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Erneuerbare-Energie-Unternehmen begibt „Umweltgenussrecht II“ für weiteres Wachstum – Zwei Auszahl-Varianten

Seit 15 Jahren ist die Münchner Umweltschutzorganisation Green City e.V. bereits im Klimaschutz aktiv. Um ihre Aktivitäten im Bereich Erneuerbare Energien zu bündeln, hat sie 2005 die 100%-ige Tochter Green City Energy GmbH gegründet (per Mausklick gelangen Sie zu einem ECOreporterTV.de-Video über das Unternehmen). Diese bietet jetzt als Beteiligungsangebot mit 5,5 Jahren Laufzeit das „Umweltgenussrecht II“ an. Die Einnahmen aus der Emission von 2.000 Genussscheinen zu je 1.000 Euro will die Gesellschaft einsetzen für die Entwicklung von Erneuerbaren Energie Projekten sowie sauberer Umwelttechnologien und für die Erweiterung ihres Dienstleistungsangebots. Aktuell sind die Wertpapiere noch etwas billiger zu haben, bis Ende März für 970 Euro. Bis zum 1. Juni steigt der Preis je Monat um 10 Euro an. Wie Marketingleiter Martin Betzold gegenüber ECOreporter.de mittelte, wurden bereits über 50 Prozent der Genussscheine gezeichnet. „Es gibt eine enorme Nachfrage von unseren Stammanlegern“, strich er heraus. Green City Energy habe in den vergangenen Jahren eine solide Vertrauensbasis aufgebaut.

Das Münchener Unternehmen verfügt mittlerweile über ein breites Portfolio von Projekten im Bereich Erneuerbare Energien. Hier liegt bislang eindeutig der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit. Die Standorte der in Betrieb genommenen, der geplanten oder im Bau befindlichen Projekte liegen im gesamten Bundesgebiet, schwerpunktmäßig in Bayern. Das Portfolio enthält Solarparks ebenso wie Projekte in den Bereichen Windenergie, Wasserkraft und Bioenergie. Ihre sieben seit 2000 errichteten Solarparks haben im vergangenen Jahr laut Angaben von Green City Energy jeweils ihre Prognose erreicht oder übertroffen. Deren Jahresleistung reicht von 160 bis 425 Kilowatt peak (kW/p). Auch andere Projekte weisen eine gute Bilanz auf. Die 2006 in Betrieb genommene Biogasanlage Seckach mit mehr als 530 kW/p hat zum Beispiel ihre Prognose 2007 zu 127 Prozent erfüllt. Hier werden als Energieträger ausschließlich nachwachsende Rohstoffe eingesetzt, die auf den umliegenden Flächen angebaut werden. Insgesamt sind 15 Landwirte an dem Projekt beteiligt.

Wie Betzold erläuterte, setzt Green City Energy bei ihren ökologischen Projekten auf die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnerunternehmen um die Vorhaben möglichst wirtschaftlich umzusetzen. Er verweist als Beispiele auf die Sachsenkraft GmbH als Partner im Bereich Windkraft, die BiogasSüd Entwicklungsgesellschaft OHG als Partner im Bereich der Biogasaufbereitung oder die Energiewende Oberland als Partner im Solarbereich. Bei etlichen dieser Partner ist Green City Energy strategische Beteiligungen eingegangen, meist zu 49 bis 51 Prozent. Die überwiegende Zahl der Projekte der Gesellschaft ist nicht älter als drei Jahre, viele wurden erst 2007 in Betrieb genommen. Zur Finanzierung hatte sie unter andrem das „Umweltgenussrecht I“ emittiert (wir berichteten: ECOreporter.de-Beitrag vom September 2005).
In den kommenden Jahren will Green City Energy weiter zulegen und den Umsatz kräftig steigern. Von 2005 bis 2007 sprang er bereits sprunghaft an: von 400.000 Euro auf fünf Millionen Euro, bei einem Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) in 2007 von rund 240.000 Euro. 2008 wollen die Münchener 16 Millionen Euro erreichen, 2010 laut ihrer Prognose über 28 Millionen Euro und 2013 mehr als 32 Millionen Euro.

Für das angestrebte Wachstum muss Green City Energy sowohl im Bereich Erneuerbarer Energieprojekte als auch bei den Energiedienstleistungen Mitarbeiter einstellen und qualifizieren, Vor- und Zwischenfinanzierungen stemmen, sich Rohstofflieferungen sichern und weitere strategische Beteiligungen eingehen. Wer als Anleger dafür über das von ihr emittierte „Umweltgenussrecht II“ Mittel bereitstellen will, kann zwischen zwei Varianten wählen:
Bei der "Zinsvariante" erhält der Anleger eine feste Rendite von jährlich sechs Prozent pro Jahr. Darüber hinaus erfolgt eine Beteiligung am jeweiligen Jahresgewinn von Green City Energy. Zehn Prozent des Gewinns sind dafür vorgesehen, das Geld wird anteilig zu allen Genussrechten ausgeschüttet. Green City Energy GmbH prognostiziert eine Gesamtrendite von acht bis zehn Prozent. Schreibt das Unternehmen allerdings rote Zahlen, erfolgt auch keine Sonderzahlung.
Bei der "Optionsvariante" erhält der Anleger jährlich drei Prozent Rendite und das Recht, am Ende der Laufzeit Aktien von Green City Energy zum Vorzugspreis zu erwerben, und zwar 20 Aktien zu 1 Euro je Genussrecht. Dann würde der Anleger kostengünstig an der weiteren Entwicklung des Unternehmens beteiligt. Eine Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft bis Dezember 2011, ist fest geplant. Bei dieser Variante prognostiziert die Emittentin eine Rendite von sieben bis zehn Prozent.

Für beide Varianten gilt, dass am Ende der Laufzeit der eingezahlte Nennbetrag an den Anleger zurückgezahlt wird. Wie Betzold auf Nachfrage erklärt, trägt der Anleger bei diesem Investment ein Verlustrisiko. Zwar sei Green City Energy breit aufgestellt, so dass Probleme in einem Bereich nicht gleich zu einer Schieflage des gesamten Unternehmens führen würden. Zudem seien die Risiken zu großen Teilen über die strategischen Partnerschaften gedeckt. Dem unternehmerischen Risiko stünde jedoch entgegen, dass Green City Energy seit Jahren erfolgreich wirtschafte und mit den Bereichen Erneuerbare Energien und Umwelttechnologie auf ein ausgesprochen aussichtsreiches Geschäftsfeld setze.

Bildhinweis: Projekte von Green City Energy in den Bereichen Solarenergie, Biomasse und Wasserkraft / Quelle: Unternehmen
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