energien-Aktienfonds verzeichneten über fünf Jahre Verluste von sieben bis 34 Prozent. Das zeigt unsere Datenbank ECOfondsreporter.
Scheu vorm Ausstieg aus alten Energieformen
Dabei ist der Klimawandel eine Tatsache, er ist eine Herausforderung, und er ist, was oft in Vergessenheit gerät: eine Riesen-Chance. Allerdings wirken die weltweiten Bemühungen, die Herausforderung Klimawandel anzunehmen und die Probleme zu lösen, immer noch halbherzig - wenn man es wohlwollend ausdrückt. Wenigstens kommt der Menschheit heute zugute, dass sich insbesondere auch in Deutschland seit den 1980-er Jahren des letzten Jahrtausends viele Tüftler und besorgte, investitionswillige und risikofreudige Bürger dem Gedanken der Erneuerbaren Energien verschrieben haben. Im Anfang ging es ihnen eher um eine Alternative zur Atomkraft als um Klimaschutz. Aber genau diese Alternative ist nun so weit, dass beispielsweise die deutsche Stromerzeugung schon in 10 oder 20 Jahren zum allergrößten Teil auf klimafreundlicher Erneuerbarer Energie fußen könnte, wenn man es wollte. Was Energie für Kraft, Wärme und Mobilität angeht, wird der Wechsel länger dauern, aber die technischen Möglichkeiten sind auf dem Weg. Und in den meisten Industriestaaten kann die Energiewende wohl mehr Zeit benötigen als bei uns.
Warum aber gilt selbst hierzulande die Energiewende immer noch eher als Bedrohung denn als Chance? Ein Hauptgrund ist relativ simpel und menschlich nachvollziehbar: Der Umstieg auf Erneuerbare Energie bringt den Ausstieg aus alten Energieformen mit sich, und diese alten Formen sorgen derzeit für die Beschäftigung hunderttausender Menschen, vom LKW-Fahrer bis zum Konzern-Vorstandsvorsitzenden. Verlieren dort viele ihre Stelle, gewinnen zwar andere mit den Erneuerbaren neue Jobs. Und insgesamt gesehen würde der Arbeitsmarkt in Deutschland am meisten profitieren, wenn die Energiewende schnell vorankäme (während sie hier derzeit eher kriecht). Aber die Interessen derjenigen, die mit konventioneller Energie Geld verdienen, sind allemal handfester als die Chancen derer, die dank neuer Techniken neue Jobs erst finden könnten. Dass Erneuerbare Energie die Öllieferungen aus Diktaturen überflüssig machen würde, dass damit eine Ursache für Kriege und bürgerkriegsähnliche Konflikte beseitigt würde, dass letztlich auch weniger Menschen ihre Heimat verlassen müssten, um in der Fremde Asyl zu suchen: Politisch scheinen diese Folgen einer Energiewende zumindest in Deutschland und wohl auch in vielen anderen Industriestaaten nicht zu zählen.
Ausgewählte Erneuerbare-Energien-Investments sind aussichtsreich
Wenn aber die Erneuerbare Energie eine Riesen-Chance für die Menschheit ist, dann müsste doch bald die Politik rational reagieren und ihr den Weg frei machen – mit entsprechenden Chancen für die Erneuerbare-Energien-Aktiengesellschaften und die Fonds, die genau hier investieren? Sollten also Anleger gerade jetzt, da die Erneuerbare Energie immer noch unterschätzt wird, ihr Geld in solche Fonds stecken? Wer sich die Entwicklung dieser Fonds über die letzten Jahre anschaut, der wird eher vorsichtig sein. Während der Aktienmarkt bis weit in 2015 hinein boomte, lief es für etliche Erneuerbare-Energien-Aktienfonds schleppend. Denn der Markt ist schier unberechenbar: Chinesische Solaraktien beispielsweise schienen eine Zeitlang als sichere Gewinner, bis dann aus verschiedensten Gründen viele Kurse purzelten. Dass deutsche Solarwerte an der Börse nahezu ein Nischendasein fristen, weil die frühere Koalition aus CDU/CSU und FDP diese Industrie hier strangulierte: an der Börse Schnee von gestern. Und Brennstoffzellen-Technologie? Da weiß man seit Jahren nicht, ob hü oder hott. Bio-Energie? An der Börse fast nicht wahrnehmbar. Einzig die Windkraft wirkt immer konstanter. Das reicht aber nicht aus, um einen Erneuerbare-Energien-Aktienfonds zu einem halbwegs kalkulierbaren Investment zu machen. Und das dürfte zumindest 2016 so bleiben – es ist eben keine echte, einheitliche Trendwende im Weltmarkt der Erneuerbaren Energie absehbar. Und so bleibt für Anleger eine paradox scheinende Börsen-Situation: Da gibt es diese wunderbare, chancenreiche Erneuerbare Energie – aber Spezialfonds, die sich darauf konzentrieren, sollte man derzeit nicht anfassen, wenn man sein Geld sicher anlegen will. Was aber keinesfalls heißt, dass man als Anleger das Thema Erneuerbare Energie insgesamt meiden sollte. Denn Bürger-Wind- und Bürger-Solarfonds, Erneuerbare-Energien-Genossenschaften, auch einige Anleihen und etliche Aktien sind nach wie vor als Beimischung sehr gut geeignet. Aber hier erfordert jedes einzelne Investment eine vorherige genaue Analyse und laufende Beobachtung. Das ist der persönliche Preis, den Erneuerbare-Energien-Anleger (zusätzlich zum Investment) bezahlen müssen. Doch das kann sich lohnen. Für Depot und Klima.