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Enertrag: Grünes Wasserstoffprojekt für 10 Milliarden Dollar in Namibia
Die Regierung Namibias hat den Abschluss einer Vereinbarung mit Hyphen Hydrogen Energy genehmigt. Diese regelt nach Angaben des Unternehmens die Entwicklung, Umsetzung und den Betrieb eines sehr großen grünen Wasserstoffprojekts zur Produktion von Ammoniak im südlichen Afrika durch Hyphen. Nicht nur die Regierung und Hyphen, sondern auch Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, reagierte euphorisch auf die Vereinbarung.
Hyphen Hydrogen Energy Ltd. ist ein in Namibia registriertes Unternehmen, das nach eigenen Angaben speziell für die Entwicklung von grünen Wasserstoffprojekten in Namibia für die internationale, regionale und inländische Versorgung gegründet wurde. Hyphen ist ein Joint Venture zwischen der Nicholas Holdings Limited und der mit mehreren Anleihen börsennotierten Enertrag SE. Enertrag hat diesen Monat am Hauptsitz im brandenburgischen Dauerthal seinen ersten großen Solarpark in Betrieb genommen. Dieser fungiert auch als Notstromversorgung.
Produktion von 2 Millionen Tonnen grünen Ammoniaks pro Jahr geplant
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Das Gesamtinvestitionsvolumens des Projekts in Namibia beträgt nach Angaben von Hyphen 10 Milliarden US-Dollar. In der finalen Ausbaustufe, die Hyphen noch vor Ende dieses Jahrzehnts erwartet, sollen jährlich über 2 Millionen Tonnen grüner Ammoniak für regionale und globale Märkte produziert werden. Die Machbarkeits- und Umsetzungsvereinbarung, die am 26. Mai 2023 unterzeichnet werden soll (Stand: 24. Mai 2023), regelt den Gestaltungsrahmen zum Aufbau von Namibias grüner Wasserstoffindustrie im Allgemeinen und der Projektentwicklung von Hyphen im Spezifischen.
Im Rahmen der Vereinbarung ist Hyphen für die technische, finanzielle, ökologische, soziale und kommerzielle Umsetzung des Projekts verantwortlich. Die namibische Regierung ist für die Bereitstellung von Flächen und die Entwicklung des rechtlichen, steuerlichen und regulatorischen Umfelds zuständig, das für den Aufbau und die nachhaltige Nutzung der grünen Wasserstoffindustrie in Namibia erforderlich ist.
EU gibt viel Geld – Ursula von der Leyen ist „stolz“
Dem namibischen Fiskus wird das Projekt nach Angaben von Enertrag durch Zahlung von Landpacht, Lizenzgebühren auf alle Projekteinnahmen sowie Steuern erhebliche Einnahmen bescheren. Namibia hat die Möglichkeit, sich als Co-Investor mit einem Anteil von bis zu 24 Prozent am Projekt zu beteiligen. Dank seiner Partnerschaft mit der Europäischen Union und der Global Gateway Initiative hat Namibia den Angaben nach Gebermittel und Mittel zu Vorzugsbedingungen von Invest International und der Europäischen Investitionsbank von bisher über 540 Millionen Euro erhalten, um die Entwicklung der grünen Wasserstoffindustrie und seine Kapitalbeteiligung an dem Projekt zu finanzieren.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, äußerte sich laut Enertrag-Pressemeldung wie folgt: „Namibia hat das Potenzial, eines der wichtigsten Zentren für erneuerbare Energien auf dem afrikanischen Kontinent und sogar weltweit zu werden. Das heutige Abkommen ist ein wichtiger Schritt zur Entwicklung dieser revolutionären neuen Art der Erzeugung von erneuerbarer Energie. Ich bin stolz darauf, dass Global Gateway es der EU und Namibia ermöglicht, in eine gemeinsame Zukunft zu investieren, den Klimawandel gemeinsam zu bekämpfen, Namibia energieunabhängig zu machen und Arbeitsplätze und Wohlstand zu schaffen."
Gunar Hering, CEO von Enertrag, erklärte: „Enertrag ist stolz und fühlt sich geehrt, Partner der namibischen Regierung beim Aufbau einer wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoffindustrie zu sein. Unser Ziel und unsere Verpflichtung ist es, Hyphen zu einem namibischen Unternehmen für grünen Wasserstoff von Weltrang auszubauen.“
Solarpark mit Batteriespeicher sichert Notstrom für Dauerthal
Enertrag entwickelt, baut, besitzt und betreibt integrierte Energieanlagen, die Strom und grünen Wasserstoff ausschließlich mit Wind und Sonne erzeugen. Enertrag produziert nach eigenen Angaben jährlich über 2 Terawattstunden Strom aus über 1 Gigawatt eigenen Anlagen und hat mehr als 10 Gigawatt an Wind-, Solar- und grünen Wasserstoffprojekten in zehn Ländern in der Entwicklung.
Das 1998 gegründete Windkraft-Unternehmen hat vor zwei Jahren eine Photovoltaik-Offensive gestartet. Vorige Woche gab Enertrag die Inbetriebnahme seines ersten großen Freiflächen-Photovoltaik-Projekts bekannt. Der Solarpark hat eine Leistung von 20 Megawatt (MW). Er ist im Rahmen einer Innovationsausschreibung auf Grundlage des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) entstanden und mit einem 3,4-MW-Batteriespeicher kombiniert. Der Batteriespeicher dient nicht nur der Netzdienstleistung, sondern fungiert auch als Notstromversorgung für den Hauptsitz von Enertrag in Dauerthal. Nach Angaben von Enertrag werden weitere große Solarprojekte folgen.
Börsennotierte Anleihen notieren zwischen 96 und 103 Prozent
Drei Anleihen der Enertrag SE sind im Freiverkehr an der Börse Düsseldorf notiert. Die Kurse stehen derzeit bei 103,0 Prozent (ISIN DE000A2GSMR2), 96,0 Prozent (DE000A2GSMS0) und 98,0 Prozent (DE000A1611C6; Stand jeweils: 26.5.2023, 9:14 Uhr). Die Handelsvolumina der Anleihen sind gering, sodass die Aussagekraft der Kurse begrenzt ist. Der vergleichsweise niedrige Kurs der Anleihe, die bei 96 Prozent notiert, lässt sich auch mit der längeren Restlaufzeit (bis 2037) erklären. Die anderen beiden Anleihen sind bereits 2026 bzw. 2027 fällig.