Bei Eolus Vind laufen die Geschäfte schlecht. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Eolus Vind: Verlust steigt, Projektverzögerungen halten an

Der schwedische Grünstromspezialist Eolus Vind leidet weiter unter Projektverzögerungen. Im Geschäftsjahr 2022 hat das Unternehmen noch keine Anlage in Betrieb genommen oder an Kunden übergeben. Zwar konnte der Umsatz in den ersten neun Monaten zulegen, der Verlust stieg allerdings ebenfalls.

In den ersten drei Quartalen 2022 setzte Eolus rund 2 Milliarden Schwedische Kronen (184 Millionen Euro) um, ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr mit 1,6 Milliarden Kronen. Im dritten Quartal brach der Umsatz allerdings um 84 Prozent auf 111 Millionen Kronen (10 Millionen Euro) ein. Der Verlust pro Aktie verdreifachte sich in den ersten neun Monaten von 0,55 Kronen im Vorjahr auf 1,88 Kronen (0,17 Euro).

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Weil keine neuen Projekte realisiert wurden, sank auch die Energieerzeugungskapazität unter Verwaltung von Eolus Vind. Im Vorjahr lag sie bei 921 Megawatt (MW), zum Stichtag 30. September 2022 waren es nur noch 882 MW.

Der Auftragsbestand sank von 3,7 Milliarden auf 682 Millionen Kronen (63 Millionen Euro). Insgesamt befanden sich Projekte mit einem Umfang von 477 MW im Bau, zum selben Zeitpunkt im Vorjahr waren es 786 MW.

In Kooperation mit zwei Banken sicherte sich Eolus Vind im Berichtszeitraum eine Finanzierung in Höhe von 1,5 Milliarden Kronen. Außerdem gelang der Verkauf eines Solar- und Speicherprojekts in den USA.

Geschäfte sollen sich bald erholen

Die Eolus Vind-Aktie reagierte mit Kursverlusten auf die schwachen Zahlen, im Tradegate-Handel ist sie aktuell 4,9 Prozent im Minus und kostet 10,86 Euro (Stand: 17.11.2022, 11:58 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 18,6 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 26,2 Prozent an Wert eingebüßt.

Eolus Vind ist optimistisch, die aktuelle Schwächephase bald überwinden zu können. Das Unternehmen will 2023 in die schwarzen Zahlen zurückkehren. In den Geschäftsjahren 2022 bis 2024 sollen im Schnitt jeweils Anlagen mit einer Kapazität von 1.000 MW verkauft werden, ab 2025 sollen es pro Jahr 1.500 MW sein.

Allerdings ist unklar, inwieweit diese Prognose realistisch ist. Das kreditfinanzierte Wachstum birgt angesichts von steigenden Zinsen und Inflationsdruck Risiken, das schwierige makröokonomische Umfeld könnte auch weiterhin zu Projektverzögerungen führen.

ECOreporter hatte die Aktie des solide finanzierten Unternehmens im März in einem ausführlichen Porträt bei einem Kurs von 8,76 Euro als Geheimtipp zum Einstieg empfohlen, weil die Redaktion das Geschäftsmodell von Eolus Vind bei allen Risiken als zukunftsträchtig einschätzt.

Seitdem ist der Kurs um 24 Prozent gestiegen, die Unsicherheiten allerdings haben ebenfalls zugenommen. Eolus Vind bleibt daher eine Investment-Idee für langfristig ausgerichtete, mutige Anlegerinnen und Anleger, die mit stark schwankenden Kursen leben können.

Eolus Vind AB Class B: 

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