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Erfolgsmodell: Volumen islamkonformer Finanzprodukte könnte bald eine Billion US-Dollar erreichen

Das Volumen von islamkonformen Finanzprodukten könnte schon 2010 auf mehr als eine Billion US-Dollar klettern. Das berichtet die Nachrichtenagentur pressetext.deutschland (pte). Nach Angaben der Strategieberatungsgesellschaft Booz & Company wachse der Markt mit Fonds nach Regeln der Scharia um bis zu 20 Prozent jährlich, so pte. Zaid el-Mogaddedi, Managing Director des Frankfurter Insitute for Islamic Banking and Finance (IFIBAF), sagte der Agentur: "Islamische Banken haben sich in der Krise ein Hauptargument zu Nutze gemacht: Sie haben sich nicht am Kauf und Verkauf von verbrieften Krediten beteiligt." Angesichts einer besseren Haftung und mehr Transparenz sei das Finanzmodell gegenüber seinen westlichen Pendants von höherer Sicherheit geprägt. Die streng regulierten Fonds würden dem Koran entsprechend nicht nur von Investitionen und Beteiligungen an Geschäften mit Schweinefleisch, Alkohol, Prostitution, Waffen oder Glücksspiel absehen. Darüber hinaus verzichteten sie auf Produkte wie Termingeschäfte, Derivate und Leerverkäufe, denen ein ursächlich hoher Anteil an den Schäden der Krise zugesprochen werde. "Einem Zahlungsstrom muss immer ein realer Güterstrom gegenüberstehen", so el-Mogaddedi gegenüber pte.

Wie es weiter heißt, gelten scharia-konforme Geschäfte als Krisengewinner. Verschiedene westliche Banken hätten entsprechende Produkte aufgelegt und das Bundesland Sachsen-Anhalt habe eine Anleihe über 100 Millionen Euro herausgegeben. Auch islamische Finanzierungen könnten sich jedoch nicht vollständig vom Gesamtmarktumfeld abkoppeln. Wie westliche Institute, unterlägen sie bei Projektfinanzierungen mit Kapitalmangel oder verlustbringenden Geschäftsmodellen den üblichen Marktrisiken.
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