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Energiekontor schließt Stromabnahmeverträge für ältere Anlagen – Unabhängigkeit vom EEG immer wichtiger
Beim Grünstromproduzenten Energiekontor ist die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für mehrere Windparks ausgelaufen. Mit privaten Stromabnahmeverträgen will das Unternehmen die Wirtschaftlichkeit der Anlagen weiterhin sicherstellen. Dabei betonen die Bremer, flexibel zu bleiben.
Auch für Energiekontor wird ein Problem immer drängender: Die in aller Regel auf 20 Jahre angelegte Einspeisevergütung nach dem EEG läuft für immer mehr alte Windparks aus. Laut Energiekontor war dies bei „einigen der Windparks“, die das Unternehmen betreibt oder besitzt, zum 31. Dezember 2020 der Fall.
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Energiekontor habe sich allerdings „seit vielen Jahren auf diese Situation mit einer Vielzahl an effizienz- und laufzeitsteigernden Maßnahmen vorbereitet, sodass diese Windparks noch weitere Jahre wirtschaftlich betrieben werden können“, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Energiekontor betreibt Wind- und Solarparks mit einer Nennleistung von mehr als einem Gigawatt (GW), davon werden Windparks mit rund 270 Megawatt (MW) im Eigenbestand betrieben.
In den letzten Wochen hat das Unternehmen demnach für 22 Bestandsparks mit insgesamt 123 Windkraftanlagen und einer Gesamtleistung von rund 120 MW eine Reihe von privaten Stromabnahmeverträgen (Power Purchase Agreements - PPA) mit Energieversorgern oder anderen industriellen Abnehmern geschlossen, die die weitere Vergütung sicherstellen. Die Strommenge reicht laut Energiekontor aus, um rein rechnerisch den Strombedarf von rund 60.000 durchschnittlichen deutschen Haushalten zu decken.
Die neuen Verträge haben eine Laufzeit von ein bis zwei Jahren. Die relativ kurze Laufzeit wurde gewählt, da Energiekontor nach dem Ende der Corona-Pandemie mit einer stärkeren Stromnachfrage und steigenden Großhandelsstrompreisen rechnet. Zusätzlich werden die politischen Impulse auf EU-Ebene zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, die nationale Wasserstoffstrategie, die sukzessive Stilllegung von fossilen Kraftwerken sowie der geplante Atomausstieg vom Unternehmen als preisfördernde Faktoren gewertet.
Kursrücksetzer als Chance
Grundsätzlich strebt Energiekontor nach eigenen Angaben an, Windparks nach dem Auslaufen der EEG-Vergütung zu repowern, das heißt die alten Anlagen durch effizientere und leistungsfähigere neue Windkraftanlagen zu ersetzen. Die abgeschlossenen PPAs stellen demnach für ein Repowering kein Hindernis dar.
PPAs sind nicht nur für Altparks von großer Bedeutung, sondern entwickeln sich auch zunehmend zur zentralen ökonomischen Grundlage für die Realisierung von Erneuerbare-Energien-Projekten. Energiekontor hat bereits verschiedene neue Wind- und Solarprojekte auf reiner PPA-Basis ohne staatliche Förderung realisiert. Allein im laufenden Jahr sollen neue Solarprojekte mit einem Volumen von bis zu 180 MW in Bau gehen.
Im Xetra-Handel notiert die Energiekontor-Aktie aktuell 3,6 Prozent im Minus zum Vortag bei 59,80 Euro (Stand: 13.1.2021, 10:04 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 36,6 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 191,1 Prozent an Wert gewonnen.
ECOreporter hat die Energiekontor-Aktie zuletzt im November zum Kauf empfohlen, seitdem hat sie mehr als 60 Prozent an Wert gewonnen. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 von 37 ist die Aktie derzeit hoch bewertet, allerdings deutlich günstiger als auf ihrem Allzeithoch in der ersten Januarwoche (68,20 Euro). Bei weiteren Kursrücksetzern können sich wieder Einstiegschancen ergeben.
Energiekontor ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Ein Porträt des Unternehmens finden Sie hier.
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