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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Nach Kurssturz: Sind die ECOreporter-Favoriten-Aktien der Mittelklasse einen näheren Blick wert?
Trotz Kursrücksetzer fast 15 Prozent Zuwachs in drei Monaten: Das ist das Ergebnis der besten ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Mittelklasse. Wie schnitten die anderen Aktien ab, wer sind die Gewinner und Verlierer, und gibt es aktuell günstige Einstiegsgelegenheiten? Dies alles erfahren Sie im folgenden Überblick.
Church & Dwight obenauf
Seit Anfang August 2018 konnte der US-amerikanische Konsumgüterhersteller Church & Dwight aus New York zweistellig im Kurs zulegen: Der Preis der Aktie verteuerte sich im Zeitraum August bis heute (9.11.) um mehr als 15 Prozent.
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Betrug der Aktienkurs Anfang August an der New Yorker Börse noch 55,15 US-Dollar (umgerechnet 48,64 Euro), lag er gestern Abend nach Börsenschluss (8.11., 22:00 Uhr) bei 64,43 US-Dollar (56,81 Euro). Seit Jahresanfang 2018 stieg der Aktienkurs sogar um mehr als 28 Prozent. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt 28,9.
Zuletzt meldete das Unternehmen seine Dividende für das vierte Quartal 2018. Demnach erhalten Aktionäre dieselbe Dividende wie in den drei Vorgängerquartalen. Die aktuelle Dividendenrendite: 1,3 Prozent.
Church & Dwight profitierte unter anderem von der zuletzt guten Konjunktur in den USA (US-Umsatzanteil 2017: 83 Prozent).
Wir empfehlen Anlegern, die noch keine Church & Dwight-Aktien im Depot haben, eine kleine Position aufzubauen. Die Chancen auf weiter ansteigende Kurse sind höher als die Risiken. Bereits investierte Aktionäre halten an ihrer Position fest.
Hannover Rück und Brambles mit leichten Zuwächsen
Hannover Rück liegt seit Anfang August 2018 in der Wertentwicklung auf Platz zwei im Drei-Monats-Ranking: Bis heute (9. November, 9:30 Uhr) verzeichnet die Aktie einen Kurszuwachs von 8,4 Prozent (Januar bis heute: 16,8 Prozent). Anfang August meldete der Rückversicherungskonzern aus Hannover, seine Prognosen für 2018 voraussichtlich zu erfüllen. Im zweiten Quartal stiegen Gewinn und Bruttoprämienaufkommen weiter an, die Kosten für Großschäden blieben im Rahmen.
Der Konzern profitierte unter anderem davon, dass sich das Großschadensaufkommen in den Monaten April bis Juni im Gegensatz zum Konkurrenten Munich Re in Grenzen hielt.
Hannover Rück weist beim derzeitigen Kurs von 122,50 Euro je Aktie ein KGV von 14,1 und eine Dividendenrendite von 4,4 Prozent auf.
Die Brambles-Aktie ist in den letzten drei Monaten um mehr als 6 Prozent gestiegen, gerechnet in der Heimatwährung Australischer Dollar (AUD). Heute Morgen (9.11., 6:00 Uhr) schlossen die Brambles-Anteile (KGV 17,5, Dividendenrendite 3,1 Prozent) an der Börse in Sydney bei 10,56 AUD (umgerechnet fast 6,74 Euro). Brambles stellt Paletten und Container her und vermietet sie.
Auf Sicht von Januar 2018 bis heute legte die Brambles-Aktie um 4,9 Prozent zu. Brambles meldete zuletzt starke Unternehmenskennzahlen: Im Geschäftsjahr 2018 stieg der Umsatz um 6 Prozent, der Gewinn sogar um 300 Prozent. Die Geschäfte liefen in sämtlichen Unternehmenssparten gut.
Brambles profitierte in der Vergangenheit von der guten Konjunktur in den USA und Europa (US-Umsatzanteil 2017: 46 Prozent, Europa: 40 Prozent). Anleger können eine kleine Position der Brambles-Aktie aufbauen. Bereits investierte Anleger halten an ihrer Position fest. Attraktiv ist die Dividendenrendite von aktuell mehr als 3 Prozent.
