Bei Encavis laufen die Geschäfte gut – obwohl das Unternehmen nicht übermäßig von hohen Strompreisen profitiert. / Foto: Unternehmen

  Aktien-Favoriten

Encavis macht deutlich mehr Gewinn

Der Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber Encavis hat Umsatz und Gewinn in den ersten neun Monaten 2022 kräftig steigern können. Aufgrund der "in großen Umsatzanteilen langfristig fixierten Preise und Absicherungen" profitierte der ECOreporter-Aktien-Favorit dabei sogar nur in begrenztem Umfang von den hohen Verkaufspreisen am Strommarkt. Den Ausblick für das Gesamtjahr 2022 bestätigte das Unternehmen – trotz politischer Unsicherheiten.

In den ersten drei Quartalen hat Encavis nach eigenen Angaben bislang 180 Megawatt (MW) an Wind- und Solarparks an das Stromnetz angeschlossen. Zusammen mit drei weiteren Solarparks in den Niederlanden, die im dritten Quartal erworben wurden, verfügt Encavis nun über eine Erzeugungskapazität von mehr als 2.000 MW.

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Zwischen Januar und September wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um rund 37 Prozent auf 354,8 Millionen Euro, wie Encavis am heutigen Dienstag mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um rund 45 Prozent auf 166,9 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Gewinn von 86,9 Millionen Euro nach 57,8 Millionen Euro im Vorjahr.

Die zum Halbjahr angehobene Prognose für das Geschäftsjahr 2022 bleibe bestehen, erklärte der Konzern. Dies gelte trotz des Vorhabens der Regierungen in mehreren europäischen Ländern, sogenannte "Zufallsgewinne" insbesondere bei den Produzenten Erneuerbarer Energie teilweise rückwirkend abschöpfen zu wollen. Die Maßnahme soll die ab Januar 2023 geplanten Strompreisbremsen mitfinanzieren. Der Grünstromerzeuger Energiekontor hatte bei Veröffentlichung seiner Zahlen am gestrigen Montag deswegen vor Unsicherheiten bei der Prognose gewarnt (ECOreporter berichtete hier).

Aussichten stabil

Im Gesamtjahr peilt Encavis weiterhin einen Umsatz von mehr als 420 Millionen Euro an. Als bereinigtes EBIT sollen davon mehr als 185 Millionen Euro bleiben. Zum Vergleich: 2021 hatte das Unternehmen Erlöse von knapp 333 Millionen Euro sowie ein operatives Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit von gut 149 Millionen Euro erzielt.

Die Encavis-Aktie notiert heute zum Handelsstart am Berliner Finanzplatz Tradegate 0,1 Prozent im Plus zum Vortag bei einem Preis von 20,41 Euro (Stand: 15.11.2022, 9:11 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 5,8 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 16,4 Prozent an Wert zugelegt.

Im September hatte die europäische Ratingagentur Scope den Ausblick für Encavis von „stabil“ auf „positiv“ heraufgestuft. Auch ECOreporter schätzt die wirtschaftliche Lage und die Aussichten des Unternehmens als positiv ein. Anfang November hatte Encavis seine Mehrheitsbeteiligung an seinem italienischen Partner im sogenannten O&M-Geschäft ausgebaut. Der Schritt soll Encavis etwa den frühzeitigen Zugang zu attraktiven Solarprojekten sichern.

Nach Kursgewinnen von knapp 200 Prozent in den letzten fünf Jahren ist die Aktie derzeit aber mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 36 etwas zu teuer für einen Neueinstieg. Investierte Anlegerinnen und Anleger sollten ihre Aktien halten, Neuinteressenten auf einen Kurs von um die 16 Euro warten. So viel kostete die Aktie zuletzt im März.

Encavis ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Einen Überblick über die Windbranche erhalten Sie im ECOreporter-Dossier Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Encavis AG: 

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