Seit Ende 2019 hält Morgan Stanley ungefähr 40 Prozent der Anteile an der PNE Wind AG. / Foto: Unternehmen

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Enkraft: PNE Wind sollte Investmentvereinbarung mit Morgan Stanley kündigen oder korrigieren

Der Großaktionär Enkraft hat den Cuxhavener Windpark-Entwickler PNE Wind aufgefordert, eine aus seiner Sicht nachteilige Vereinbarung mit dem Ankeraktionär Morgan Stanley Infrastructure Partners zu ändern oder aufzulösen. Dies geht aus einem Brief von Enkraft an PNE hervor, der ECOreporter vorliegt.

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Der Hintergrund: Morgan Stanley Infrastructure Partners (MSIP), eine Investmentgesellschaft des US-Finanzkonzerns Morgan Stanley, hatte 2019 vergeblich versucht, PNE aufzukaufen. Seitdem ist MSIP mit ungefähr 40 Prozent der Anteile an PNE beteiligt. Im Zuge der geplanten Übernahme wurde laut Enkraft eine Investmentvereinbarung zwischen PNE und MSIP geschlossen. Diese besage, dass MSIP den Windkraftkonzern von der Börse nehmen kann, wenn die Amerikaner mindestens 50 Prozent der PNE-Aktien halten. Der sechsmonatige Durchschnittskurs der Aktie, den die übrigen Aktionäre im Fall eines Börsenabschieds als Kompensation erhalten würden, wäre Enkraft zufolge möglicherweise unzureichend, da die PNE-Aktie nach wie vor zu niedrig bewertet sei.

Nach Angaben von Enkraft müsste ein angemessener Preis für die PNE-Aktie konservativ gerechnet bei ca. 9,30 Euro liegen. Lege man die derzeitige Bewertung des Mitbewerbers Encavis zugrunde, käme man gar auf eine Werterwartung von knapp 14 Euro. Aktuell notiert die PNE-Aktie im Xetra-Handel bei 7,85 Euro (Stand 2.12.2020, 17:02 Uhr). Enkraft hält derzeit mehr als 4,9 Prozent der Anteile an PNE.

Es sei „unablässig, eine Übervorteilung von MSIP zu Lasten der anderen Aktionäre zu verhindern“, heißt es in dem Brief. Enkraft appelliert darin an PNE: „Im Interesse einer effizienten Bearbeitung und Einschätzung etwaiger Transaktionen zwischen PNE und MSIP sollte der Aufsichtsrat der PNE (...) zusätzlich einen besonderen Ausschuss gründen, der sich mit allen Transaktionen zwischen PNE und MSIP sowie mit anderen Morgan Stanley-Einheiten befasst und entsprechende Geschäfte genehmigt. (...) Diesem besonderen Ausschuss sollten keine MSIP oder Morgan Stanley nahstehenden Aufsichtsratsmitglieder der PNE angehören.“

PNE Wind wollte sich auf Nachfrage von ECOreporter nicht zu dem Brief von Enkraft äußern.

Für ECOreporter bleibt die PNE Wind-Aktie ein riskantes Investment. Mehr dazu lesen Sie im aktuellen ECOreporter-Windaktien-Überblick.

PNE AG: 

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