Die Markteinführung des Mia 2.0 ist mittlerweile auf 2025 verschoben. Die Aktie von fox e-mobility hat in den letzten drei Jahren 92 Prozent an Wert verloren. / Foto: fox e-mobility

  Nachhaltige Aktien, Wachhund

Elektroautobauer fox e-mobility: „Liquiditätslage ist angespannt“

Das Elektroauto-Start-up fox e-mobility wollte sich mit einem Darlehen aus den USA eine dringend benötigte Finanzspritze besorgen. Bislang ist das Geld aber offenbar nicht bei dem Münchner Unternehmen angekommen. Die Aktie gibt erneut deutlich nach.

Im April hatte fox e-mobility den Abschluss einer Darlehensvereinbarung mit Yangji Investment Partners LLC gemeldet, einer US-Tochter der südkoreanischen Yangji Investment Co. Ltd. fox e-mobility sollte insgesamt 10 Millionen Euro von Yangji erhalten, die ersten 2 Millionen Euro bis Ende Mai als Wandeloptionsdarlehen.

Diese 2 Millionen Euro hat Yangji nach Angaben von fox e-mobility bislang aber nicht überwiesen. Man versuche derzeit die Gründe für diese Verzögerung herauszufinden, teilte fox e-mobility gestern Abend mit.

Ohne das Geld sah sich das Unternehmen nicht in der Lage, seinen überfälligen Jahresfinanzbericht 2022 wie zuletzt vorgesehen bis 31. Mai zu veröffentlichen. Wann der Bericht jetzt erscheinen soll, will das Management bekannt geben, wenn die Untersuchung der Zahlungsverzögerung abgeschlossen ist. Dann soll es möglicherweise auch einen neuen Termin für die Umwandlung der Namensaktien in Inhaberaktien und für die diesjährige Hauptversammlung geben.

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fox e-mobility weist zudem darauf hin, dass „die Liquiditätslage des Unternehmens angespannt“ sei und man einige Zahlungen an Lieferanten verschieben müsse. Nach letztem Stand will die Unternehmensführung voraussichtlich am 15. Juni einen „detaillierten Umstrukturierungsplan“ vorlegen.

fox e-mobility möchte sein erstes Serienfahrzeug, den elektrischen Kleinwagen Mia 2.0, nach letztem Planungsstand 2025 auf den Markt bringen. Laut Halbjahresbericht erzielte das Unternehmen von Januar bis Juni 2022 einen Nettoverlust von 1 Million Euro. Die Firma erwirtschaftet bislang noch keine nennenswerten Umsätze.

Im Rahmen der Konzernumbauten will sich fox e-mobility in Foxmia umbenennen, von einer deutschen zu einer irischen Aktiengesellschaft (Plc) werden und Tochtergesellschaften in Irland, Deutschland und Großbritannien gründen. Die Unternehmensleitung kommt damit Forderungen von Geldgebern nach. Das operative Geschäft soll weiterhin von München aus gesteuert werden.

Schon 2022 hatte es Probleme mit zugesagten Zahlungen gegeben

In seinem Bestätigungsvermerk des Jahresabschlusses 2021 hatte der Wirtschaftsprüfer auf ein „bestandsgefährdendes Risiko“ bei dem Unternehmen hingewiesen. Die Finanzlage der fox e-mobility AG zeige, „dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann“ (ECOreporter berichtete hier).

fox e-mobility hatte seinen Jahresabschluss 2021 mehrfach verschieben müssen, weil dem Unternehmen „von einem ausländischen Finanzinvestor zugesagte Finanzmittel nicht fristgerecht zur Verfügung gestellt worden“ seien. Im August 2022 hatte die Firma bereits diverse Änderungen im Management vorgenommen. Mittlerweile sind auch einige Beraterverträge gekündigt.

Der Börsenkurs ist auf Sicht von drei Jahren um 92 Prozent eingebrochen. Die Aktie kostet an der Börse Düsseldorf aktuell 0,075 Euro, 6,3 Prozent weniger als am gestrigen Mittwoch. In den letzten vier Wochen hat sie knapp 20 Prozent verloren (Stand 1.6.2023, 8:14 Uhr).

Wie gut die Marktchancen des Mia 2.0 sind, ist unklar. Dazu kommen die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens. ECOreporter rät weiterhin von einem Einstieg in die Aktie ab.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Tesla, BYD, Polestar: 20 Elektroauto-Aktien im Crash-Test

fox e-mobility AG: ISIN DE000A2NB551 / WKN A2NB55

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