Erleichtert der Handel mit Grünstromzertifikaten das Erreichen der EU-Klimaziele?

Einen EU-weiten flexiblen Handel mit Grünstromzertifikatenempfiehlt die Stromindustrie-Vereinigung Eurelectric. Dadurch lasse sich nach einer Studie der Aufwand zur Erreichung der Klimaziele bis 2020 um 17 Milliarden Euro verringern, so Eurelectric. Die EU strebt an, bis 2020 rund 20 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. Eurelectric hat nun ausgerechnet, dass dieses Ziel für einige Staaten nur auf sehr teurem Wege erreichbar ist, wenn sie auf nationale Projekte beschränkt bleiben. Durch die Realisierung von grenzüberschreitenden Projekten könnte der finanzielle Aufwand demnach um 17 Milliarden Euro gesenkt werden.

Sollte den Staaten erlaubt sein, 20 Prozent ihrer Ziele über Grünstromzertifikate und nur 80 Prozent über Projekte im eigenen Land zu erreichen, könnten die Kosten der Studie zufolge um 14 Milliarden Euro gesenkt werden. Bei der Beschränkung auf rein nationale Projekte seien mindestens sechs EU-Länder von hohen Realisierungskosten betroffen. Sie müssten demnach Projekte realisieren, bei denen die Kosten bei mehr als 500 Euro pro Megawattstunde lägen, während andere Staaten nur rund 200 Euro pro Megawattstunde zahlen müssten. Rumänien, Belgien und die Niederlande müssten sogar Kosten von mehr als 1000 Euro pro Megawattstunde in Kauf nehmen.