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Eine Stimme von vielen - S.A.G. übt harsche Kritik an beschlossenen Kürzungsplänen der Solarstromvergütung

Die zusätzlichen Kürzungen der Solarstromvergütung, auf die sich die Regierungskoalition in Berlin verständigt hat, werden in der Branche mit Kopfschütteln aufgenommen. Die S.A.G. Solarstrom AG sieht sich von den Plänen zwar nicht unmittelbar und in dem Maße betroffen wie viele andere Unternehmen. Durch ihre internationale Ausrichtung in anderen Märkten könne sie die Auswirkungen abfedern, erklärte Dr. Karl Kuhlmann, CEO der S.A.G. Solarstrom AG. Dennoch übte er harsche Kritik an den Beschlüssen (per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu unserem Bericht über die konkreten Planungen).

„Wir sehen diese Entscheidung als Gefährdung der in Deutschland erreichten Innovationsführerschaft in der Solarbranche. Zudem stehen Arbeitsplätze insbesondere bei kleineren und mittleren Handwerksbetrieben auf dem Spiel“, so der CEO. Er kritisiert insbesondere „mangelnde Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer – bis die Neuregelung am 1. Juli greift sind es nur rund vier Monate – sowie die Höhe der zusätzlichen Kürzung“. Unternehmen hätten so kaum Zeit, sich auf die veränderten Marktbedingungen einzustellen. Kuhlmann rechnet deshalb langfristig mit einer Konsolidierungswelle mittelständischer Solarunternehmen in Deutschland und mit dem Verlust von Arbeitsplätzen.

Als Erfolg bewertet es der CEO, dass Konversionsflächen weiter gefördert werden, ebenso wie große industrielle Dachanlagen. Nachteilig sei hingegen die Regelung, dass der Eigenverbrauchsbonus zwar auf 8 Cent erhöht wurde, jedoch nur noch für Anlagen unter 800kWp gelte und Ende 2011 erneut auf dem Prüfstand stehen soll. Der Eigenverbrauchsbonus stärke dezentrale Energieversorgungsstrukturen. „Deshalb sollte gerade in diesem Punkt für Investoren eine langfristige und verlässliche Lösung gefunden werden“, so Kuhlmann weiter.

„Wir sind der Überzeugung, dass Photovoltaik absehbar wirtschaftlich ist und langfristig keine Förderung benötigen wird. Das EEG hat die Verbreitung dieser nachhaltigen Technologie gefördert, Forschung und Entwicklung beflügelt und letztlich durch die Entwicklung des Marktes dazu beigetragen, dass Anlagenpreise sinken konnten. Es ist deshalb sehr bedauerlich, dass die Bundesregierung die Förderungen jetzt in dieser Höhe kürzt und damit den Zeitpunkt bis zu einer Wettbewerbsfähigkeit gegenüber konventionellen Energieträgern auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten deutlich nach hinten verschiebt“, so Kuhlmann abschließend.

S.A.G. Solarstrom AG: ISIN DE0007021008 / WKN: 702100
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