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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Enphase Energy enttäuscht mit Prognose, Aktie stürzt ab
Der US-Solarkonzern Enphase Energy hat mit seinen Zahlen für das erste Quartal 2023 die Erwartungen übertroffen – mit seiner Prognose am Finanzmarkt allerdings enttäuscht. Die Aktie bricht zweistellig ein.
Zwischen Januar und März wuchs der Umsatz von Enphase um 64 Prozent auf 726 Millionen US-Dollar. Analysten hatten im Vorfeld mit 719 Millionen Dollar gerechnet. Auch der Nettogewinn von knapp 147 Millionen Dollar lag über den Erwartungen.
Während der Umsatz in Europa dank einer hohen Nachfrage und geringer Lagerbestände um 25 Prozent zulegte, gab er in den USA im Vergleich zum Vorquartal um etwa 9 Prozent nach. Private Hausbauer in den Vereinigten Staaten sind laut Unternehmen mit Investitionen vorsichtiger geworden, da die steigenden Zinsen die Finanzierungen teurer machen.
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Im zweiten Quartal rechnet Enphase nun mit einem Umsatz zwischen 700 und 750 Millionen Dollar. Damit liegt das Unternehmen deutlich unter der Konsensschätzung der Analysten von 773 Millionen Dollar. Zudem ist auch der Ausblick für die Bruttomarge mit 41 bis 44 Prozent schlechter als gedacht.
Wie Enphase mitteilt, muss das Unternehmen von jetzt an zudem Steuern zahlen - die Verlustvorträge vergangener Jahre, die mit Gewinnen verrechnet werden konnten, seien aufgebraucht. Der Steuersatz wird bei etwa 22 Prozent erwartet. Das belastet die Nettoergebnisse.
Aktie deutlich überbewertet
Nach Präsentation der neuen Zahlen rauschte die Enphase-Aktie in den Keller: Aktuell ist sie im Tradegate-Handel 16,3 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 168,50 Euro (Stand: 26.4.2023, 10:44 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 6,2 Prozent eingebüßt, auf Jahressicht ist sie 17 Prozent im Plus.
Die Enphase-Aktie hat in den letzten Jahren stark an Wert gewonnen: Auf drei Jahre gesehen ist sie rund 374 Prozent im Plus, auf fünf Jahre sind es sogar 4.522 Prozent. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass die Aktie zwischen 2013 und Mitte 2019 durchgängig bei einem Preis von unter 10 Euro notierte. Danach begann das rasante Kurswachstum. Wer jetzt einsteigt, darf daher nicht mit ähnlich rasanten Wertzuwächsen rechnen.
Auf kürzere Sicht hat die Aktie sogar deutlich an Wert verloren: Seit dem historischen Hoch bei 304 Euro im Dezember 2022 büßte der Kurs 44,5 Prozent ein. Trotzdem ist die Aktie weiter teuer: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2023 beträgt aktuell 66. Aus Sicht von ECOreporter ist die Aktie damit deutlich überbewertet.
Wer die Aktie jetzt kauft, muss darauf setzen, dass Enphase seine Gewinne mittelfristig deutlich steigern kann und der Kurs trotz des bereits hohen Niveaus wieder zulegt – eine riskante Wette. Hinzu kommt: Das Unternehmen schüttet traditionell keine Dividende aus.
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