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Energiewende ohne Stromspeicher in Gefahr? DIW sagt Nein
Scheitert die Energiewende an fehlenden Stromspeichern? Hans-Werner Sinn, Ökonom und ehemaliger ifo-Präsident, glaubt, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien zum Desaster führt. Ohne ausreichende Stromspeicher gäbe es laut Sinn nur Zappelstrom – also keine konstante Stromversorgung. Für ein hochindustrialisiertes Land wie Deutschland ein Standort-Todesstoß.
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DIW-Wissenschaftler widersprechen Sinns Prognose
Dieser These widersprechen nun Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Wolf-Peter Schill, Alexander Zerrahn, Claudia Kemfert und Christian von Hirschhausen haben eine Analyse erstellt, die zeigen soll, dass die Energiewende nicht an fehlenden Speicherlösungen scheitert.
Basis ihrer Argumentation ist eine Vielzahl von etablierten Studien und eigene Berechnungen. Die Wissenschaftler zeigen, dass die konstante Versorgung mit grünem Strom nicht auf Speicherlösungen angewiesen ist. Sie kritisieren ferner den von Sinn ermittelten Speicherbedarf, der höher liegt als in anderen etablierten Berechnungen.
Speicherbedarf lässt sich durch mehrere Maßnahmen senken
Laut Meinung der Autoren ließe sich der Speicherbedarf verringern, wenn Solar- und Windkraftanlagen temporär abgeregelt würden. Zudem sei es möglich, durch eine verstärkte Sektorenkopplung einen hohen Speicherbedarf zu vermeiden. Unter einer Sektorenkopplung verstehen Energiewirtschaftler die zentrale Versorgung einzelner Sektoren wie Elektrizität, Wärme, Industrie und Verkehr. Allgemein wird die Sektorenkopplung als ein wichtiges Instrument zur Umsetzung einer 100-prozentigen Energiewende betrachtet.
Nichtsdestotrotz halten die Autoren eine verstärkte Optimierung von Speicherlösungen für sinnvoll. Dies würde nicht nur zur konstanten Versorgung mit Grünstrom beitragen, sondern auch die Kosten der Energiewende senken.