Erneuerbare Energie

"Energie in Bürgerhand" - Genossenschaft sieht wachsende Chance für den Einstieg bei der Thüga

Mit dem bundesweiten Kampagnenstart am 11. Juli hat die Genossenschaft "Energie in Bürgerhand" eG i.G. an Schwung gewonnen. Nach ihren Angaben steigen seither die Zusagen und Einzahlungen auf das Treuhandkonto sprunghaft an. Allein innerhalb der letzten Woche seien weitere drei Millionen dazugekommen. Mittlerweile summieren sich die Einlagen und Zusagen der Initiative zufolge auf rund 14 Millionen Euro.

Hintergrund: Der Energiekonzern E.on AG muss seine Stadtwerketochter Thüga verkaufen. Die in Freiburg gegründete Genossenschaft "Energie in Bürgerhand" will die Gelegenheit nutzen und sammelt bei Anlegern Geld ein, um bei der Thüga einzusteigen und einen ökologischen Energiekonzern von unten aufzubauen (wir berichteten ausführlich darüber in einem Bericht, zu dem Sie per Opens external link in new windowMausklick gelangen).

Die Thüga bündelt Beteiligungen an über 100 kommunalen Unternehmen – wie zum Beispiel in Frankfurt an der Mainova (24,4 Prozent), oder in Freiburg an der badenova (47,3 Prozent). Die "Energie in Bürgerhand" sieht sich selbst als idealen Partner der Stadtwerke. Sie will die vorgesehene Rekommunalisierung mit bürgerschaftlichem Engagements verbinden und die Bestrebungen innerhalb der kommunalen Unternehmen unterstützen, die sich für Energieeffizienz, Energiesparen und Erneuerbare Energien einsetzen.

Die Initiative hofft auf einen Platz am Verhandlungstisch zum Kauf der Thüga. Die Möglichkeit, später zum Kreis der Käufer dazu zu stoßen, sei mit einem Vertreter der kommunalen Bewerber bereits Anfang Juli besprochen worden. Die sich um die Thüga bewerbenden Kommunen müssen laut der Initiative das benötigte Kapital voraussichtlich über zusätzliche Bankdarlehen aufbringen. Aufsichtsrat und Vorstand von "Energie in Bürgerhand" gehen daher fest davon aus, dass die Kommunen eine eigenkapitalstarke Genossenschaft gerne aufnehmen werden.

Das gebe der "Energie in Bürgerhand" Zeit, um Eigenkapital für eine Beteiligung einzusammeln. Ein Anteil von zehn Prozent würde nach ihren Angaben gegenwärtig rund 350 Millionen Euro entsprechen und Eigenkapital von 120 Millionen Euro voraussetzen. Wie mitgeteilt wird, erarbeiten derzeit Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft auf Basis der geführten Vorgespräche eine von beiden Seiten zu unterschreibende Absichtserklärung (Letter of Intent), in der die Vorstellungen der Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Bewerbern und der Genossenschaft detailliert dargestellt werden.

Nähere Informationen (Gründungssatzung, Antworten auf häufig gestellte Fragen, Press- und Infomaterial) finden Sie unter Opens external link in new windowwww.energie-in-buergerhand.de

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