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Enertrag erzielt hohen Gewinn, plant grüne Wasserstoffprojekte
Die Enertrag SE hat im ersten Geschäftshalbjahr 2022/23 einen Gewinn von rund 38 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Unternehmen aus dem brandenburgischen Schenkenberg baut seine Geschäftsfelder Windkraft und grüner Wasserstoff weiter aus. Warum unterscheiden sich die Kurse der drei börsennotierten Enertrag-Anleihen deutlich?
Bei einer Bilanzsumme von rund 385 Millionen Euro beträgt die Eigenkapitalquote der Enertrag SE laut Halbjahresbilanz zum 30. September 2022 rund 65 Prozent (zum 31. März 2022 waren es rund 57 Prozent). Im Zeitraum 1. April 2022 bis 30. September 2022 beschäftigte das Unternehmen durchschnittlich 467 Menschen.
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Die Umsatzerlöse der Enertrag SE beliefen sich laut Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) im ersten Geschäftshalbjahr (1.4.-30.9.2022) auf rund 115 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: rund 21 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse und der Materialaufwand sind laut Halbjahresbericht-Anhang deutlich höher als im Vorjahr, da im Vergleichszeitraum 2021 weniger Windkraftanlagen in Betrieb genommen und veräußert wurden.
Der Jahresüberschuss belief sich im ersten Geschäftshalbjahr auf rund 38 Millionen Euro. Für den Vorjahreszeitraum hatte Enertrag einen Jahresfehlbetrag von rund 2 Millionen Euro ausgewiesen. Trotz des Jahresfehlbetrags im ersten Geschäftshalbjahr 2021/22 verlief das Gesamtjahr erfolgreich, da das zweite Halbjahr deutliche höhere Umsätze brachte.
Windkraftprojekte bringen den Gewinn
Der Umsatz der Enertrag SE belief sich laut ihrem Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. April 2021 bis 31. März 2022 auf rund 251 Millionen Euro (2020/21: rund 115 Millionen Euro). Davon gehen rund 224 Millionen Euro auf Projektentwicklung und Projektverkäufe zurück. Der Jahresüberschuss lag 2021/22 bei rund 64 Millionen Euro (2020/21: rund 15 Millionen Euro).
Im Geschäftsjahr 2021/22 konnten laut Lagebericht der Enertrag SE (Datum: 8.7.2022) Projekte mit einer Leistung von 281 Megawatt (MW) in Betrieb genommen werden, 52 MW davon in Deutschland, 44 MW in Frankreich und 186 MW in Polen. Zum 31. März 2022 hatte Enertrag dem Lagebericht zufolge ein Projektentwicklungsportfolio von knapp über 10 Gigawatt (GW) in Planung und Entwicklung, ca. 3,6 GW davon in Deutschland, ca. 1,2 GW in Frankreich, ca. 270 MW in Polen und ca. 5,3 GW in Südafrika.
Grüne Wasserstoffprojekte in Planung
Enertrag baut laut Lagebericht zusätzlich zum etablierten Fokus auf Windenergieerzeugung an Land stark die Solar-, Wasserstoff- und Speicheraktivitäten aus. Das Unternehmen hat bereits vor mehr als zehn Jahren mit dem Aufbau eines Geschäftsfeldes zur Erzeugung von grünem Wasserstoff begonnen. Das Unternehmen ist unter anderem an einem großen Wasserstoff-Projekt in Namibia mittelbar beteiligt.
Im Februar 2023 hat Enertrag Entwicklungen bei weiteren Wasserstoff-Projekten vermeldet. So sollen in der Nähe von Magdeburg ab 2024 lokale Industrieunternehmen ihren Wasserstoff-Gas-Bedarf aus erneuerbaren Quellen beziehen. Dazu plant Enertrag, in einem Industriepark bei Magdeburg Wasserstoff zu produzieren, wobei die für die Elektrolyse benötigte elektrische Energie ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammen werde.
Zudem gibt es Finanzmittel für ein Projekt in der Lausitz. Ende Februar übergab Robert Habeck der Referenzkraftwerk Lausitz GmbH (RefLau) und dem Forschungskonsortium am Industriepark Schwarze Pumpe einen Bescheid über die Zuwendung von 28,5 Millionen Euro. Am Standort im Industriepark Schwarze Pumpe soll ein neuartiges Kraftwerkskonzept unter ausschließlicher Nutzung Erneuerbarer Energien wie Wind- und Sonnenkraft die Möglichkeiten der Sektorenkopplung demonstrieren. Projektpartner sind Energiequelle, Enertrag und der Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe.
Börsennotierte Anleihen notieren zwischen 96 und 105 Prozent
Drei Anleihen der Enertrag SE sind im Freiverkehr an der Börse Düsseldorf notiert. Die Kurse der Anleihen stehen derzeit bei 105,0 Prozent (ISIN DE000A2GSMR2), 96,0 Prozent (DE000A2GSMS0) und 102,0 Prozent (DE000A1611C6; Stand jeweils: 24.3.2023, 11:00 Uhr). Die Handelsvolumina der Anleihen sind eher gering, sodass die Aussagekraft der Kurse begrenzt ist. Der vergleichsweise niedrige Kurs der Anleihe, die bei 96 Prozent notiert, lässt sich auch mit der längeren Restlaufzeit (bis 2037) erklären. Die anderen beiden Anleihen sind bereits 2026 bzw. 2027 fällig.
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