Die Erlebnis Akademie betreibt Baumwipfelpfade in Deutschland, Tschechien, Slowenien, der Slowakei, Österreich, Frankreich, Irland und Kanada. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien

Erlebnis Akademie AG: Enttäuschende Besucherzahlen

In diesem Sommer haben viele Menschen aus Mitteleuropa im Süden Urlaub gemacht – weil es nach zwei Corona-Jahren wieder ging und zudem vergleichsweise günstig war. Darunter litten die Baumwipfelpfade der Erlebnis Akademie AG. Auch die Aktie des Unternehmens aus Bad Kötzting (Bayerischer Wald) ist unter Druck geraten. Lohnt sich jetzt der Einstieg?

Nach Angaben der Erlebnis Akademie lagen die Besucherzahlen in den ersten drei Quartalen 2022 zwischen 14 und 45 Prozent unter den Werten aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. Neben den veränderten Reisegewohnheiten führt das Unternehmen den Rückgang auch auf die Hitzewelle im Sommer und den verregneten September zurück.

Weil die Erlebnis Akademie zwei neue Baumwipfelpfade in Irland und Kanada eröffnete, lag der Umsatz nach neun Monaten mit 18 Millionen Euro trotzdem bereits über dem Umsatz im kompletten Geschäftsjahr 2019 (16,5 Millionen Euro). Im stark von Corona-Einschränkungen beeinflussten Jahr 2021 setzte die Erlebnis Akademie 11,5 Millionen Euro um.

Der Nettogewinn liegt nach drei Quartalen 2022 bei knapp 465.000 Euro. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren es 1,4 Millionen Euro. Vor allem die Personalkosten sind im Vergleich zu 2021 deutlich gestiegen.

Prognose gesenkt

Wegen der unerwartet niedrigen Umsätze in den für das Unternehmen besonders wichtigen Sommermonaten erwartet die Erlebnis Akademie für das Gesamtjahr 2022 jetzt nur noch einen Umsatz zwischen 22,2 und 23,2 Millionen Euro. Zuvor lag die Prognose bei 26,3 bis 28,8 Millionen Euro. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll niedriger ausfallen: zwischen 0,2 und 1,0 Millionen Euro statt zwischen 2,4 und 4,4 Millionen Euro. 2021 betrug das EBIT 2,5 Millionen Euro, 2019 waren es 2,9 Millionen Euro.

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Christoph Blaß, Finanzchef der Erlebnis Akademie, ist mit dem bisherigen Geschäftsverlauf 2022 „nicht zufrieden“. Er geht aber davon aus, dass die negativen Einflüsse auf die Entwicklung der Besucherzahlen im nächsten Jahr wieder abnehmen werden. „Für 2023 und darüber hinaus sehen wir eine gute Basis und erwarten auch in der gesamten Tourismusindustrie wieder einen Schub nach vorn“, sagt Bernd Bayerköhler, Geschäftsführer der Erlebnis Akademie. 2024 will das Unternehmen mit dem Bau neuer Baumwipfelpfade in Ungarn und Kroatien beginnen.

Die Aktie der Erlebnis Akademie hat von Juni bis Oktober stark an Wert verloren. Seitdem erholt sie sich auf niedrigem Niveau. Auf drei Monate gesehen notiert sie 21 Prozent im Minus, im Monatsvergleich 25 Prozent im Plus. Auf ein Jahr gesehen beträgt der Wertverlust 29 Prozent, auf fünf Jahre 15 Prozent. Aktuell kostet die Aktie an der Frankfurter Börse 10,70 Euro (Stand 25.11.2022, 8:01 Uhr).

ECOreporter sieht bei der Erlebnis Akademie weiterhin Potenzial, da das Unternehmen ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell hat und solide finanziert ist. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 11 ist die Aktie derzeit nicht zu teuer. Interessenten sollten allerdings einen langen Investitionshorizont mitbringen und kein Problem mit stark schwankenden Aktienkursen haben.

Ein ausführliches ECOreporter-Unternehmensporträt der Erlebnis Akademie können Sie hier lesen.

Erlebnis Akademie AG: ISIN DE0001644565 / WKN 164456

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