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Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit zieht Jahresbilanz

Die Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit hat ihre Jahresbilanz für 2012 veröffentlicht. Die internationale Genossenschaft mit Hauptsitz im niederländischen hat zum Ziel, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in armen Ländern zu unterstützen. Über Darlehen und Kredite stellt sie insbesondere Mikrofinanzinstitutionen, landwirtschaftlichen Unternehmen und Genossenschaften aus armen Weltregionen Kapital zur Verfügung, die sonst nur schwer Kredit bekommen.

Nach eigenen Angaben hat der Entwicklungsfinanzierer derzeit 530 Millionen Euro als Darlehen und Kapitalbeteiligungen an 854 Partner in 67 Ländern vergeben. Allein im Agrarsektor habe Oikocredit 2012 neue Kredite über 25 Millionen Euro bewilligt und Kredite in Höhe von 35 Millionen Euro ausgezahlt, unter anderem für Bio-Landwirtschaft und Weiterverarbeitung von Agrarerzeugnissen. Insgesamt seien die Finanzierungen für Partnerorganisationen im vergangenen Jahr um elf Prozent auf 234 Millionen Euro gestiegen und hätten damit ein neues Rekordniveau erreicht.

Wie weiter mitgeteilt wurde, erzielte die Entwicklungsgenossenschaft 2012 einen Jahresüberschuss von 22,9 Millionen Euro, von denen 10,5 Millionen als Dividende zur Ausschüttung nach der jährlichen Generalversammlung im Juni 2013 vorgesehen seien. Der restliche Überschuss werde den Rücklagen zugeführt. Die Bilanzsumme erreichte 723 Millionen Euro.

Zukünftig will Oikocredit den Anteil der Finanzierungen in ländlichen Regionen weiter steigern. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den afrikanischen Ländern. Zudem will die Genossenschaft ihre Programme zur Förderung der sozialen Wirksamkeit bei Partnerorganisationen ausweiten. Per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu einem ECOreporter-Interview, in dem Ulrike Haug von Oikocredit Deutschland unter anderem die sozialen Wirksamkeit von Mikrokrediten und ihren Besuch von Oikocredit-Partnern in Afrika berichtet.

Anleger können sich an der Entwicklungsgenossenschaft beteiligen, indem sie Mitglied in einem der regionalen Förderkreise werden und mindestens einen Anteil von 200 Euro erwerben. Oikocredit zahlt dafür eine jährliche Dividende von in der Regel zwei Prozent. 80 Prozent der Mittel stellt Oikocredit nach ihren Angaben Mikrofinanzinstituten zur Verfügung, die übrigen 20 Prozent würden direkt in Unternehmen und Genossenschaften investiert. Die Zahl der Anlegerinnen und Anleger ist 2012 laut dem Entwicklungsfinanzierer auf mehr als 20.000 gestiegen. Damit komme fast jeder Zweite der weltweit 48.000 Investoren aus Deutschland.
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