Deutsche Pfandbriefbank bietet Einstiegschance
Die Deutsche Pfandbriefbank pbb (KGV: 10,3, Dividendenrendite 7,7 Prozent) konnte ihr Ergebnis im ersten Halbjahr 2018 deutlich steigern: Vor Steuern erzielte das Kreditinstitut einen Gewinn von 122 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von 18 Prozent. Das Neugeschäft sank hingegen auf 3,8 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten. Im ersten Halbjahr 2017 waren es noch knapp 5 Milliarden Euro. Grund für den Rückgang war der starke Wettbewerb, wie die Bank mit Sitz in München mitteilt.
Trotz guter Zahlen sank der Aktienkurs in den vergangenen drei Monaten um fast 12 Prozent (Januar bis heute: minus 11 Prozent). Anfang Juli 2018 hatte die pbb die Erwartungen für das Gesamtjahr sogar von 170 Millionen auf 195 Millionen Euro angehoben. Ein Grund für den Kursrückgang ist nicht ersichtlich. Aktuell (9.11., 9:30 Uhr) notiert die pbb-Aktie im Xetra-Handel bei 11,89 Euro.
Anleger halten weiterhin an der Aktie fest. Der letzte Gewinnanstieg und die hohe Dividendenrendite sprechen für die pbb-Aktie. Neueinsteigern bietet der gefallene Aktienkurs eine gute Einstiegsgelegenheit.
Geberit hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2018 sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich gesteigert, im dritten Quartal stagnierte der Umsatz aber. Die Aktie verlor auf Sicht von drei Monaten knapp 13 Prozent, seit Jahresanfang 10 Prozent. Die Geberit-Aktie kostet aktuell 385,50 Schweizer Franken (CHF) an der Schweizer Börse (337 Euro; Stand 9.11., 9:30 Uhr).
Geberit hat ein KGV von 22,7 und eine hohe Dividendenrendite von 2,9 Prozent.
Wessanen minus 16 Prozent
Wessanen bildet das Schlusslicht der Mittelklasse-Aktien. Der Aktienkurs fiel in den vergangenen drei Monaten um mehr als 16 Prozent und beträgt aktuell (9.11., 9:30 Uhr) 10,14 Euro an der Börse in Amsterdam. Seit Jahresanfang 2018 verlor die Aktie sogar 40 Prozent im Kurs. Der niederländische Bio-Lebensmittelhändler (KGV 20,6, Dividendenrendite 1,4 Prozent) hat zuletzt schwache Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2018 veröffentlicht.
Umsatz und Gewinn gingen demnach zurück: Von Juli bis September erwirtschaftete Wessanen einen Umsatz von 144,2 Millionen Euro und damit 2 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Nettogewinn ging um 18,3 Prozent auf 10,4 Millionen Euro zurück.
Wessanen hat zuletzt viele Unternehmen zugekauft und Konkurrenten übernommen. Das hat Geld gekostet, doch die Story stimmt. Im Bereich Bio-Lebensmittel ist das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam Marktführer. Aktionäre mit einem langfristigen Anlagehorizont halten an der Wessanen-Aktie weiter fest, Neueinsteiger können eine Position zum aktuell günstigen Kurs eingehen.
Osram Licht mit über 53 Prozent Kursverlust – Austauschkandidat?
Seit Jahresanfang hat die Osram Licht-Aktie mehr als 53 Prozent im Kurs verloren (Performance in den letzten drei Monaten: minus 10,6 Prozent). Der Beleuchtungshersteller mit Sitz in München will nach seinem großen Konzernumbau in den vergangenen Jahren sparen und hat dafür ein neues Sparprogramm angekündigt. Die Kosten sollen drastisch gesenkt werden, hieß es nach Konzernangaben.
Zudem will Osram Licht nicht mehr rentable Sparten verkaufen. Dazu gehören unter anderem das Geschäft mit Beleuchtung für Straßen, Büros und Industrie- und Sportanlagen. Wenig Chancen sieht das Osram-Management, gegen die Konkurrenz in diesen Bereichen zu bestehen: “Wir haben gesehen, dass es sehr schwierig sein wird, eine Nummer-Eins-, -Zwei- oder -Drei-Marktposition in diesem Geschäft zu haben“, sagte Osram-Finanzchef Bank. Durch den deutlichen Kursrutsch ist das KGV auf 16,1 gefallen und die Dividendenrendite auf über 3 Prozent gestiegen.
