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Energiewende: 50 % Grünstrom, aber der Ausbau kommt zu langsam voran
2022 stammte knapp die Hälfte des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Quellen. Vor allem die Solarenergie legte zu. Doch für das Erreichen der Ausbauziele – 80 Prozent Ökostrom in 2030 – muss noch mehr getan werden.
Die Nettostromerzeugung lag im letzten Jahr bei etwas mehr als 491 Terawattstunden (TWh). Das geht aus Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) hervor. Knapp 243 TWh davon wurden klimafreundlich produziert. Solarstrom legte um 19 Prozent zum Vorjahr zu, Windstrom um 10 Prozent.
Mit 123 TWh waren Windparks im letzten Jahr die zweitwichtigste Stromquelle. Den größten Marktanteil hatten mit knapp 170 TWh Kohlekraftwerke, die auch wegen der Gaskrise deutlich stärker ausgelastet waren als 2021.
Nötig wären fast sechs neue Windräder pro Tag
Seine Ausbauziele für Erneuerbare Energien hat Deutschland im letzten Jahr knapp erreicht. Es gingen neue Solaranlagen mit einem Leistungsvermögen von 7 Gigawatt (GW) ans Netz, bei Windparks waren es mehr als 2,3 GW. In den nächsten Jahren dürften die Ausbauziele allerdings verfehlt werden: 2023 sollen alleine in den Bereichen Solarenergie und Windkraft an Land zusammen 15 GW installiert werden, 2024 sogar 21 GW.
Nach Angaben der Fachagentur Windenergie an Land werden in den nächsten beiden Jahren aber jeweils nur Windparks mit einem Leistungsvermögen von etwas mehr als 3 GW ihren Betrieb aufnehmen. Da zwischen Genehmigung und Netzanschluss von Windrädern im Schnitt 25 Monate vergingen, sei der Ausbau für die nächsten zwei Jahre relativ gut zu prognostizieren.
Um die Ausbauziele zu erreichen, müssten nach Berechnungen der Universität Köln in den Jahren 2023 bis 2029 täglich 5,8 neue Windräder errichtet werden. 2022 waren es nur 2,2, in den beiden Vorjahren jeweils 3,5.
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