ECOreporter behält sich vor, Osram Licht aus der Reihe der Mittelklasse-Aktien gegen ein anderes Unternehmen auszutauschen, ein neuer Kandidat steht auf der Watchlist. In den nächsten Wochen wird Osram Licht beobachtet, wir warten die kommenden Unternehmenszahlen im Dezember 2018 ab.
Langfristig nach wie vor Potenzial
Auch wenn in den vergangenen drei Monaten und auch seit Jahresanfang keine großen Kurssprünge mit der Deutschen Pfandbriefbank, Geberit und vor allem mit Wessanen zu erzielen waren, bieten die Unternehmen langfristig nach wie vor Potenzial. Es sind Aktien von kleineren Unternehmen, die in ihrem Bereich zu den Marktführern gehören. Durch ihre geringe Unternehmensgröße können sie schneller auf Marktveränderungen reagieren und sich entsprechend positionieren.
Andere ECOreporter-Favoriten aus der Reihe der nachhaltigen Mittelklasse-Aktien haben von Anfang August 2018 bis heute zwischen 6 (Nordex) und 1,2 Prozent Kurszuwachs (Bechtle AG) erzielt. Von Jahresanfang 2018 bis heute fällt der Zugewinn noch deutlicher aus: Bechtle (IT-Dienstleistungen) legte fast 14,6 Prozent zu und Coloplast, dänischer Hersteller von Medizinprodukten, sogar fast 27 Prozent.
Die Verlierer blieben mit einem Verlust auf Dreimonatssicht zwischen 3 (VTG AG) und 10,6 Prozent (Osram Licht) auf den hinteren Rängen. Seit Jahresanfang haben die Schlusslichter der Mittelklasse-Aktien zwischen minus 22,7 (Fielmann) und 53,3 Prozent (Osram Licht) im Kurs abgegeben.
Unternehmen bieten Einstiegsgelegenheit
Durch die letzte Kurskorrektur sind viele Unternehmen derzeit günstig zu haben. Anleger sollten hier aber genau hinschauen: Wo sind die Umsätze besonders hoch, in welchen Ländern ist das Unternehmen aktiv, und wie sind die Zukunftsaussichten? Ein Technologie-Unternehmen wie Bechtle beispielsweise ist von Anfang 2018 bis heute gut im Kurs gelaufen.
Fazit: Gewinne weiter laufen lassen und Positionen absichern
Anleger, die mit ihren Mittelklasse-Aktien bereits Gewinne erzielt haben, sollten an ihren Positionen weiter festhalten und Gewinne laufen lassen. Die Chancen auf eine Jahresendrallye, also auf weiter ansteigende Kurse im bald endenden Jahr 2018, stehen weiterhin gut.
Aktien von Church & Dwight, Brambles und Hannover Rück sind bereits gut im Kurs gestiegen, bieten aber nach wie vor Potenzial für weiter ansteigende Kurse. Alle drei Unternehmen haben zuletzt gute Geschäftszahlen präsentiert und ihre Dividende bestätigt. Anleger sollten dennoch ihre Gewinne gegen Kursverluste mittels Stop-Loss-Orders absichern (wie das geht, erfahren Sie hier).
Aktien von Geberit, der Deutschen Pfandbriefbank und Wessanen konnten auf Dreimonatssicht und seit Jahresanfang 2018 nicht im Kurs zulegen. Sie bieten zu den aktuellen Kursen vor allem defensiven und langfristig orientierten Anlegern dennoch eine gute Einstiegsgelegenheit. Geberit und die Deutsche Pfandbriefbank machen mit attraktiven Dividendenrenditen auf sich aufmerksam, Wessanen mit Unternehmensübernahmen und einer verstärkten Marktposition.
Einen genauen Überblick über die ECOreporter-Favoriten-Aktien aus der Kategorie Mittelklasse finden Sie hier.